Ernte im Winter –
dazu wäre mir früher nur Grünkohl eingefallen. Grünkohl habe ich in unserem Garten trotz mehrerer Versuche noch nie ernten können. Die jungen Setzlinge werden von Schnecken heiß geliebt und gefressen. Als die erste Anzucht komplett weggefressen war, habe ich einfach nachgelegt. Dieser späte Setzling steht nun im Schlüssellochbeet. Und ist doch wieder zum Gerippe mutiert. Den kalten Nächten zum Trotz sind immer noch Schleimer unterwegs.
Aber ich schweife ab. “Ernte mich im Winter” heißt das neue Buch von Wolfgang Palme, dessen Wintergemüse-Grundlagenwerk aus dem Jahr 2016 ich hier bereits mit Freude vorgestellt habe, weil es wirklich richtig gut ist.
Zum Pinnen:
Deshalb freute ich mich, als ich bei meinem Bloggerfreund Joachim Wenk alias Achims Garten die Buchvorstellung zu “Ernte mich im Winter” entdeckte. Diese Neuerscheinung war doch glatt an mir vorbeigegangen! Ich bedanke mich beim Löwenzahn-Verlag für die kostenlose Übersendung des Buches, das wie immer OHNE jegliche Plastikfolie zu mir kam. So geht Buchhandel auch, sehr löblich!
Äußere Optik und Haptik wie immer perfekt und dazu ein angenehmer “Neue-Bücher-Duft”.
Ernte mich im Winter
- Autor: Wolfgang Palme
- Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
- Verlag: Löwenzahn Verlag; Auflage: Fotos von Hloch,Palme,Wilhelm,Zangerl (20. September 2019)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3706626616
- ISBN-13: 978-3706626613
Kaufpreis in Deutschland € 24,90. Das wesentlich umfangreichere (384 Seiten) “Frisches Gemüse im Winter ernten” kostet dagegen nur 5 Euro mehr.
Der Schreibstil des Buches ist locker flockig. Die Fotos sind passend dazu oft instagramtauglich und witzig. Aber leider wirkt das auf mich sehr gestellt.
Der Autor hält sich mit recht viel Geschwafel zum Thema Wintergemüse auf, anstatt auf den Punkt zu kommen und dem geneigten Leser zu sagen, wie er das bei sich im Garten umsetzen kann. Mir fehlt leider absolut der rote Faden im Buch. So richtig praktisch wird es erst ab Seite 72 mit einigen
Steckbriefen zu als Wintergemüse geeigneten Pflanzen.
Danach ebbt das Praktische schon wieder ab. Einige kurze Füllkapitel (so empfinde ich sie) folgen, am Ende sind die Bezugsquellen (leider nicht für Jungpflanzen) und das Literaturverzeichnis noch einmal sehr nützlich. Das ist wirklich schade. Bei dem Thema und dem Titel erwarte ich ein Fachbuch. Für Smalltalk kann ich in bunten Zeitschriften blättern.
Bisher haben mich alle Bücher aus dem Löwenzahn-Verklag begeistert und ich hoffe, das beim nächsten Werk auch Wolfgang Palme wieder die richtige Fährte aufnehmen wird. Vielleicht war das ein Versuchsballon?
Auf Seite 108 widmet sich Wolfgang Palme kurz den bekannten
Schädlingen
wie Wühlmäusen, Schnecken & Co. und das man doch im Winter wenig Last mit ihnen habe. Kann ich so nicht bestätigen, siehe zerfressener Grünkohl oben. Nach mehreren Frostnächten sind einige Zierpflanzen erfroren und Endiviensalat ist teils glasig geworden. Dem zum Trotz ist noch ein neue Nacktschneckengeneration geschlüpft, die sich weiter freudig auf unser Gemüse stürzt und die ich beim Ernten mühsam absammle, damit sie nicht samt Gemüse im grünen Smoothie landen!
