Dein Weg zum Schmetterlingsgarten

In meiner Schrebergarten-Kindheit in den 60ger-Jahren war es völlig normal, jede Menge verschiedener Schmetterlinge sehen und bestimmen zu können.  Heute erkenne ich noch Zitronenfalter, Tagpfauenauge und den Kleinen Fuchs, weil sie recht häufig sind. Viele andere der bunten Schönheiten gibt es durchaus noch und sie würden in Deinen Garten kommen, wenn Du ihnen das passende Umfeld bietest.

Zum Pinnen:
Buchvorstellung Schmetterlingsgarten

Falls Du Dich fragst, wie das aussehen könnte, habe ich zum Einstieg einen Lese-Tipp für Dich! Im Ulmer-Verlag erschien vor Kurzem das Buch

Mein Schmetterlingsgarten

Schöne Pflanzen für Falter und Raupe

Autorin: Elke Schwarzer (einmal wieder!),
128 S., 111 Farbfotos, Klappenbroschüre, ISBN 978-3-8186-0378-6. € 16,95

Mein Schmetterlingsgarten

In der vorderen Umschlagklappe begrüßen Dich einige ausgefallene Raupen, so unterschiedlich sie eben sein können. Am Ende des Buches verabschiedet uns die Umschlagklappe mit dem fotografisch festgehaltenen Lebenslauf eines Aurorafalters.

Aurorafalter Männchen
Aurorafalter Männchen

Elke Schwarzer hat diesem Buch wieder eine Prise Humor mitgegeben, das macht aus fachlichen Themen leicht lesbaren Stoff. Der Aurorafalter war übrigens Auslöser für dieses Buch, weil er sich seine Kinderstube in Elkes Garten einrichtete. Ich habe ihn bei uns zwar schon flattern sehen, weiß aber nicht, ob sein Nachwuchs bei uns zur Welt kam. Wäre durchaus möglich, denn Knoblauchsrauke und Lunaria annua sind hier zahlreich vorhanden.

Knoblauchsrauke
Knoblauchsrauke

Die Autorin verrät, mit wie wenig Aufwand und welchen Elementen Du die bunte Vielfalt der Schmetterlinge in Deinen Garten lockst.

Die Königsdisziplin ist dabei eine Blumenwiese auf magerem Standort, weil sie nur dort eine Zukunft hat. Wenn Du erfolgreich eine Blumenwiese in Deinen Garten integriert hast, tue den Insekten einen Gefallen und mähe sie nicht mit dem Rasenmäher, sondern mit der Sense.

Du kannst Dir nicht vorstellen, welche Tragödien sich abspielen, wenn der Rasenmäher alles Leben in sich einsaugt! Auf meiner Agenda steht für irgendwann ein Sensenkurs, solange wurstele ich mich mit der Handsichel durch.

Mähe nie alles auf einmal, sondern zeitlich versetzt in Teilen. Unser Rasen (bzw. das, was davon noch übrig ist) wird übrigens nur noch auf den Trampelpfaden regelmäßig gestutzt, der Rest darf wachsen und wird kontinuierlich abgemagert, um sich irgendwann in eine Blumenwiese verwandeln zu können. Dabei kann z.B. der Klappertopf helfen, eine an Gräsern schmarotzende Pflanze. Für dieses Frühjahr bin ich mit Klappertopf zu spät dran, der ist Kaltkeimer (merke: im Herbst aussäen).

blühende Wiese

Es bedarf vor allem heimischer Pflanzen. Viele davon musst Du nicht einmal kaufen. Wusstest Du, das große Brennnesseln DER Renner bei vielen Schmetterlingen als Raupenfutterpflanze sind? Wenn sie sonnig stehen, für andere Falter darf es gerne etwas schattiger zugehen. Und auch die Stadien im Wachstum spielen eine Rolle. Junge oder alte Brennnesseln, das ist für Schmetterlinge ein erheblicher Unterschied.

Raupe auf Brennnessel

Seit ich das weiß, betrachte ich Brennnesseln mit anderen Augen und rupfe sie nicht mehr heraus. Manchmal lohnt es aber doch, sie einzukürzen, damit sie nachwachsen und junge Triebe schieben, die von wieder anderen Faltern geschätzt werden. Fast schon eine Wissenschaft für sich. Merke: Brennnesseln schätzen lernen und stehen lassen. Wenn sie überhand nehmen, kannst Du immer noch eine nützliche Brennnesseljauche ansetzen. Aber ich schweife ab.

Im Abschnitt Raupenfutterpflanzen

listet die Autorin viele dieser Pflanzen auf.

