Im Winter noch Gemüse ernten zu können ist etwas, was ich als Gartenbesitzer ganz besonders schätze. Bisher habe ich davon zu wenig Gebrauch gemacht. Der Grund? Relative Ahnungslosigkeit, was die Wintereignung von Gemüse betrifft!
Das wird sich ab sofort ändern, denn die Lektüre des Buches
Frisches Gemüse im Winter ernten – Die besten Sorten und einfachsten Methoden für Garten und Balkon
hat mir ganz viel neues Wissen geschenkt!
Irgendwo in einem anderen Blog hatte ein Leser dieses Buch zum Thema Wintergemüse empfohlen. Die Empfehlung kann ich uneingeschränkt weitergeben.
Der Autor,
Wolfgang Palme,
hat alle seine Empfehlungen selbst erprobt und das sorgfältig dokumentiert. In 77 ausführlichen Steckbriefen möchte er uns die große Auswahl an Wintergemüse schmackhaft machen.
Im Inneneinband ist ein großer
Übersichtsplan
für Aussaat, Pflanzung, Ernte und Lagerung eingeklebt. Farblich gekennzeichnet wird deutlich, das es recht viele Gemüsesorten gibt, die sich für die Winterernte im Freiland eignen!
Der Nutzgartenkalender startet im Februar und geht im Folgewinter bis in den März hinein. Das sind für mich ganz neue und wertvolle Erkenntnisse. Der Plan wird hier im Büro an die Wand geklebt, dann verliere ich ihn nie aus den Augen.
Der Rücktitel macht Appetit auf den knapp 400 Seiten umfangreichen Inhalt :
Mangold im November – den haben wir jetzt erntefrisch im Hochbeet.
Asia-Salate aus dem Schnee !? Das hätte ich nicht gedacht, wird ausprobiert!
Knackige Radieschen im März? Das wird knapp mit unserer noch vorhandenen halben Reihe.
Das erklärte Ziel: im Winter ernten, ohne zu heizen! Das Buch baut auf altem Wissen zum ressourcenschonenden Anbau plus behutsamem Umgang mit der Natur auf.
Das gefällt mir als naturnah gärtnernder Person.
Ist der Winter eine verlorene Jahreszeit im Garten? Der Winter ist keine Wachstumszeit, gleichwohl wächst unser Mangold stetig etwas nach. Ein wenig Licht scheint ihm zu reichen.
Der Winter kann aber, mehr als bisher bekannt,
Erntezeit
sein!
Die Kältefestigkeit vieler Gemüse ist nicht allgemein bekannt. Kohl ist ein Wintergemüse und Feldsalat hält Frost aus, das haben wir alle schon einmal gehört oder gelesen. Früher, als alles nicht immer und überall frisch verfügbar war, haben unsere Vorfahren ihr Gemüse eingekellert oder eingemacht. In meiner Kindheit hatten wir eine Kartoffelkiste im Keller stehen und im Kellerregal standen unzählige Gläser mit Schnippelbohnen.
Heute erkennen wir im Handel kaum noch die Jahreszeiten. Da kommen die Gurken und Tomaten im Winter aus warmen Gefilden und werden eingeflogen oder mit viel Energieaufwand in Gewächshäusern gezüchtet. Diese beiden sind kein frosthartes Gemüse, daran ändert dieses Buch leider nichts.
Etwas Pflanzenphysiologie
Eine einzige Frostnacht rafft zwar Kapuzinerkresse mit sofortiger Wirkung dahin, vielen Gemüsesorten kann das dagegen nichts anhaben. Liegt der Salat nach frostiger Nacht angepappt am Boden, richtet er sich beim Auftauen wieder auf.
Bei allmählichem Absinken der Temperaturen härten die Pflanzen tatsächlich ab. Eiskristalle, die sich in den Zellzwischenräumen und nicht in den Zellen selber bilden, erhöhen die Frostfestigkeit. Eine neue Erkenntnis für mich.
Aber Vorsicht bei der Ernte! Finger weg vom gefrorenen Gemüse, wie mein Mangold unten im Beet. Durch Berührung entstehen Gewebeschäden, das Gemüse wird beim Auftauen matschig und färbt sich schwarz. Das erklärt die oftmals schwarzen Blattenden am Endiviensalat, den ich regelmäßig auf dem Markt kaufe den Winter über.
Mehr spoilern möchte ich an dieser Stelle nicht. Es geht um Frost und Geschmack, Nitrat, Boden- und Luftfeuchtigkeit, Kleinklima, und und und.
Im nächsten Hauptkapitel wird altes Gartenwissen neu beleuchtet.
