mein steiniger Weg: Umzug von Blogger zu WordPress

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Im Beitrag Umzug von Blogger zu WordPress

habe ich von meiner Absicht, von Blogger zu WordPress und eigenem Web-Hosting zu wechseln, berichtet und wie es mir bei den ersten Schritten in die Richtung ergangen ist. Da war ich noch guten Mutes. 😉

Blogger WordPress Wechsel

Die erste schlechte Idee war, den Umzug kurz vor unserem anstehenden Urlaub anzusetzen. Natürlich wurde ich nicht fertig und natürlich machte ich mir im Urlaub Gedanken, wie ich die einzelnen Probleme lösen könnte. Und vertrödelte unter kanarischer Sonne viel Zeit mit meinem Smartphone auf der Suche nach Anleitungen. Kaum zurückgekehrt, probierte ich weiter herum und verzapfte dabei allerlei Blödsinn mit nochmaligen Installationsversuchen. An der Stelle sah ich ein, so wird das nichts, ich verordnete mir Entspannung in Form eines Urlaubspostes bei Blogger und gab mir Zeit. Und siehe da, ab da ging es voran. Wenn man blindlings vorgeht, verrennt man sich.

Fehler Nr. 1 :  Installation auf einer testweisen Subdomain

So, nun aber zu den einzelnen mehr oder weniger dicken Stolpersteinen. In den vielen Anleitungen anderer, bereits umgezogener Blogger, war der Rat zu lesen, sich das WordPress zunächst mal in einer Subdomain zu installieren und dort im Stillen zu werkeln, bis alles hübsch ist. Solange kann es auf der Hauptdomain normal weitergehen. Das war mein Kardinalfehler! Da meine neue Domain vorher überhaupt nicht in Verwendung war, war diese Entscheidung absolut verkehrt. Wenn jemand vorher schon seinen Blogger-Blog auf eine eigene Domain umgeleitet hat, dann macht das Sinn.

Liegt die WordPress-Installation erst einmal an einem Ort, ist der Umzug nicht mehr so ganz einfach. Ich erspare Euch die Auflistung meiner zahlreichen vergeblichen Versuche. Am letzten Montag habe ich aus Verzweiflung mit einer neuen Installation auf der Hauptdomain begonnen und die ging gründlich schief. WP-Dateien mal eben so wieder vom Server löschen ist nicht trivial. Was, wenn ich die relativ funktionierende Version tangiere, die auf der Subdomain liegt? Lange Rede, kurzer Sinn, mit Beharrlichkeit ist es mir schließlich doch geglückt, halleluja! Der Umweg hat mich circa 3 volle Tage Bastelei und vor allem Recherche gekostet.

 

Fehler Nr. 2:  verfrühter Import der Bloggerdaten

Weil ich zu Beginn über Blogger Importer Extended bereits einen Import aller Beiträge, Seiten und Kommentare durchgeführt hatte, entstanden nach ein paar Tagen Diskrepanzen. Wie bekomme ich den neuen Post rüber, wie die nachgelagerten Kommentare?  Ihr solltet wissen, die WordPress Themes, Plugins und Widgets sind zu 99% nur in englisch. Demzufolge ist es schwierig, bei Problemen eine verständliche Anleitung zu finden. Mein Alltagsenglisch reicht nicht für Fachbegriffe. Und im deutschsprachigen Raum fand Google wenig Lösungen für meine diversen Problemchen.

Eine andere Bloggerin berichtete, nachdem sie einen zweiten Import durchgeführt hatte, wären viele Beiträge doppelt vorhanden gewesen. Sobald man einen Beitrag bearbeitet hat (und ich hatte allen Beiträgen Kategorien verpasst!), erkennt der Importer das nicht mehr. Am Ende war ich bereit, auf die Schnelle die doppelten Beiträge zu löschen, was schneller geht, als Kategorien noch einmal einzupflegen.

Ich traute mich gestern Abend und wollte ein zweites Mal importieren. Es passierte – nichts. Das Plugin behauptete, es wäre alles paletti und ein Smiley grinste mich an. Deaktiviert, neu aktiviert, deinstalliert, neu installiert. Nö, der tut nicht seinen Dienst. Dieses Mal wusste das Netz Hilfe, auf einer Seite eines anderen Bloggers, die ich leider nicht mehr finde zum Verlinken. Ich musste tatsächlich in die Tiefe der WordPress-Datenbanken mit mySQL und 3 Einträge, die das Progrämmchen dort abgelegt hat, löschen. Da traut man sich was, gelle? Aber was soll ich sagen, das war die Lösung! Neuer Import und alles war hübsch und gar nichts doppelt, So, geht doch 🙂

