“Heut ist irgendwie ein komischer Tag” heißt das kürzlich erschienene Buch von Cornelius Pollmer. Es trägt den Untertitel “Meine Wanderungen durch die Mark Brandenburg“.
Über Wanderungen durch die Mark Brandenburg hat kein geringerer als Theodor Fontane sich vor langer Zeit gleich in 5 Bänden ausgelassen. Und eben jenem spürt der Autor hinterher.
Rückklappentext: Fontane reloaded
Ein Abenteuer kann überall beginnen und sei es an einer Bushaltestelle in Brandenburg. Cornelius Pollmer ist für einen Sommer auf Weltreise im deutschen Osten. In Schlössern und Reihenhäusern, bei Truckern und Hackern, mit Busreiserentnern und der Spreewälder Dorfjugend. Im Sinnen Fontanes zieht er los, mit “dem guten Willen, das Gute gut zu finden”.
Dabei hat er einen Rucksack, etwas Bargeld und keinen Plan – außer dem, nicht schon am Abend wieder daheim zu sein.
Mich haben der Titel, die angekündigten Wanderungen und das witzige Coverfoto gereizt. Ich habe keine gesicherte Erkenntnis darüber gewonnen, wie viele Kilometer zu Fuß absolviert wurden oder ob der Bus doch recht oft bei der Fortbewegung half. Das ist letztendlich egal, hier geht es mehr darum, etwas mit den Menschen dort zu erleben.
Wenn diese so spontan und tatkräftig wie der Trucker-Restaurant-Besitzer Schniepa sind, muss man aufpassen, was man sich wünscht. Ehe er sich versah, saß Cornelius Pollmer mit Schniepa und anderen ihm unbekannten Menschen im Sportflugzeug, um gleich darauf mit dem Fallschirm abzuspringen.
Pollmer geht unvoreingenommen auf die Menschen zu und schafft es mit seiner Art, die Menschen zum Reden zu bringen. Auch die, denen es gerade mal nicht so gut geht oder die skeptisch waren, weil da einer kommt, der ein Buch schreiben will.
Er würzt seine Schilderungen mit einem feinen Humor ohne irgendjemand seiner Begegnungen durch den Kakao zu ziehen. Dabei übersteht er sogar ein feuchtfröhliches Dorffest mit der Spreewälder Jugend ohne bleibenden Schaden.
Fontane vergisst man über Pollmers Schilderungen leicht und seine Gegenwartserlebnisse sind viel näher dran an uns, als das, was im 19. Jahrhundert Sache war. Pollmer hat eine “atmosphärische Vermessung der Gegenwart” für uns vorgenommen, das ist ihm wunderbar gelungen.
Lauter komische Tage in einem Sommer in der Mark Brandenburg, die Lust darauf machen, selber einmal diese Gegend zu besuchen. Auch ganz ohne Fontane im Hinterkopf zu haben.
Wenn Du selber reinlesen möchtest, kannst Du das bei der
Randomhouse-Verlagsgruppe
tun, bei der ich mich für die kostenlose Übersendung des Buches bedanke!
Cornelius Pollmer
Heut ist irgendwie ein komischer Tag
Penguin-Verlag, als gebundenes Buch EUR 20,-.
ich/wir haben die mark brandenburg 22 jahre lang erkundet: zu fuss, mit dem rad, mit dem faltboot, dem motorrad und natürlich der eisenbahn….. hochzeiten auf gutshäusern gefeiert, in ruinen photo shootings veranstaltet, hungrig vor geschlossenen dorfgasthöfen gestanden und den einheimischen gartenprodukte abgekauft für kleines geld. und den kontrast genossen – zum moloch in dem wir gewohnt haben……
kann ich nur empfehlen, da mal hinzufahren – und nicht zum wellness-hotel-urlaub 😀
<3 xxxxx
Das ist bestimmt eine aufregende Art zu Reisen, gespickt mit Ueberraschungen und vielen grossartigen Kontakten. Ich weiss nicht, ob ich mir das zutrauen würde, so ganz alleine. Allerdings hatte ich mal die Idee, mit einem Pferd loszuziehen, welches das Zelt und alles was nötig ist für mich mitträgt und mir Gesellschaft leistet. Kennst du “Midi wir reiten” von Federica de Cesco? Dieses Buch hatte mich damals auf die Idee gebracht. Aber an der Umsetzung bin ich bisher gescheitert. Und jetzt würden wohl meine morschen Knochen nicht mehr mitmachen…..
“Athmosphärische Vermessung der Gegenwart”…ein klasse Ausdruck übrigens!
Frohen Apfenz weiterhin, herzliche Grüsse!
Jetzt war ich schon ganz neugierig, was für einen komischen Tag Du meintes, liebe Karen. 🙂 Ein Buch also … ich nehme mir immer vor, mehr in Büchern zu lesen, außer den fachlichen Kram, den ich eh schon lese. Aber dabei bleibt es dann auch … andererseits wehre ich mich gegen E-Book-Reader, dann schon lieber auf den Tablet. Doch das ist auch anstrengend, ob bei der Haltung, für die Wirbelsäule, wie auch immer, man wird älter … Im Grunde lese ich am meisten im Sommer. wenn es lange hell ist.
Brandenburg ist ein schönes Fleckchen Erde, wir waren da nur mal mit dem Auto durch, als unsere Kinder dort ein Pfadfinderlager hatten, haben aber sehr viel von der Gegend gesehen. Vor allem die zahlreichen Störche werde ich nie vergessen. So etwas sieht man bei uns kaum.
Liebe Grüße
Sara
Liebe Karen,
das scheint ein interessantes Buch zu sein. Der Titel und auch das Coverbild machen auch mich neugierig.
Danke für die schöne Buchvorstellung und ich wünsche Dir einen schönen dritten Advent.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Das Intro liest sich schon mal nett. Wohlwollend und nicht von oben betrachtet. Denn das mögen wir so gar nicht 😉
Viele Grüße
Ilka
PS: und nicht vergessen “nehmt euch Essen mit…”
Hallo Karen,
das klingt lesenswert, eine Prise Humor ist ja nie verkehrt.
Danke fürs Vorstellen!
VG
Elke
Liebe Karen,
ich wünsche Dir und Deinen Lieben ein frohes Fest.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Lieber Wolfgang,
bleibt mir nur noch, Euch einen guten Rutsch zu wünschen und danke zu sagen für die lieben Grüße
Karen
liebe karen, jetzt sehe ich – ich war schon früher und öfter auf deinem Blog und habe mir vieles von dir angesehen, sehe an deiner Vorstellung dass du auch eine BUCHLESERIN bist, was mich sehr freut auch wenn ich wahrscheinlich anderes als du lese:-)) – danke für diese Buchvorstellung, sie klingt auh interessant für mich.
ich danke dir herzlich für den ausführlicheren Kommentar zu meinem beitrag und grüße dich herzlich mit allen guten Wünschen fürs neue Jahr.
herzlich angelface
Jawoll, Angel, ich bin ebenfalls ein Bücherwurm 🙂
Alles Gute für Dich in 2020! Grüssle, Karen