Dann geht es zu den 77 sehr ausführlichen Gemüsesteckbriefen. Wildgemüse wie Vogelmiere und Bärlauch wurden dabei nicht vergessen.
Nach den Steckbriefen folgen der richtige Zeitpunkt für Ansaat, Pflanzung und Ernte mit einer den Nutzgartenkalender ergänzenden Tabelle.
Pflanzengesundheit und Schutzmaterialien, wie z.B. Frühbeetkästen, komplettieren den Wissensteil.
In diesem sehr lehrreichen Buch wird altes Wissen mit neuen Techniken angereichert. Die sehr hochwertige Aufmachung und der wertvolle Inhalt lassen den
Kaufpreis von EUR 29,90
als echten Schnapper erscheinen.
Ich bedanke mich beim Löwenzahnverlag für die kostenlose Übersendung des Buches!
Nachdem ich bis vor Kurzem noch täglich frisches Gemüse aus den Hochbeeten ernten konnte, haben wir seit fast 3 Wochen Erntestopp. Das Gemüse ist dauergefroren und damit nicht erntefähig. Unten im Bild wartet der Knoblauch aufs Durchstarten im Frühling.
Während ich hier sitze und den Beitrag tippe, ist die Temperatur von gestern noch im Frostbereich auf circa plus 6 Grad gestiegen und Regen pladdert heftig auf den noch gefrorenen Boden. Morgen dürften Mangold, Radieschen und Möhren aufgetaut sein, meine Wochenration wird von draußen geholt. Ab Montag kommt dann wohl der Winter zurück.
Update 27.1.2019:
Die Radieschen haben den dreiwöchigen Kahlfrost nicht überlebt, alle glasig!
Der Stielmangold ist von außen her reichlich vermatscht, ich könnte, wie im Buch empfohlen, derzeit höchstens Blätter im Baby-leaf-Stadium ernten.
Die Möhren sitzen noch tiefgefroren in der Erde.
Im nächsten Winter dürfte dank des Buches die Erntevielfalt deutlich größer ausfallen, darauf freue ich mich jetzt schon!
Frisches Gemüse im Winter ernten – Die besten Sorten und einfachsten Methoden für Garten und Balkon
- Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
- Verlag: Löwenzahn Verlag; 1. Auflage
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 9783706625920
- ISBN-13: 978-3706625920
- ASIN: 370662592X
- Größe: 17,4 x 3,8 x 23,3 cm
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Habt Ihr bereits Erfahrungen mit Wintergemüse? Was sind Eure Geheimnisse? Vielleicht mögt Ihr es hier verraten?
Zum Pinnen:
Verlinkt mit Fräulein Ordnung und Lorettas und Wolfgangs Winterglück.
Liebe Karen,
ich bin begeistert von der Buchvorstellung. Ja, wir essen im Winter nur regionale, zu der Jahreszeit gehörige Gemüsesorten (Bananen sind eine Ausnahme). Da wir keinen richtigen Gemüsegarten angelegt haben, gibt es jetzt auch keine Gemüse aus dem eigenen Garten. Immerhin achte ich darauf, dass wir viel Gemüse essen. Eintöpfe und Suppen fehlen bei uns nicht in dieser Zeit.
Ich bin begeistert von Deinen Hochbeeten und kann mir gut vorstellen, dass Du auch im Winter, mit ein bisschen Wissen beim Anbauen, ernten könntest
Viele liebe Grüße
Loretta
Liebe Loretta,
Du kannst den Holzwurm Wolfgang doch bestimmt animieren, mal 1 bis 2 Hochbeete zu bauen? Das macht das Gemüsegärtnern deutlich einfacher, wir werden ja nicht jünger.
Liebe Grüße
Karen
Ich Ernte immer noch Endivien, Feldsalat und Zuckerhutsalat, sowie Karotten, Randen, Sellerie, Federkohl und Rosenkohl frisch aus dem Garten. Also für Abwechslung aus dem Garten ist gesorgt. Nach Lichtmess sähe ich Salat und Radieschen, eigentlich können wir das ganze Jahr selbst gezogenes Biogemüse essen und das schätze ich doch sehr.
L G Pia
Liebe Pia,
da bist Du weiter im Wissen und Doing als ich! Endivien habe ich auch, aber die findest Du nur mit der Lupe. Zu spät dran gewesen. Zuckerhut ist auf jeden Fall schon mal geplant für den Herbst 2019!
Liebe Grüße
Karen
Liebe Karen, danke für die Vorstellung dieses Buches. Das ist ein hochinteressantes Thema. Bisher endete unser Gemüsegartenjahr immer im Herbst. Dann wird Gründünger ausgesät und das war es dann. Allerdings stecken zur Zeit noch ein paar Möhren in der Erde. Ich bin gespannt, ob sie die Dauerfrostperiode überstanden haben.
