Ernteumzug

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Bei uns im Ort gibt es einen schönen Brauch. Alle 2 Jahre organisiert der örtliche Heimatverein einen Ernteumzug.

Dieses Jahr war es wieder soweit und Flyer in den Briefkästen kündigten an, das der Umzug nicht nur durch unsere kleine Wohnstraße kommt, sondern auch hier pausieren wird!

Die Bewohner entlang der Umzugsstrecke werden dann aufgerufen, die Grundstücke festlich dem Anlass entsprechend zu schmücken. Leider kommen diesem Aufruf immer weniger Menschen nach, sehr schade.

Nun, unsere Nachbarn von gegenüber hatten das Heft für unseren Abschnitt in die Hand genommen und wir trafen uns dort eine Woche vor der Veranstaltung, um zu besprechen, wie wir vorgehen wollen. Danke an Helma und Alex für den Anstoß und an Lars und Ilka für das Zurverfügungstellen ihres Vordergrundstücks als “Partymeile”!

Geplant wurde, die pausierenden Umzugsbegleiter und das Fußvolk mit Kaffee und Kuchen zu bewirten. Immerhin dauert die ganze Aktion einige Stunden und nicht jeder Wagen hat Verpflegung dabei.

Und wenn Euch jetzt die Frage in den Sinn kommt, wohin gehen die Umzugsteilnehmer, wenn sie mal wohin müssen? Ja, die Frage war beantwortet, im kleinen Wurmfortsatz unserer Straße war in der Tat ein Toilettenwagen abgestellt worden.

Am Samstagmorgen, 12.9., begannen wir mit dem Schmücken unserer Grundstücke und den vorbereitenden allgemeinen Maßnahmen. Schließlich wollten wir nach dem Abzug des Umzuges noch weiter Spaß in geselligen Kreis haben.

Ein Auszug meiner Ernte an Tomaten, Lavendelblüten, Haselnüssen und Schalotten in Einmachgläsern gestapelt, das ganze Ensemble in unsere Einfahrt gestellt.
Ich geb’s zu, die Maronen sind vom letzten Jahr und aus Baden-Baden 😉

Unkraut in den Fugen bitte wegdenken, ich kämpfe gegen Windmühlenflügel.
An jeden Zaunpfosten hatte ich ein Sträußchen gebunden.

 

 
entzückende Wiesenblumen auf unseren Partytischen in Nachbars Einfahrt

 

Glücklicherweise gibt es noch Landwirte, die kleine Strohballen zur Verfügung stellen konnten!

 

 

 

 

 
 
       
ganz spontan wurde aus einem hellgrünen Bettlaken ein Willkommensgruß gebastelt und auf abenteuerliche Weise an Laterne und Eiche festgezurrt

 

Eines vorweg: ich habe unendlich viele Fotos gemacht aber Ihr bekommt hier nur unverfängliche Ausschnitte zu sehen, mit denen ich hoffentlich keine Persönlichkeitsrechte verletze. Der Umzug an sich war zwar etwas Öffentliches, ich bin aber nicht sicher, ob das Fußvolk und die “Schauleute” am Straßenrand hier so gerne erscheinen wollen. Im Ganzen war es ein Umzug mit 21 prächtig geschmückten Wagen, gezogen von neuen und alten Traktormodellen.

Vorne weg fährt die Entekönigin, dann folgen einige Wagen, der erste Wagen trägt die offizielle Erntekrone:
  

 

 

Dann gab zum Einen mein Akku den Geist auf und ich wechselte die Kamera und zum Anderen folgte der angekündigte Stop und allerlei feierfreudiges Erntevolk ergoß sich entweder von den Wagen oder blieb oben hocken. Los ging es also mit unserer Bewirtung.
Ihr seht das Kuchenbuffet zu Beginn und nach Abzug unserer Umzugsgäste 1 1/2 Stunden später.
Damit der Kaffee nicht so trocken runtergewürgt werden musste, gab’s auch noch ein Schnäpschen, von Ilka liebevoll auch nach oben auf die Wagen gereicht.
 

 

nur die Sahnetorte ging nicht weg, lässt sich schlecht auf die Hand nehmen

 

Während der Pause habe ich fleissig weiter fotografiert.
 
auch wenn wir hier in Norddeutschland sind, gab es einen Wagen im blauweißen Dekor und viele der Mitfahrer und -marschierer hatten sich in ihre Tracht geworfen, sehr schön!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An dieser Stelle endet mein fotografischer Bericht und wir gehen zum gemütlichen Teil über, der bis in die Nacht dauerte. War schön mit Euch, liebe Nachbarn!

