Wandern entspannt – Halbtagestouren in den bayrischen Alpen

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Wandern entspannt –

das ist unser Motto, wenn wir in den Wanderurlaub fahren. Ausschlafen, Zeitung lesen, in aller Ruhe frühstücken. Danach geht mein Mann eine Runde joggen. Ich erledige Einkäufe, schmiere die Stullen für unterwegs und bereite den grünen Smoothie zu, den wir als zweites Frühstück zu uns nehmen. Und zack, ist es bereits später Vormittag.

Da bleibt für eine Wanderung nur noch ein halber Tag.  Das macht aber nichts, so ganz hoch hinauf geht es für uns sowieso nicht. Wir sind nicht schwindelfrei. Kommen knifflige Passagen in schwindelnder Höhe ohne Sicherung, ist es dadurch mit der Trittsicherheit auch vorbei. Also geht für uns nur was “Blaues”. Noch eine einschränkende Bedingung.

Im Frühsommer ist es mal wieder soweit, die Berchtesgadener Gegend wird für 2 Wochen unser Zuhause sein. Damit wir nicht immer die gleichen Touren laufen, wird bereits im Voraus geplant, was neu erwandert werden könnte.

Da kommt mir das Buch

Entspannte Wandertouren in den bayrischen Alpen

wie gerufen!

Erschienen 2015 im Bassermann Verlag, liest sich das bei der Randomhouse-Verlagsgruppe, die mir dieses Buch dankenswerter Weise für eine Rezension überlassen hat, so:

“50 wirklich leichte Bergtouren zwischen Königssee und Neuschwanstein für Spätaufsteher, Familien, Einsteiger und Senioren.

Wunderbare Naturerlebnisse in den Bergen können nicht nur Sportbegeisterte genießen, sondern auch alle, die sich ohne Anstrengung die herrliche Bergwelt erschließen wollen. Auf diesen 50 Touren lässt man schweißgetränkte Sportwanderer ganz lässig mit der Seilbahn hinter sich. Noch mittags können Sie zu einer aussichtsreichen Kurzwanderung aufbrechen oder einfach auf einer der schönen bayerischen Hütten und Almen stundenlang die Sonne genießen. Ideal also auch für Familien mit Kindern, für Senioren und Spätaufsteher.”

Ja, das mit den Spätaufstehern passt schon mal. Da wäre noch die Sache mit der

Seilbahn.

Auch die benutzen wir nicht, wir haben es versucht. Ich würde ja, mein Mann streikt. D.h., wir müssen unsere Höhenmeter entweder selber erobern oder öffentliche Verkehrsmittel zum Startpunkt der jeweiligen Wanderung nehmen.

In und um Berchtesgaden geht das relativ unproblematisch. In der Gäste-Karte ist automatisch ohne Mehrkosten die Benutzung der RVO-Busse enthalten! Selbst die Berchtesgadener Oberlandbahn fährt die Touris mit Gästekarte bis Bischofswiesen ohne Berechnung.

Zurück zum Buch. Im festen Einband gebunden, bietet es in der vorderen und hinteren Innenklappe eine kartografische Übersicht der Touren. Jetzt kommt mein einziger Kritikpunkt an diesem ansonsten genialen Buch. Die Tour Nr. 50 liegt im Ostallgäu, das Gebiet westlich davon wird nicht mehr behandelt.  Da hätte ich einen Tipp, falls es mal zu einer Neuauflage kommen sollte. Das Gebiet rund um Oberstdorf (unser zweitliebstes Bergurlaubsziel) bietet viele Touren, die in dieses Buch passen würden.

Die  allgemeine Einleitung bringt sehr nützliche Tipps. Ich werde eine Trillerpfeife anschaffen, falls wir mal ein Mißgeschick bei einer Wanderung erleiden und Notsignale absetzen müssen. Wer sagt denn, das das Handy dort funktioniert?

Die im Buch abgedruckten Kartenausschnitte können beim Verlag runtergeladen werden. Darüberhinaus wird die jeweils passende Karte für das Wandergebiet bei der jeweiligen Tour beschrieben.

Und dann geht es gleich los mit den Berchtesgadener Alpen! Gleich 9 Touren dort sind im Buch enthalten. Bis auf 2 (Predigtstuhl wegen Seilbahnfahrt und Barmsteine wegen Schwindelfreiheit) haben wir sie alle gemacht. Und werden sie auch in diesem Jahr wiederholen.