Liebe Grüße
Heike
Liebe Heike,
das mit dem Gründünger mache ich ebenfalls und zwar im Wechsel auf den einzelnen Beeten, hat sich sehr bewährt.
Liebe Grüße
Karen
Liebe Karen, obwohl ich selber ja kein Gemüse ziehe (und, um ehrlich zu sein, nur ein paar Pflanztöpfe mein Eigen nenne! ;oD) schätze ich solche Bücher sehr, da sie das Wissen unserer Vorderen bewahren und wieder unters Volk bringen. Etwas, das gerade in unseren Zeiten, die geprägt sind von Klimawandel und Umweltverschmutzung, sehr wichtig ist und unter Umständen noch überlebensnotwendig werden könnte!
Selber achte ich natürlich sehr darauf, nur Saisongemüse zu kaufen und zu verwerten. Schmeckt ja alles auch viel besser als das Zeug, das aus Gewächshäusern kommt! Heute zum Beispiel gibts Reis (aus dem Tessin) mit einer Linsen-Möhren-Currysauce. Die hab ich mir gestern ausgedacht und denke, das könnte schmecken! ;oD
Frohes ernten weiterhin, ganz herzliche Grüsse!
Linsen-Möhren-Currysauce hört sich sehr lecker an. Wir hatten am Wochenende mal wieder saure Linsen, den Rest mache ich mir heute zum Mittagessen. Etwas Curry steht meinem Linsengemüse bestimmt auch gut!
Liebe Grüße
Karen
Ich habe letztes Jahr nur die frostempfindlichen Gemüse, wie Tomaten, Chili, Paprika oder Mais angepflanzt. Nur der Knoblauch schlummert noch in der Erde. Aber der Schwiegervater ist besser und hat Grünkohl in solchen Mengen, dass die Hühner immer mit Vitaminen versorgt werden (ansonsten weiße Fliege drin). Das gibt immer leckere Eier. Dieses Jahr soll es bei mir aber auch mal wieder mehr Gemüse geben und vielleicht auch Wintergemüse, unbedingt Mangold. Danke fürs Vorstellen.
LG Sigrun
Echt, die Hühner mögen Grünkohl? Mangold ist wirklich Klasse. Einmal anbauen, 2 Jahre ernten, feine Sache.
Liebe Grüße
Karen
liebe das bild von deinem leicht überzuckertem garten!!
für milde gegenden sicher ein prima buch – hier überlebt nur grün- & rosenkohl…. beide habe ich mir für näxtes jahr vorgenommen, da ich sie sehr gern esse. kohlrüben übrigens auch – aber die gibts immer sooo billig, da lohnt sich der anbau nicht.
schnippelbohnen stehen hier auch noch in zig gläsern im keller 😀
aus erdbeeren im winter und exotischen früchten mache ich mir nix – ich mag jetzt auch keine grünen gurken – einziger “fehltritt”: avocados.
schönen sonntag! xxxxx
Ooohhh…Schnippelbohnen!! Daraus machte Oma immer ihre leicht saure Schnippelbohnensuppe mit Kartoffeln- LEEECKEEEER!! Warum bloss habe ich mir weder von ihr noch von meiner Mutti das Rezept geben lassen?? :o/
Ich habe leider auch kein Rezept, bin aber auch nicht so der Bohnenfreund. Meine Mutter rollte immer mit den Augen, wenn mein Vater die Bohnen eimerweise anschleppte. Die Küche wurde dann zur Bohnenschnippelwerkstatt.
LG Karen
Da haben wir was gemeinsam. Grün- und Rosenkohl mag ich gerne, die restlichen Kohlsorten sind nicht so die Favoriten bei uns. Ich liebe den überzuckerten Garten auch. Schön, ihn immerhin auf dem Foto festhalten zu können. Avocados sind entschuldigt.
xoxo
Liebe Karen,
Das Buch kommt mal auf meine Wunschliste, denke ich. Das hört sich sehr gut an. Ich habe gute Erfahrungen mit Feldsalat und dieses Jahr auch mit Asiasalat gemacht. Auch der Brokkoli hat immer noch ein paar Röschen. Mangold habe ich bis Anfang Januar ernten können, weil es sehr mild war und Wirsing und Spitzkohl hatte ich auch bis Dezember. Nur der Rosenkohl wollte nicht so wachsen, wie ich es wollte. Aber ich übe ja auch noch.