16 Gedanken zu “Ernteumzug

  1. Liebe Karen,was gibt es denn wichtigeres, als für die Ernte zu danken, zu geniessen und zu feiern. Schade, dass es immer weniger Menschen gibt, die das zu schätzen wissen. Danke fürs Teilen Eures tollen Brauches.Liebe GrüßeVeronika

    1. Liebe Veronika,das es das in der Form hier noch gibt, ist dem Heimatverein zu verdanken und das Lob gebührt nicht nur den Anwohnern sondern auch den unzähligen Vereinen und Gemeinschaften, die dann die Wagen bestücken :-)Liebe GrüßeKaren

  2. Ich bin ganz entzückt, liebe Karen.. was für ein wunderschöner Brauch.. und wieviel Arbeit darin steckt.. staun!! Eure Einfahrt sah zauberhaft aus.. der Dank wird dem lieben Gott, allen Besuchern und Mitwirkenden gefallen haben ;)) Wunderschöne Bilder. Danke! Herzlichst, Nicole

  3. Guten Morgen, wunderschöne Eindrücke des Erntedankbrauchs – selbst in unserm ländlich gelegenen Städtchen kenn ich sowas nicht – hier wird vom "Landvolk" die Erntekrone gebunden – bemerkenswert das große Engagement eurer Nachbarschaft.LG Marita

  4. Das ist ja toll mit der Bewirtung. In dieser Art gibt es das bei uns nicht, denn es gibt ein Festzelt, wo dann alle nach dem Umzug hinströmen. Bei uns ist uch jedes Jahr der Umzug und vielleicht wird es dadurch auch immer weniger…GlG Christina

    1. Liebe Christina,das Festzelt gibt es hier auch. Allerdings dauert es ewig, bis die Teilnehmer dort dann mal ankommen, deshalb ist eine Unterwegsbewirtung gerne gesehen. Wie man am leeren Kuchenbuffet sieht, hat es auch geschmeckt :-)LG Karen

  5. Finde ich wunderbar, dass es bei euch noch so einen Umzug gibt, liebe Karen! Wir wohnen vermutlich zu knapp am Wiener Stadtrand, zwar auch dezent ländlich mit Feldern, Tieren, Erntefahrzeugen & Co. im näheren Umfeld, aber solch ein Fest haben wir hier nicht… Gefiele mir auch – aber so wie du sagst, es werden immer weniger, die ihr Vorgärtchen schmücken, wäre das hier vermutlich auch, die Leute, die gern "machen lassen" werden immer mehr, und die, die machen, immer weniger … Ihr habt jedenfalls TOLL GEMACHT! :o) Und vonwegen "Unkraut in den Fugen": Ich finde, das sieht viel hübscher und natürlicher aus als wenn es so "gelackt" ist! Zu großer Perfektionismus bewirkt meistens sowieso nicht, dass alle begeistert davon sind, sondern alle denken verschreckt: Oh mei, und jetzt muss ich das bei mir auch so schön machen, was denken sich sonst die anderen!?! Also lieber die Latte nicht so hoch legen, dann sind alle zufriedener und entspannter! ;o))Dank dir auch sehr für deine lieben Zeilen bei mir, hab mich sehr darüber gefreut!Alles Liebe, die Traude(⁀‵⁀,) ✿.`⋎´✿✿¸.•°✿¸.http://rostrose.blogspot.co.at/2015/09/was-gibt-es-neues-in-rostrosenhausen.html

    1. Liebe Traude,Wiener Stadtrand, wie fein! Ich war zweimal für ein paar Tage in Neustift, da fand ich es auch ganz hübsch. Allein schon die Namen sind so schön: z.B. Fuhrgassl-Huber :-)Liebe GrüßeKaren

    2. Liebe Karen, ja solche Namen finde ich auch herzig :o)) In Bremen bin ich zwar noch nicht gewesen (nur in Worpswede), aber im Norden finde ich die Namen auch oft entzückend. Z.B. jetzt in Hamburg Mümmelmannsberg oder Schlump oder Vielohweg… :o)))Alles Liebe von der Traudehttp://rostrose.blogspot.co.at/2015/10/irland-vor-20-jahren-zweite-woche.html✿ܓ✿ܓ✿ܓ✿ܓ✿ܓ✿ܓPS: Ich hab mich übrigens auch bei dir als Leserin eingetragen! :o)

  6. Liebe Karen,das ist ja ein schöner Brauch ! Und schön geschmückt habt Ihr. Danke fürs mitgucken lassen :-). Eigentlich schade, dass es das bei uns gar nicht gibt- wir haben hier so viel Landwirtschaft am Ort. Aber vermutlich ist das Dorf zu klein und es lohnt sich gar nicht, einen Umzug auf die Beine zu stellen.Wie groß ist denn Euer Ort ?Liebe GrüßeBirgit

    1. Liebe Birgit,wenn's Dorf zu klein ist, bekommt man das natürlich nicht so einfach auf die Beine gestellt. Ich bin froh, das es solche Bräuche hier noch gibt., obwohl wir doch ganz stadtnah zu Bremen sind (15km bis zum Marktplatz)LG Karen

  7. Liebe Birgit,das ist ein wirklich schöner Brauch! Schön, daß noch so viele Nachbarn mitmachen und alles liebevoll schmücken. Ich denke mal, in und um Hannover ist das nicht üblich, jedenfalls habe ich noch nicht davon gehört.LG kathinka

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