Pflanzen für Bienen & Hummeln – ein Buch zum Einstieg ins Thema

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Die schönsten Pflanzen für Bienen & Hummeln

heißt ein kleines Buch aus dem Bassermann Verlag. Die Autorin ist Ursula Kopp.

Cover

Ursula Kopp hat schon einige Bücher zu den Themen Natur und Garten verfasst, zudem schreibt sie Kindersachbücher. Für mich ist es das erste Buch von ihr.

Momentan kaufe ich alles an Lektüre, was mir als nützlich zum Thema Insektenschutz und -förderung erscheint. Als ich dieses Büchlein bei der Randomhouse-Verlagsgruppe entdeckte, habe ich es angefragt und mich sehr über die Zusendung gefreut!

Die Unterteilung des Buches ist sinnvoll:

Inhaltsverzeichnis

Zunächst geht es um den

Lebensraum der Bienen und Hummeln.

Für Neueinsteiger in das Thema bringt “Bienen – unverzichtbar für Natur und Ernährung” die Information, das es neben der allseits bekannten Honigbiene rund 500 Wildbienenarten in Deutschland gibt. Sie sind teilweise recht winzig und leben solitär. Auf die Bestäubungsleistung  sind wir angewiesen, wenn es weiter blühen und fruchten soll in deutschen Landen!

Ihre Lebensräume verschwinden immer mehr aus der Landschaft. Mit einem Angebot entsprechender Blütenpflanzen und idealerweise in der Nähe gelegener geeigneter Nistmöglichkeiten kann jeder in seinem Garten, ja sogar auf dem Balkon,  etwas tun für Maja und ihre Verwandten.

“Bienen und Blüten – eine fruchtbare Partnerschaft” erklärt gut verständlich, wie der Kreislauf von Blüte, Pollen, Ernährung der Brut neben Befruchtung der Blüten und schließlich mit der Samenbildung an der Pflanze verläuft. Ohne Bestäubung keine Früchte, ohne Pollen keine Nahrung für die Bienen. Wo gefüllte oder steril gezüchtete Blüten die Ernährung der Bienen be- oder schlimmer noch verhindern, müssen die Bienen kläglich Hunger leiden. Umso wertvoller sind ungefüllte, möglichst heimische Blüten. Als Bienenweide werden dann diejenigen Pflanzen bezeichnet, die besonders pollenträchtig sind.

Lebensraum

Zum Kapitel “Einen bienenfreundlichen Garten anlegen” muss ich leider eine kleine Mängelrüge anbringen.

Die Aussage, Saatgut für  bienenfreundliche Wildblumenwiesen würde man in Gartencentern finden, ist leider sehr oft unzutreffend. Sofern überhaupt Inhaltsangaben auf derlei Samentüten sind, stellt man meistens fest, das es zwar eventuell bunt werden wird, aber weder gut geeignet für die hiesigen Bienen ist noch sonderlich dauerhaft sein wird.

Markhaltige Pflanzenstängel stellt (oder bindet ) man EINZELN senkrecht auf, NICHT in Bündeln, wenn sie besiedelt werden sollen. Bündeln darf man hohle Pflanzenstängel für die Waagerechte.

Das gezeigte Bienenhotel ist wie viele fertig erhältliche Modelle nur bedingt geeignet. Ich meine Bohrungen ins Stirnholz zu sehen (gibt Risse) und oben scheinen Korken im Dachstübchen zu liegen, deren Nutzen sich mir nicht erschließen will. Darüberhinaus finden sich aber gute Hinweise, was man in Sachen Bienenfreundlichkeit im Garten machen kann. Wildwiese statt Einheitsgrün ist doch eine deutliche Aussage in Richtung der Schurrasenfraktion, oder?

Im zweiten, namensgebenden Teil des Buches, geht es zu den

Bienenpflanzen im Portrait.