C-Falter
C-Falter auf Distel

Was ich viele Jahre nicht bedacht habe, ist das “Problem” der zweijährigen Pflanzen, wie der Königskerze. Im ersten Jahr bilden sie eine Blattrosette aus, aus der erst im zweiten Jahr die Blüte geschoben wird. Somit fallen nur in jedem zweiten Jahr Samen auf den Boden, die sich versamen könnten, um dann wieder 2 Jahre bis zur Blüte zu benötigen. Ich sammle inzwischen selber Samen meiner Zweijährigen, um dann jährlich einen Teil davon auszusäen um auf diese Weise jedes Jahr ihre Blüten im Garten zu haben.

Hat sich der Bestand entsprechend entwickelt, brauchst Du nicht mehr viel tun, das machen nun die Pflanzen fast allein. Viele Pflanzen möchten immer mal wieder offene Flächen, die sie besiedeln können. Aber das führt an dieser Stelle zu weit.

Verbascum nigrum
schwarze Königskerze, Verbascum nigrum bei uns im Vorgarten

Bei den 18

Falterportraits

tauchen ebenfalls begehrte Kinderstubenpflanzen auf. Schmetterlinge füttern ist wirklich nicht teuer! In den Portraits werden häufige und auffällige Arten ausführlich vorgestellt.

Admiral auf Schmetterlingsflieder
Admiral auf Schmetterlingsflieder

Auch die Falter selbst sind nahrungsmäßig leicht zufrieden zu stellen! Wie das geht, erfährst Du in

Nektarpflanzen

Ich bin sicher, davon hast Du schon Vieles in Deinem Garten. Zwei meiner vorhandenen Favoriten sind gewöhnlicher Oregano / Origanum vulgare und Lavendel. Letzterer ist zwar nicht heimisch, aber außer wunderschön für Mensch und Tier sehr nützlich.

Taubenschwänzchen
Taubenschwänzchen

Auch der von vielen Menschen verpönte (weil nicht heimische) Schmetterlingsflieder taucht im Buch als gute Nektarpflanze auf. Ich habe ihn bei uns entfernt, weil er mäkelte, kann aber bestätigen, das er ein echter Faltermagnet ist. Seinen Job übernehmen bei uns nun andere Pflanzen, z.B. der oben erwähnte gewöhnliche Oregano. Er eignet sich aufs Beste, Schmetterlinge aufs Foto zu bannen. Ein Schwalbenschwanz ist mir bei uns leider noch nicht begegnet. Ich arbeite daran, indem ich ihm wieder wilde Möhre, Pastinaken und in diesem Jahr auch Fenchel zur Verfügung stelle. Weil ich unsere Möhren nicht mit den Möhrenfliegen teilen möchte, muss im Möhrenbeet leider auch der Schwalbenschwanz draußen bleiben. Das er zur Eiablage junge Pflanzen und offene Erde drumherum bevorzugt, habe ich erst durch dieses Buch erfahren.

Schwalbenschwanz
Schwalbenschwanz

Für mich ist das Buch sehr hilfreich um nachzuschlagen, welcher Falter auf welcher Pflanze seine Eier ablegt, ich kann es mir (außer beim Schwalbenschwanz) einfach nicht merken!

Darüberhinaus kann ich schnell mal nachschauen, wen ich da gerade entdeckt und mit Glück fotografiert habe.

Wäre das Buch etwas für Dich? Dann wirf doch mal einen Blick ins Buch direkt bei Ulmer.

Hier findest Du das Buch bei Amazon (Werbung, Affiliatelink), ich persönlich bevorzuge den Kauf im örtlichen Buchhandel.


Verlinkt bei Loretta und Wolfgang im Vorfrühlingsglück.

 

 

26 Gedanken zu “Dein Weg zum Schmetterlingsgarten

  1. bin dafür, dass dieses buch an alle häuslebauer gratis verteilt wird – mit nachkontrolle, ob es auch gelesen, verstanden & umgesetzt wurde!
    je mehr ich über die schmetterlinge erfahre, umso mehr weis ich unser wildes paradies hier zu schätzen. viele dinge passieren hier ganz von allein – man muss sie nur lassen 😀
    gestern sind hier schon die mücken rumgetanzt!
    xxxxx