 

Fehler Nr. 3: sich in der unendlichen Theme-Vielfalt verlieren und aus Unentschlossenheit viel Zeit mit den angebotenen kostenlosen Themes vertrödeln

Zu Beginn hatte ich mir flink ein Menü gebastelt, um über zugeordnete Kategorien statt wie vorher im Blogger über Schlagworte die Zuordnung zu den Menüpunkten zu erreichen. Zwei der installierten kostenlosen Menüs brachten mich an den Rand der Verzweiflung. Mein Menü tat nicht, was es sollte und wie es beschrieben war. Mein Hilferuf im WordPress-Forum verhallte ungehört. An diesem Punkt wollte ich kurz hinschmeißen. Dann kam mir die Idee, es noch mit einem weiteren (kostenlosen) Theme zu versuchen und siehe da, nun lief mein Menü sauber durch. Tief durchatmen.

So ein kostenloses Theme kommt oft recht leer daher, will sagen, Du musst Dir alle Funktionalitäten erst dazu basteln, Plugins installieren und platzieren und so weiter und so fort. Das Ergebnis sollte ja ähnlich meiner bisheriger Bloggerseite sein.

Es sollte ein Logo hochgeladen werden können, die Sidebar rechts eingestellt sein und die Möglichkeit bestehen, einen Slider auf der Startseite zu schalten, so wie Ihr ihn momentan seht.  Das Menü sollte schlank im Header neben social icons daherkommen. Was machst Du, wenn das aus den irreführenden Vorschauen der verschiedenen Anbieter nicht wirklich ersichtlich ist? Auf Verdacht 60 Euro in den Sand setzen für ein Theme, was hinterher doch nicht gefällt? Ich wusste mir zu helfen und besuchte andere WordPress-Blogs. In meiner Leseliste waren nur 2 dabei, aber über google besuchte ich bestimmt noch 50, 60 weitere. Am Besten gefiel mir das aufgeräumte Theme, das Fräulein Ordnung in ihrem Blog verwendet. Über Themeforest war das mit paypal schnell bezahlt und installiert. Die Investition hat sich gelohnt, denn es brachte viele vorinstallierte Dinge mit, die ich nur auszuwählen brauchte.

Nun sind wir hier im deutschsprachigen Raum und auch, wenn ich einen Translator anbiete, möchte ich auf meiner deutschen Seite in deutsch nicht “read more” oder “you may also like”  lesen! Da die allermeisten Themes keine deutsche Sprachdatei beiliegen haben, geht hier die Tüftelei in den HTML-Dateien los. Das lässt sich trotz Kauf nicht elegant umswitchen! Bei meinem kostenlosen Bloggertheme kannte ich das Problem ja bereits, für lau war das auch in Ordnung aber nicht bei gekauft. Grummel.

Wer noch englische Fitzel findet, möge mich bitte informieren 🙂
Es gibt jetzt auch ein Kontaktformular.

Update 2018:
Heute würde ich den Umzug jederzeit wieder machen. Als ich diesen Beitrag schrieb, hatte ich die DSGVO noch gar nicht auf dem Schirm. DSGVO-konform bloggen geht nicht wirklich bei Blogger!

Empfehlung an alle meine Bloggerfreunde!

Falls Ihr eventuell schon mal über einen Umzug zu WordPress nachgedacht habt, rate ich Euch, lasst es bleiben! Es sei denn, Ihr habt einen Programmierer oder Technikfreak in der Familie, die bereit sind, sich einige Tage für Euch mit dem Thema zu beschäftigen. Ist der Leidensdruck nicht extrem hoch, bleibt, wo Ihr seid, das seid Ihr bestens aufgehoben, ganz für umsonst.

Wen es schon länger reizt auf einer eigenen Domain zu bloggen, das geht auch mit Blogger und die Domain ohne Hostingpaket ist für Minigeld zu haben.

Bei Blogger ist Einiges schöner:

  • Bei WP musst Du Dich selber um Updates und Sicherheit kümmern! Glücklicherweise hatte ich gleich zu Beginn Antispambee installiert. Die Biene fing mir in den wenigen Tagen des Testblogs bereits 5 Spam-Kommentare ab. Auch die Seite selber muss gegen Eindringlinge abgesichert werden, Blogspotseiten haben damit wenig bis gar keine Probleme.
  • Die für Blogger erhältlichen Widgets sind super einfach einzubinden und man weiß sofort, was man bekommt. In den unendlichen Weiten der WordPress-Plugins installierst Du Dich zunächst mal dumm und dämlich, um festzustellen, das tut  nicht, was ich  wollte. Und wieder weg damit.
  • Ich werde alleine schon wegen der wundervollen Leseliste parallel bei Blogger bleiben wollen und müssen. Das gibt es bei WordPress schlicht NICHT. Und ich möchte doch nichts von Euren Beiträgen verpassen. 🙂

So, das war jetzt ganz viel Text aber das musste notiert werden, bevor es in Vergessenheit gerät. 90% der Umzugsberichter sind eher “Lobpreiser” des Umzugs, ich möchte Euch nicht auf gefährliches Glatteis führen.