Ob das nun die Schönsten sind, wie der Titel Glauben machen will, ist sicher Ansichtssache. Ich vermisse da einige wichtige und weit verbreitete Kandidaten (Weiden/Salix, Rote Johannisbeere, Traubenhyazinthen/Muscari, Muskatellersalbei uvm.). Im Großen und Ganzen ist es aber eine schöne Übersicht, an der sich der Bienenanfänger entlang hangeln kann.

Pflanzenportraits

Anhand der ganz vorne im Buch enthaltenden Legende kann man über die Symbole Bienen, Blüte und Tropfen den Grad der Bienenfreundlichkeit, den Pollengehalt und den Nektargehalt ablesen. Da ich diese Legende erst beim zweiten Studium des Buches entdeckt habe, bin ich dem Tropfen auf den Leim gegangen, der wohl Nektar sein soll. Ich habe mich gewundert, warum Sedum Acre (Mauerpfeffer) und Thymus vulgaris (echter Thymian) viel Wasser brauchen sollen. Reingefallen 🙂

Alles in Allem ein feines Büchlein für kleines Geld zum Einstieg ins Thema. Für die wenigen Falschaussagen ziehe ich ein Sternchen ab.

Wer sich dem Thema weiter nähern möchte, kann das ohne monetären Einsatz auch im Internet tun.

Werner David gibt auf der Seite Naturgartenfreunde viele Tipps weiter. Ganz wichtig sind die Tipps zu Nisthilfen und wie sie richtig  gebaut werden. Zu kaufen gibt es leider immer noch allerlei Blödsinn in dieser Hinsicht.

Hummel an Gamander

Ich verabschiede mich für heute mit einer Hummel am Gamander aus unserem Vorgarten.

13 Gedanken zu “Pflanzen für Bienen & Hummeln – ein Buch zum Einstieg ins Thema

  1. Danke für die Buchvorstellung! Zwei Bücher in der Art besitze ich schon von Bloggerinnen, die Du wahrscheinlich auch kennst. ?
    Ich finde dieses Thema sehr wichtig und bemühe mich meinen Garten immer bienenfreundlicher zu gestalten. Dieses Jahr kommen weitere Stauden hinzu, die ich speziell als Pollenspender ausgesucht habe, und die auch noch zu meinem eher feuchten Garten passen (hoher Grundwasserspiegel). Ich bin froh da einiges gefunden zu haben.
    Meine Gartennachbarn machen in dieser Hinsicht nichts, also muss ich doppelt und dreifach ran in Sachen Insektenschutz. ?
    Liebe Grüße
    Daniela

  2. Im Moment gibt es so viel Literatur zum Thema Naturgarten und Insektenwelt, dass ich mich kaum entscheiden kann. Es ist natürlich auch die Gefahr, dass vieles abgeschrieben wird ohne eigene Erfahrungen gesammelt zu haben. Das Cover ist sehr schön, auch wenn der Lavendel nicht heimisch ist. Die Bienen lieben ihn ja trotzdem. Sehr schöne Blumenwiesen gibt es u.a. von Rieger-Hoffmann. Nicht im Gartencenter, da hast du Recht.
    LG Sigrun

  3. Ja, das ist ein wichtiges Thema. Wir haben auf unserer Blumenwiese schon einen Streifen vorbereitet, auf dem Blumen für Insekten wachsen sollen. Dafür habe ich im letzten Jahr beim Spazierengehen schon viele Samen gesammelt. Die Samenmischungen aus dem Gartencenter scheinen mit auch nur bedingt geeignet.
    Liebe Grüße
    Heike

  4. das kommt davon wenn autoren nur in anderen büchern u.ä. recherchieren statt das thema ausgiebig aus eigenem erleben zu kennen……. 😉
    aber jeder tropfen nektar hilft – und wenn durch dieses buch ein paar rasen/schotter/betonflächen verschwinden ist wieder was gewonnen!!
    zufällig guckte ich grad gestern auf solche “bienensaat”tüten – und fand dass die zwar hübsch aussehen die blumen, aber wohl nichtmal auskeimen würden in meinem garten der nun mal kein sonniger südhang ist 🙁
    also selber rausfinden – ein paar gute kandidaten fürs bienenbüffett und hummel-hostinec hab ich ja schon!
    xxxxx