    1. Ihr lebt ja auch im Paradies und habt als Ruderalfläche den Bahndamm gleich nebenan. Hier wäre viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Die Gratisverteilung ist eine gute Idee. Etwas in der Art habe ich tatsächlich vor. Ich möchte ein paar Infotafeln bei uns am Vorgarten aufstellen, damit die Kirschlorbeer- und Thujenfraktion mal auf naturnahe Ideen kommt.
      Die Mücken tanzen jetzt auch bei Euch? Hurra, der Frühling ist in Sachsen angekommen 🙂
      xoxo

  2. Liebe Karen,
    Das Buch scheint sehr interessant zu sein. Die gängigen Schmetterlinge kennt man ja, aber bei den Faltern bin ich oft nicht sicher. Das Taubenschwänzchen habe ich auch immer wieder mal im Garten, aber mir ist noch nie eine gute Aufnahme gelungen, es ist einfach zu schnell für mich. Es hat mich überrascht, dass es etwas so kolibriähnliches bei uns überhaupt gibt.
    Liebe Grüße
    Steffi

    1. Liebe Steffi,
      das erste Mal haben wir vor 3 Jahren an der Mosel in den Weinbergen ein Taubenschwänzchen gesehen. Mein Mann behauptete, es sei ein Kolibri. Ich konnte das via Internetrecherche widerlegen. 2018 habe ich das erste Mal bei uns im Garten eines schwirren gesehen. Natürlich zu unstet fürs Foto, weshalb das Foto im Beitrag auch von Pixabay stammt.
      Mit den Faltern tue ich mich schwer. Ich glaube, ich könnte nur die Gammaeule erkennen. Im Regal habe ich zusätzlich einen dicken Wälzer über Schmetterlinge und Falter. Selbst damit ist es manchmal nicht so einfach, treffend zu bestimmen.
      Liebe Grüße
      Karen

  3. Oh schöön, liebe Karen! Einen Aurorafalter hab ich in natura noch nicht gesehen. Aber falls aus den Samen etwas wird, die ich im vorigen Jahr von Izabella (Blog Haus und Beet) geschenkt bekam, sollte ich ab heuer auch Knoblauchsrauke im Garten haben. Wer weiß, ob dann vielleicht auch neuer Besuch hereinflattert? Die Klassiker wie Oregano, Lavendel, Schmetterlingsflieder etc. hab ich hier und Brennesseln wachsen bei uns an den Feldwegen und in kleinen Waldstücken in großen Mengen. Die essen wir übrigens auch gern als Spinat, ich glaube, ich werde mir da endlich mal ein paar Pflanzen in den hinteren Gartenbereich holen…
    Ganz herzlche rostrosige Grüße und danke für den Buchtipp,
    Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2019/03/ruckblick-auf-meine-zweite-februar.html
    PS: Danke auch für deinen Hinweis auf die Tänzerin mit Downsyndrom! Hab sie gegoogelt und einen sehr interessanten Bericht über Nele gelesen! Ist auch so eine Mutmacherin…

    1. Liebe Traude,
      die Knoblauchsrauke hat sich hier wild vom Wäldchen her angesiedelt. Bald kann ich wieder Blätter von ihr für den grünen smoothie ernten. Schön, das Du Nele ergoogeln konntest, ich hatte den Namen schon wieder vergessen.
      Liebe Grüße
      Karen

      1. Liebe Karen, weil ich nicht weiß, ob du meine Antworten im Blog auch liest bzw. Nachrichten darüber bekommst, kopier ich sie dir hier nochmal ein:
        ich ziehe mich für meine Posts nicht um. Ich ziehe mich morgens an (oder ich ziehe mich um, wenn wir z.B. ausgehen oder ich zu Mrs. Sp*rty fahre) und dann knipse ich. Und das mache ich eben immer dann, wenn ich mir denke “Das könnte ein Outfit sein, das in den Blog passt!” ;-))
        Alles Liebe,
        Traude

    1. Liebe Urte,
      lass uns einfach was dafür tun, das wieder mehr Falter in den Garten kommen. Deine Rosen helfen dabei bestimmt eifrig mit.
      Liebe Grüße
      Karen

  4. Liebe Karen,

    das Buch ist nicht nur interessant zu lesen, sondern enthält, wie ich jetzt deiner Vorstellung entnommen habe, auch wertvolle Tipps für den Garten, welche Pflanzen für welche Schmetterlinge geeignet sind und wie man sie dementsprechend anlocken kann.
    Bei uns liebt das Taubenschwänzchen den Phlox, aber nur den pinkfarbenen. Ich habe auch einen weißen, den verschmäht der Taubenschwanz jedoch.
    Später im Sommer labt er sich gerne an den Blüten des Beiwurzes.

    Am besten ist sowieso, man pflanzt wieder mehr einheimische Gewächse an und lässt die Exoten etwas außen vor.