Liebe Grüße
Steffi
Liebe Steffi,
da bist Du weiter als ich. Asiasalat hatte ich im letzten Frühjahr erstmalig dabei, das wird auf jeden Fall wiederholt und bis in den Winter ausgedehnt, wo ich nun um die Wintereignung weiß. Mit Kohl aller Arten war ich bisher wenig erfolgreich und habe ihn lieber bei Bedarf auf dem Markt gekauft. Grünkohl muss dieses Jahr aber unbedingt ins Beet, der bildet im Winter einen Hauptbestandteil unseres grünen Smoothies.
Liebe Grüße
Karen
Ich habe ja vom Gemüseanbau nicht wirklich viel Ahnung! Meine bisherigen Versuche sind meist kläglich gescheitert. Mein Minihochbeet ist zumindest überschaubar und es macht Spaß, ein wenig Gemüse und Salat selbst zu ernten.
Viele Grüße von
Margit
Liebe Margit,
Dein Minihochbeet wird Dir hoffentlich auch in diesem Jahr etwas Gemüse und Salat spenden.
Liebe Grüße
Karen
Hallo Karen,
danke für die Buchvorstellung. Super-interessant das Thema. Ich finde es jedes Jahr immer schade wenn ich Ende Oktober die Hochbeete leer machen muss und sie dann bis Mai brach liegen. Aber bisher fehlte mir da einfach das Wissen. Das Buch wird sicher gekauft.
Liebe Grüße,
Krümel
Hallo Krümel,
selbst wenn nichts im Beet steht über den Winter, bedecke auf jeden Fall die nackte Erde, z.B. im Form von Flächenkompostierung. So handhabe ich es seit letztem Jahr.
Liebe Grüße
Karen
Liebe Karen,
danke für deinen Besuch nach meiner Blogpause! (Ja, ich konnte sie gut nützen! 4 Fotobücher habe ich geschafft!!! :-)) Ich habe zwar auch vor, den Winter in Sachen Anbau besser zu nützen, aber noch bin ich nicht so weit, mich wirklich intensiver zu informieren. Kommt aber noch, und da könnte dein Buchtipp sehr hilfreich sein… Mein Mangold, den ich habe stehen lassen, ist jedenfalls komplett schwarz und platt geworden… Lag aber auch immer wieder einiges an Schnee darauf…
Ganz herzliche Grüße,
Traude
https://rostrose.blogspot.com/2019/01/mein-janner-in-bildern.html
PS: Verlinken bei EiNaB wäre auch super (wenn du noch nicht hast). – https://einfachnachhaltigbesserleben.blogspot.com/2019/01/einab-31-was-bringt-uns-die-linkparade.html
Und vielleicht magst du über ein Gastposting dort nachdenken?
Liebe Traude,
über das Gastposting habe ich tatsächlich vorhin nachgedacht, ich kann nur ad hoc nichts liefern.
Liebe Grüße
Karen
Muss ja nicht “ad hoc” sein – besprich bzw. bemaile einfach mal mit Marlene, wann es freie Termine gäbe, kann auch im Herbst oder noch später sein… 🙂
Liebe Karen, danke für die interessante Buchvorstellung! Lustigerweise wurde mir genau dieses Buch letzte Woche empfohlen, und nun überlege ich aufgrund deiner Rezension wirklich, ob ich es kaufen soll. Denn das Thema interessiert mich brennend. Während ich letztes Jahr in puncto Sommergemüse durchaus einige Erfolge verzeichnen konnte, ist es jetzt im Winter doch eher mau. Ich hab Asia Salat gesät und der ist auch gut gekommen, wächst aber gerade nicht so gut nach. Dann noch Feldsalat, davon wird man auch nicht satt, ebenso wie vom Portulak. Mein Rosenkohl war schnell weg, und der Grünkohl wächst nicht wirklich nach… Weiß nicht was dem fehlt. Ich glaube auch, dass ich nächstes Jahr mehr einmachen und einlagern muss, damit es auch im Winter eigenes Gemüse zu essen gibt….
Liebe Grüße und dir viel Erfolg mit deinem Wintergemüse!
Amely
Liebe Amely,
so richtig wachsen tut das alles im Winter nicht mehr. Vielleicht besteht der Trick darin, beizeiten auszusäen, damit im Winter das fertige Gemüse auf uns wartet. Das Buch lohnt sich auf jeden Fall?
Liebe Grüße
Karen
Hallo Karen,
ich habe das Buch auch vorgestellt und war fasziniert, was alles geht. Nicht nur lernt man was über Sorten, sondern auch über Wildpflanzen, auf die man nicht gekommen wäre.
VG
Elke