  5. Liebe Karen,
    man kann nicht genug auf naturnahe und insektenfreundliche Gärten hinweisen, da ist dieses Buch sicher ein guter Einstieg.
    Ich habe die beiden von Elke und die sind wirklich klasse.
    Ein nettes Karnevalswochenende – lieben Gruß, Marita

  6. Liebe Karen !
    Es gibt da offensichtlich einige Gemeinsamkeiten 😉 Da wir in unserem Garten sehr viele (Heil)-Kräuter gepflanzt haben, fühlen sich die Bienen bei uns sehr wohl. Erst heute habe ich entdeckt, dass man bei uns im Ort Bienenstöcke “mieten” kann. Das läuft für 8 Wochen, dann gibt man die Bienenstöcke zurück. Gemeinsam wird dann der Honig geschleudert und man bekommt 5 kg Honig. Ich finde die Sache sehr interessant, leider ist es nicht ganz billig.
    Alles Liebe
    ebenfalls Karen

  7. Hallo liebe Karen,
    Danke für die tolle und objektive Buchvorstellung. Ich beschäftige mich gerade auch mit dem Thema und kann dir nur Recht geben, es wird viel Geschrieben und gezeigt und nicht alles ist wirklich brauchbar, so ein Buch ist gut um einen Impuls zu setzen und für das Thema zu sensibilisieren, vielleicht kann es sogar noch dazu anregen, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen und das eigene Wissen zu vertiefen auf jeden Fall wäre es ein Gewinn wieder mehr Lebensraum für Bienen und Hummeln zu schaffen oder zu bewahren.
    Ganz liebe Grüße Saskia

  8. Ja, die Bienen – ein endloses und so wichtiges Thema! Wenn ich den Thujengarten nebenan sehe, wird mir übel. Ich hoffe, mit meinen Stauden genügend fürs fliegende Volk zu tun!

    Sigrun

  9. Hallo Karen,
    ich glaube (hoffe), dass sich jede auch nur halbwegs ernsthafte Gärtnerin mit dem Thema befasst, bzw. befassen sollte. Wir alle profitieren von den arbeitsamen Tierchen. Da ist es unsere Pflicht, ihnen etwas zurück zu geben. Auch ich habe den Krümelgarten v.a. unter dem Aspekt ‘Bienenweide’ gestaltet. Habe anhand eines Buches sogar von einigen Pflanzen Abstand genommen und andere statt dessen gepflanzt. Und es ist so schön, im Sommer das fleißige Summen und Brummen zu hören. Manches Mal staune ich, wie die Bienchen überhaupt noch fliegen können – so schwer beladen wie sie manchmal sind. Leider wird oft vergessen, dass nicht nur Nahrung sondern v.a. Wohnraumknappheit herrscht. Auch da herrscht noch Handlungsbedarf.
    Liebe Grüße,
    Krümel

  10. Hallo Karen,
    vielen Dank für den Buchtipp. Für den Einstieg in das Thema ist das sicher gut geeignet. Leider scheinen viele ja immernoch davon auszugehen das mit dem Aufstellen eines sogenannten Bienenhotels ja schon viel für die Bienen getan ist. Da kann es nicht schaden auch auf Pflanzen hinzuweisen welche besonders als Nektar- und Pollenspender geeignet sind. Meist sind das ja nicht unbedingt die mit auffälligen Blüten sondern eher die einheimischen mit dezenten Blütenfarben. Und es betrifft ja vor allem auch die Wildbienen und Hummeln die z.B. im zeitigen Frühjahr zusätzliche Nektarpflanzen benötigen. Da kann sicher jeder noch etwas dazu lernen.
    Herzliche Grüße
    Theresa

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