Vielleicht ist mein Eindruck vom Buch auch nur vom wirklich richtig guten ersten Wintergemüsebuch des Autors (das ich Dir wirklich sehr ans Herz lege, bald ist Weihnachten!) getrübt und Du würdest das völlig anders beurteilen?
Wirf doch mal direkt beim Löwenzahn-Verlag einen Blick ins Buch .
Wenn es Dir gefällt, lass mich das bitte ich den Kommentaren wissen. Mein Exemplar verlose ich unter den interessierten Kommentatoren und schicke es Dir gerne zu.
Samstag, 16.11.2019: Bei der übersichtlichen Anzahl der Buchinteressierten habe ich die Auslosung zur Abwechslung auf die klassische Art vorgenommen.
Zettel beschriften, knicken, falzen, ins Lostöpfchen (ein alter französischer Bol), gut mischen und dann blind dass Gewinnerlos ziehen. Gewonnen hat Steffi vom Blog Frau Pratolina. Steffi, bitte schick mir für den Buchversand Deine Adresse an allegriaslandhaus@web.de . Herzlichen Glückwunsch!
Den Beitrag schicke ich zu Wolfgang und Loretta und dem Herbstglück
Hallo Karen,
bei mir war es umgekehrt. Ich las erst das neue Buch, war restlos begeistert und schaffte mir dann das andere, ältere an. Ich finde beide sehr gut. Wo ich beide besitze würde ich folgendes empfehlen. Für erfahrene, langjährige Gärtner, das umfangreiche erste und für Menschen, die erst neu ihre Gartenbegeisterung ausleben, vielleicht nur einen kürzlich dazugewonnenen Schrebergarten (ist ja gerade groß in Mode) besitzen. Welche, die vielleicht gerade eine neue Wohnung mit Balkon oder Dachterrasse bezogen haben und nun auch ein wenig Selbstversorger spielen wollen (was viel mehr Menschenn probieren sollten, wie ich finde). Für die ist das zweite Buch wohl praktischer, weil weniger umfangreich, sehr leicht verständlich geschrieben.
Ich bin auch gespannt, ob noch weitere Bücher vom Autor kommen werden. Ich werde sie auf alle Fälle lesen, denn egal wie sein Schreibstil zusagt, das ist jedenfalls ein Autor mit umfangreichen Erfahrungen und Wissen zum Theman, nicht einer der wieder nur abschreibt und zusammenfasst, was schon x-Mal wo anders veröffentlicht wurde.
Liebe Grüße und mich bitte nicht beim Verlosen teilhaben lassen, habe ja beide Bücher schon.
Frohes Ernten wünscht der Achim
Hallo Joachim.
Deine Empfehlung , das erste Buch für fortgeschrittene Wintergärtner und das zweite Buch für Neueinsteiger kann ich durchaus teilen. Es empfiehlt sich wirklich, vor dem Kauf die Nase in beide Bücher zu stecken.
Liebe Grüße
Karen
Hallo Joachim, ganz zufällig kam ich auf diesen Beitrag, beim Stöbern nach Hortus- Infos. Ich arbeite ehrenamtlich in Wolfgang Palmes Cityfarm{ https://www.cityfarm.wien/} und kenne daher die Hintergründe zu diesem Buch recht gut. Der Verlag will damit eine neue Serie kreieren, niederschwellig, für Einsteiger. Wolfgang betreut schon viele Jahre in ganz Österreich die Forschung zum Wintergemüse und ist ständig bemüht, die “verlorene Jahreszeit Winter” in eine Anbausaison zu verwandeln, der schreibt sicher nix ab, das hast du völlig richtig erkannt. Ich hab inzwischen auch im Winter bis auf Zitrusfrüchte alles, was ich brauch, das Interesse daran wächst ständig. Für erfahrene WintergärtnerInnen ist sicher das ältere Buch besser geeignet, weil aber immer mehr Leute beginnen, hat das neue auch seine Leserschaft gefunden. ich halte selber inzwischen Fortbildungsseminare und freu mich, über das steigende Interesse an der wohl wichtigsten Sache der Welt.