    Liebe Grüße und einen guten Start ins Wochenende wünscht dir
    Christa

    1. Liebe Christa,
      mit den heimischen Pflanzen macht man alles richtig. Und hat dabei auch noch einen Menge Geld gespart.
      Liebe Grüße
      Karen

  5. Danke für die tolle Buchvorstellung, liebe Karen. Das Buch ist in der Tat ein guter Tipp für mich. In unserem Garten wächst zwar schon vieles, was Schmetterlinge bzw. ihre Raupen mögen, und auch unsere Wildblumenwiese im Obstgarten wird gerne von allerlei Geflatter besucht. Aber man lernt ja nie aus. Gerade jetzt, wo die Aussaat bevorsteht, kann ich das Angebot noch etwas erweitern … soweit es vom Klima und den Bodenansprüchen her passt.!
    Liebe Grüße, Christa

  6. Hallo Karen,
    seit die Diskussion um den Artenverlust an Insekten bekannter geworden ist, habe ich erst begonnen, mehr nach unseren Gartenbesuchern zu schauen.
    Bisher war es so selbstverständlich, dass auf dem Lavendel Bienen, Hummeln und Schmetterlinge einkehrten.
    Unser Garten ist sehr klein, aber ich bin froh, dass er doch reichlich besucht wird. Nun werde ich mir wohl das Buch zulegen, damit ich es bei mir noch ein wenig gastlicher machen kann.
    Danke für diesen Tipp!
    Liebe Grüße
    Gudrun

    1. Liebe Gudrun,
      hier flatterten zwar viele Schmetterlinge, aber eben immer nur die üblichen Verdächtigen. Das muss sich ändern!
      Liebe Grüße
      Karen

  7. Liebe Karen,
    ein sehr schöner Post und Elke kann wirklich sehr unterhaltsam schreiben. Wir haben auch eines ihrer Bücher und auch das gefällt mir sehr gut.
    Wir hatten vor Jahren auch einen Schmetterlingsflieder im Garten, der aber leider einen Winter nicht überstanden hat. Aber die Schmetterlinge sind zu ihm hingeflogen wie die Motten ins Licht. Eine Blumenwiese haben wir auch angelegt, oder es zumindest versucht. Ich bin gespannt, ob da nach der Dürre letztes Jahr noch viel kommt. Gegossen habe ich die Wiese zumindest, aber ich konnte gar nicht so viel gießen, wie der Garten gebraucht hätte.

    Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    1. Lieber Wolfgang,
      jetzt habe ich den Backlink zu Euch nachgepflegt. Beim Schreiben hatte ich die Linkparty noch nicht auf dem Zettel.
      Liebe Grüße
      Karen

  8. Ich bin schon froh, wenn ich einen Zitronenfalter oder ein kleines Füchslein unterscheiden kann… alle anderen Arten kenne ich gar nicht, ups.
    Aber schön finde ich sie alle.
    Tatsächlich saß am Samstag bei dem Sturm an der warmen Garagenwand der erste Schmetterling für dieses Jahr.
    Ich hoffe, er ist beim Schneefall letzte Nacht nicht erfroren.
    Es wird mal wieder Zeit, für den Schmetterlingsgarten hier in der NÄhe.
    Geht ja auch bei Sturm und Regen.
    Lieben Gruß
    Nicole

  9. Hallo Karen,
    vielen Dank für die tolle Rezension, das freut mich!
    Zu dem Kommentar von Christa: Meinen weißen Phlox mag das Taubenschwänzchen sehr. Aber vielleicht haben die alle einen anderen Geschmack..
    VG
    Elke

  10. Hallo Karen,

    das ist ja eine schöne Vorstellung von diesem Buch, ich mag Schmetterlinge total gerne und versuche alles, sie in unseren Garten zu locken. Auch Taubenschwänzchen kann ich schon seit einigen Jahren beobachten, besonders gerne stecken sie ihren Rüssel in den Wandelröschen. Diese sind auch bei den Schmetterlingen sehr begehrt.

    Dieses Jahr habe ich sogar Schmetterlingen auf Schneeglöckchen beoabachten und auch fotografieren können, vielleicht magst Du mal vorbeischauenhttps://ankesgartenparadies.blogspot.com/2019/03/tanzende-schmetterlinge-im-februar.html

    Das war für mich eine PREMIERE !!!

    Wunderschöne Bilder hast Du auch gewählt, der Schwalbenschwanz ist mein Lieblingsschmetterling.

    Blumige Grüße
    von Anke

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