Ein nützliches Plugin habe ich gefunden, damit könnt Ihr ohne zu scrollen wieder an den Anfang der Seite hüpfen. Guck nach unten rechts und klick auf den kleinen Pfeil. Und nun bin ich gespannt, ob dieser Post durch die 301 Redirect-Umleitung meines alten Blog auch in meiner heißgeliebten Blogger-Leseliste erscheint.

11 Gedanken zu “mein steiniger Weg: Umzug von Blogger zu WordPress

  1. Du hast es also getan – ich habe es noch vor!
    Ja, das muß man planvoll angehen, deshalb habe ich es auch noch nicht umgesetzt, weil mir einfach bislang immer noch die Zeit fehlte.

    Ich kenne es nur so, daß man WordPress daheim auf dem Homeserver austestet, bevor man es überhaupt auf eine Domain lädt. Das Englisch ist auch, was mich ein wenig abschreckt. Ich konnte es zwar mal ganz gut, aber wenn man es nicht mehr so viel braucht, verlernt es sich auch schnell wieder. 😉

    Dann hast Du also, wenn ich das jetzt richtig verstehe, das WordPress von WordPress.org heruntergeladen? Oder doch das “normale” WordPress von .com mit einem Fertig-Blog genutzt?

    Ups und wo bin ich denn hier jetzt – schon auf WordPress oder noch Blogger???

    Liebe Grüße
    Sara

    1. Willkommen bei WordPress.org, liebe Sara 🙂
      Nö, wordpress.com, dann hätte ich ja bei Blogger bleiben können. Lies noch mal meine ersten Umzugsbeitrag. Mein Anbieter hat 1-Klick-Softwareinstallation, da braucht man nichts mehr runterladen und auch die Installation von Fillezilla hätte ich mir sparen können, ein WEB-FTP ist dabei.
      Wenn ich jemanden aus dem Kreis meiner Bloggerfreunde den Umzug zutraue, dann Dir, aber in Deiner jetzigen Situation rate ich Dir ab. Ich weiß, wie das ist mit der pflegebedürftigen Mutter im Hintergrund. Der Kopf muss frei sein, um die Umzugsnuss zu knacken. Kommt Zeit, kommt Umzug 😉
      Liebe Grüße
      Karen

      1. Das hatte ich dann ja noch gelesen, liebe Karen. Strato, die ich ins Auge gefasst habe, haben dieses Komplettpaket auch mit Domain, Webspace und vorinstalliertem WordPress, das auch automatisch upgedatet wird. Da bekommt man 25 oder 100 GB für wenig Geld und unbegrenzten Traffic bei 2 GB Datenbank. Denn ich hatte zuerst an WordPress.org gedacht und den Homeserver, was ja lediglich eine Software auf dem PC ist. Aber das ist natürlich we-sent-lich arbeitsaufwändiger. Zeit habe ich eh schon kaum. Wenn ich es denn in Angriff nehme, werde ich also auch auf diese Instant-Geschichte zurückgreifen. Allein die Überarbeitung der tausende Posts ist ja nochmal eine Nummer. Ich weiß gar nicht, ob ich das jemals schaffen würde. Zur Zeit ist es aber ganz ausgeschlossen. Da habe ich mit meiner Mutter zu viel an der Backe. Aber es ärgert mich schon, dass mein Blog nicht so funktioniert, wie er sollte. Auf Tablets, Smartphones werden zahlreiche Seiten einfach nicht angezeigt, was vermutlich mit dieser Umstellung auf https zusammenhängt und der Disharmonie von Links, die noch http sind, aber es sind eben noch Bilder im Blog, die nun mal http haben (die damals schon zu Picasa hochgeladen wurden – es wäre Googles Aufgabe, diese auf https umzustellen. Ich kann diese Bilder ja jetzt nicht alle noch einmal neu hochladen. 😉 Wenn, dann würde ich das wirklich nur noch einmal auf eigenen Webspace machen. Hast Du Deine Fotos nun alle auf einem eigenen Webspace? Und wie bzw. womit fuktioniert der automatisierte Umzug aller Bilder dorthin? Gibt es vom Anbieter ein Tool dafür?