Hallo Karen!
Ich bin zwar kein Gartenanfänger, aber bei Gemüse bin ich noch nicht so erfahren. Wir haben gerade unser erstes Hochbeet gebaut, worin nächstes Jahr Gemüse wachsen und gedeihen soll. Daher bin ich interessiert an dem Buch und nehme gerne an der Verlosung teil!
Liebe herbstliche Grüße aus Uelzen
Daniela
Liebe Daniela,
dann ist dieses Buch für Dich gut geeignet! Und dran denken, im Fall von Wintergemüse ist der Herbst der Frühling des Winters.
Liebe Grüße
Karen
Genau – die Möchtegern-Hippster hocken in dünnen Jeans im Schnee und mampfen rohes Gemüse – schon klar ?
Schade ums Papier.
Unsere Schneckenmassaker der letzten Jahre scheinen sich gelohnt zu haben…. Der Grünkohl steht super. Aber die Wühlmaus hat auch im Winter Hunger und muss ja zum fressen nicht mal vor die Tür.
Wir werden noch erleben, dass die Sommer zwar zu heiß für einheimisches Gemüse sind, dafür die Winter mild genug für zarten Salat…..dafür brauchts dann aber kein solches Buch.
xxxxxx
ja ist klar, anonym alles runter ziehen . Was sind da nur für Menschen, die alles schlecht reden müssen und dann zu feige sind, zu sagen, wer sie sind. Da können sie stolz auf sich sein!
Joachim, die Bahnwärterin ist durchaus nicht anonym unterwegs. Und wo wird da was runtergezogen?
In der Tat benötigen wir wohl bald Bücher zum Thema, was kann ich in heißen trockenen deutschen Sommern überhaupt noch anbauen.
LG Karen
Hallo Karen, für mich klang das so. Die Fotos sind natürlich gestellt, dass sie zum Thema passen. Das erklärt er ja sogar auch im Buch, wie sie entstanden sind. Und die Aussage, dass es “kein solches Buch” braucht, um im Winter Salat an zu bauen fand ich eben etwas streng. So viele Menschen bauen nicht mal im Sommer an, die sind zugegebener Massen mittlerweile fast zu schwierig für Gemüse oder Salat. Mir hat das Buch viel Inspiration gegeben und ich denke, das macht es sicher auch mit anderen. Ich finde halt wir brauchen solche Bücher, die unkompliziert Lust machen eigenes Gemüse an zu bauen und das nicht nur im Frühjahr, wo die meisten automatisch solches versuchen. Gerade die Winteridee ist auch angesichts des Klimawandels sehr spannend. Das fand ich, wurde im Kommentar zu schlecht gemacht. Ich kann mich natürlich auch täuschen. Wäre schön, wenn es so ist.
Trotzdem allen noch viel Spass beim Gemüseanbauversuch. Es lohnt sich immer.
Viele Grüße, der Achim
Ich habe natürlich ebenfalls Schneckenvernichter gespielt. War wohl längst nicht ausreichend.
Liebe Grüße
Kaen
Hallo Karen,
ich sehe – ich bin völlig unbedarft was Wintergemüse angeht. Ich war bei Grün- und Rosenkohl. Da herrscht wohl Nachholbedarf. Ich werde mich wohl am Wochenende in die Buchhandlung meines Vertrauens begeben und ein wenig stöbern müssen.
Liebe Grüße,
Krümel
Siehste, so ging es mir bis zur Lektüre des ersten Buches auch!
Liebe Grüße
Karen
Liebe Karen, das ist ein spannendes Thema, mit dem ich mich noch gar nicht beschäftigt habe. Ich kenne das noch so, dass der Garten im Herbst geräumt wird und bis zum Frühjahr Pause ist. Da wäre das neue Buch vielleicht doch ein guter Einstieg, ich werde mal einen Blick rein werfen.
In unserem Gemüsegarten gibt es zum Glück weder Schnecken noch Wühlmäuse.