Am Jenner

sind wir jedes Jahr unterwegs. 2017 unter dem Motto Zeit lassen- Enzian trinken, 2016 lagen uns Auf dem Königsweg Rinder im Weg.

an der Priesbergalm

Zu jeder Tour ist die Anfahrt genau beschrieben, auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Das diese manchmal nur einmal am Tag oder in den bayrischen Schulferien gar nicht fahren, ist eine andere Geschichte. Da gilt es, sich beizeiten zu informieren.

Wie üblich, wird die Wanderung mit Gehzeiten und Höhenmetern nebst eventuellen Schwierigkeiten beschrieben. Nicht jede Wanderung in diesem Buch ist für uns machbar! Für den, der nicht nur sein mitgenommenes Rucksackpicknick verzehren möchte, sind die Tipps für die Unterwegseinkehr unverzichtbar. In einem gerahmten Kästchen sind jeweils Extra-Tipps neben der Tour beschrieben, sehr schön gemacht.

Seilbahn Brauneck

Nach den Berchtesgadener Alpen folgen die Chiemgauer Alpen (stehen noch auf unserer Agenda), Inntal, Tegernseer und Schlierseer Berge, Isarwinkel (ja, da waren wir auch schon wandern und radfahren), Alpenvorland und Wetterstein und zuletzt die Ammergauer Alpen. Wenn jetzt noch das etwas westlich davon gelegene Allgäu enthalten wäre…

am Fuss des Brauneck bei Langgries

Mein Fazit: Ein für unsere Zwecke bestens geeignetes Buch, das auf jeden Fall im Urlaubsgepäck Platz finden wird.

Zu einer Leseprobe geht es hier:  Leseprobe Entspannte Wandertouren

Der Autor ist Simon Auer, er lebt im bayrischen Oberland.

Gebundenes Buch, Pappband, 160 Seiten, 16,5 x 20,0 cm
durchgehend farbige Abbildungen

ISBN: 978-3-8094-3377-4
€ 9,99 [D] | € 9,99 [A] | CHF 13,90* (* empfohlener Verkaufspreis)
Verlag: Bassermann
Erschienen:  30.03.2015

Zu einem früherem Zeitpunkt erschien das Buch schon einmal im Südwest-Verlag unter dem Titel “Wandern für Faulpelze”. Herzlichen Dank, Südwest und super, das der Bassermann-Verlag das charmanter formuliert hat 😉

 

 

 

 

 

7 Gedanken zu “Wandern entspannt – Halbtagestouren in den bayrischen Alpen

  1. das flieder-butterblumen-foto ist ja der kracher!!!
    ich geb euch dann mal den bahnwärter mit – während ich die diretissima nehme 😉 ich habe mir nämlich meine höhenangst schon als kind abtrainiert – wegen der kirschen.
    wenn ich berge seh muss ich rauf, mit allen schikanen. je ausgesetzter umso besser. nur der abstieg – der ist mittlerweile eine wirkliche herausforderung……..für die knie.
    freu mich schon auf deine alpenfotos und launigen berichte! :-DDD
    xxxxxx

    1. Du Glückliche! Wie trainiert man sich das ab? Immer ein bisschen mehr versuchen? Abwärts helfen uns die Stöcke, wir sind ja auch keine 20 mehr 😉
      xxxx

      1. na genau – erst nur ein stuhl, dann ein tisch – oder die leiter immer ein bissl höher etc…. hände loslassen – stehen…… der wichtigste “muskel” sitzt zwischen den ohren – und ich kann mich entscheiden ob ich angst habe – in der seilbahn z.b…. muss man natürlich wollen 🙂
        klar kribbelts im bauch – aber ich weis ich fall nicht runter wenn ich kein unnötiges risiko eingehe.
        und ich hatte schlimme höhenangst bis ca. 10 – ich konnte nichtmal diese offenen treppen benutzen ohne panikattacke. mit 12 bin ich dann schon ohne angst auf bäume, felsen und baugerüste geklettert. keine ahnung wo ich damals den willen hergenommen hab……
        stöcke sind die beste erfindung ever! 😀
        xxxxx

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