        Liebe Grüße
        Sara

        1. Liebe Sara,
          wenn ich nicht den Bockmist mit der testweisen Installation auf einer Subdomain gemacht hätte, wäre jetzt alles dort, wo es hingehört. Der interne Umzug hat zwar grundsätzlich geklappt, aber innerhalb der Beiträge verweisen die IMG-Links noch zur Testinstallation. Was eigentlich kein Problem wäre, die liegen auch dort. Aber WordPress mag das wohl nicht, wenn die Verlinkung das “eigene Reich” verlässt. Deshalb werden in den alten Beitägen derzeit nur Platzhalter angezeigt. Deshalb editiere ich nun sukzessive jeden Beitrag, um im html den Pfad zu korrigieren. Die Bilder liegen jetzt alle auf dem neuen Server. Aber löschen darf man die alten Blogspotpfade auf gar keinen Fall. Wenn man jetzt ein Bild anklickt und die Lightbox sich öffnet, zeigt die nämlich noch auf blogspot. Das Tool für den Umzug ist der Blogger Importer extended, der macht das eigentlich ganz gut.
          LG Karen

  2. Gut, ok, ich gehöre dann definitiv zur Kategorie der Bleibenlasser :-). Das würde ich alles niemals hinkriegen. Vielen Dank für den tollen, ausführlichen Bericht !

    Liebe Grüße
    Birgit

  3. Liebe Karen, DANKE für diesen ehrlichen Bericht. Ich bin bei Blogger und werde dort auch bleiben. WordPress mag einige Vorteile haben, aber das ist es mir nicht wert. Für Blogger gibt es mittlerweile tolle Themes zum runterladen.
    Die Statistiken bei WordPress finde ich aber um längen besser als bei Blogger.
    Super, dass du alles selbst geschafft hast. Hut ab!!!!
    Liebbste Grüße von Ines

  4. Liebe Karen,
    ich habe mir das jetzt im Nachhinein nochmal durchgelesen….klingt ja ganz schön abenteuerlich, wie es dir bei dem Umzug ergangen ist. Inzwischen bereust du es aber sicher nicht mehr, oder?
    Ich bin die Sache doch etwas anders angegangen. Zuerst habe ich mir die Domain mit Hosting gekauft, dort WordPress installiert, ein kostenloses Theme ausgewählt und das wars. Danach habe ich erstmal beide Blogs parallel laufen lassen und auf dem alten angekündigt, dass es bald den Umzug gibt. Leider bekommen das viele nicht mit und so bleibt der alte Blogname dann in den Leselisten stehen. Das ist ärgerlich, aber nicht zu ändern.
    Danach habe ich auch ein Plugin installiert zum Importieren, was gar nicht funktioniert hat. Danach habe ich die Empfehlung mit Blogger Importer Exzented gefunden und dann hat es sofort geklappt.
    Wenigstens komme ich in Englisch ganz gut zurecht….ich lese also oft auch Englische Blogger, die Tipps darüber geben. Aber schade, dass es nur wenig gleichwertiges auf Deutsch gibt.
    Nun fehlt mir aber auch noch eine Menge, aber ich gehe das gelassen an. Kommt Zeit, kommt Rat….:-)) Ich bin jetzt nicht panisch, meine Leser zu verlieren. Die, die mich gerne lesen, werden schon mal schauen, was ich sp treibe.
    Ich muss mich nur dringend um die Sicherheit und Spamabwehr kümmern…da habe ich auch kein gutes Gefühl gerade.
    Schön, dass du es so prima gelöst hast,
    Liebe Grüße, Sigrun

  5. Liebe Karen,
    im Zuge der DSGVO überlege ich mir auch gerade den Umzug zu WordPress. Aber das ist doch nicht so einfach. Ich habe schon alle Psots testweise in WordPress übertragen, nur um festzustellen, dass die Bilder alle viel zu klein dargestellt werden. Und das bei rund 300 Posts zu korrigieren ist eine Menge Arbeit. Und wie ich bei Dir jetzt lese, gibt es ja auch noch eine Menge andere Fallstricke.
    Ich hoffe jetzt einfach Mal auf Google. Mal sehen, was die noch machen.
    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    1. Lieber Wolfgang,
      ich habe die übernommenen Posts nur Kategorien zugeordnet, die Fotos habe ich gelassen, wie sie sind. Dafür werden alle neuen Posts noch hübscher 🙂
      Warte einfach ab und wenn google nichts tut, kannst Du immer noch handeln.
      Liebe Grüße
      Karen

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