Liebe Grüße
Heike
Hey, dann danke ich für die Vorstellung des Buches :).
Liebe Grüße!
Ich glaube zwar, dass bei mir in Sachen Gemüse Hopfen und Malz verloren sind… aber vielleicht gibt es ja in dem Buch DEN ultimativen Tipp für mich! Daher nehme ich mal an der Verlosung teil. Hatte dieses Jahr wundervollen Feldsalat in meinem Hochbeet. Jetzt ist er über und über voll mit Mehltau, so, dass ich ihn entsorgen musste. Naja, Gemüse und ich werden wohl nie Freunde werden! Haha…
Viele Grüße von
Margit
Liebe Karen,
auch wenn ich mit Gemüseanbau nichts “am Hut” habe, liebe ich frisches Gemüse und bin immer ganz begeistert, wenn ich es in anderen Nutzgärten betrachten kann. Sicher ein interessantes Buch, doch an der Verlosung möchte ich aus o. a. Gründen nicht teilnehmen und lasse den anderen den Vortritt.
Sonnige Grüße und hab einen feinen Sonntag, Marita
Liebe Karen,
Mich würde das Buch interessieren und ich mag schön gestaltete Bilder. Über Wintergemüse kann ich sicher noch einiges lernen.
Liebe Grüße
Steffi
Liebe Karen,
ich denke nicht, dass Dein Blick auf das Buch getrübt ist. Bei einem Sachbuch mag ich auch kein Geschwafel. Ich kann mich noch gut an eine Biographie über Julius Cäsar erinnern, von der ich nie mehr als die erste Seite gelesen habe, weil die schon Anfing wie ein Roman.
Wenn ich einen Roman lesen möchte, dann kaufe ich auch einen Roman.
Das Thema an sich ist interessant und mir war nicht bewusst, dass es soviel Wintergemüse gibt, dass es sogar für ein Buch reicht, oder auch nicht, wenn da so viele Füllkapitel gibt.
Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Hallo Karen,
ich habe das erste Buch, das hat mir gut gefallen, weil man an viele Gemüse doch noch nicht gedacht hat in Bezug auf Winterhärte. Ich habe immer nur das klassische Wintergemüse Feldsalat und Winterportulak, eine Zeitlang auch Topinambur, aber der wurde tatsächlich zu viel geerntet, bis er weg war. Leider fehlt mir der Platz für Salatexperimente, was ich sehr schade finde.
VG
Elke
Liebe Elke,
wenn ich mich nur auf mein GWH und den Gemüsegarten beschränke, wäre der Platz auch bereits belegt. Aber ich dehne mich mit dem Gemüse nun einfach in die anderen Beete aus. Bunte Mischkultur.
Liebe Grüße
Karen
Hallo liebe Karen,
so, jetzt hab ich’s vergeigt. Ich hab deinen Beitrag nämlich schon vor Taaaagen gelesen, mir vorgenommen, dir bei nächster Gelegenheit einen Kommentar zu schreiben, so nach dem Motto, das Foto mit den im Schnee picknickenden Leuten finde ich zwar irgendwie lachhaft, aber für mich als Anfängerin im Wintergemüseanbau wäre es vielleicht trotzdem eine geeignete Einstiegsdroge – aber dann war zuletzt mal wieder viel zu wenig Blogzeit udn ich habe drauf vergessen. Und jetzt ist es zu spät für eine Teilnahme – aber ich gratuliere Frau Pratolina recht herzlich!
Ganz herzliche rostrosige Grüße,
Traude
https://rostrose.blogspot.com/2019/11/herbst-capsule-und-ein-letzter-blick.html
Liebe Traude,
schade, das Du zu spät dran bist, aber bei Steffi ist das Buch auch goldrichtig aufgehoben. Hast Du ihre noch vollen Hochbeete gesehen? Sie ist auf dem besten Weg zur erfolgreichen Wintergärtnerin.
Liebe Grüße
Karen