Eierpunsch und Kerzengießen

Da wir fast täglich zumeist naturweiße Kerzen anzünden, bleibt davon im Lauf der Zeit so Einiges an Restestummeln übrig. Unser Sammelbehälter hatte bereits wegen Überfüllung geschlossen, deshalb habe ich den verregneten ersten Weihnachtstag genutzt, um aus den Resten neue Kerzen entstehen zu lassen.
Für mich war das ein Erstversuch, man glaubt es kaum. Zuvor hatte ich mir aus dem Bastelladen fertige Dochte besorgt. Teils fertig zugeschnitten und gewachst, teils als laufende Meter ungewachst. Als Gießbehälter wählte ich 4 Gläser ehemaliger Duftkerzen. Mit den Schaschlikspießen wollte ich die Dochte fixieren. Der alte verbeulte Alu-Messbecher wurde in einen Schmelzbehälter fürs Wasserbad umgewidmet.
Damit die Stumpen in den schmalen Messbecher passen und nicht so ewig bis zum Schmelzen brauchen, habe ich sie mit einem Messer leicht zerkleinert. Rußige Dochtteile habe ich herausgeschnitten soweit es ging.
Kerzenstumpen schneiden sich gar nicht so einfach und zack war das Messer abgerutscht und ein Schnitt auf der Oberseite des linken Daumens. Autschn!
Auf mittlerer Flamme dauerte es im Wasserbad gefühlt ewig bis zur ersten möglichen Gießung, danach ging  es etwas fixer weil ich nur teilweise nachgelegt und nie alles bereits Geschmolzene verwendet habe.
Und dann begannen die Lernprozesse 😉

Die gekauften Fertigdochte waren eine Idee zu kurz.
Wäscheklammer auf Schaschlikspieß kippt seitlich weg und will mit List und Tücke halbwegs aufrecht gehalten werden.

Voilà!
Den Docht vom Knäuel hatte ich zuvor ins Wachs getaucht und ihn dann um den Spieß gewickelt. Der heißen Wachsmasse hatte ich etwas Duftöl zugesetzt, allerdings war ich wohl zu geizig, ich rieche nichts mehr davon. Mag auch an meiner Erkältung liegen.
Nach dem kompletten Durchkühlen guckte ich am nächsten Tag schön blöd. In der Mitte rund um den Docht bildet sich beim Abkühlen ein Krater und der zieht den Docht etwas mit in die Tiefe. Ich hatte den einen Docht entschieden zu früh = zu kurz abgeschnitten. Es wurde noch einmal etwas Wachs nachgeschmolzen und die Kraterchern aufgefüllt.
Beim nächsten Besuch im Bastelladen nehme ich gleich längere Dochte mit.
In den Tiefen des Schmelzbehälters sammeln sich die Dochtreste und Rußteile, deshalb bitte diesen Rest NICHT auf die neuen Kerzen kippen sondern entsorgen.
Wenn die Herdplatte schon mal heiß ist, warum nicht gleich weitermachen?

Es folgte die Herstellung von Eierpunsch.

Man nehme einen genügend großen Topf, 750ml Eierlikör, Marke egal, 500ml Orangensaft, 500ml Weißwein nicht zu trocken darf auch lieblich sein, 1 Päckchen Vanillezucker und etwas Zimt. Alles im Topf gemeinsam erhitzen, dabei gelegentlich umrühren, nicht kochen lassen.
In passende Henkelbecker oder andere Behältnisse füllen, mit Sahnehaube verzieren, Trinkhalm rein und dann prost!

Weil sich das Produkt wegen des Orangensaftes nicht allzu lange hält, haben wir den Rest in eine Bügelflasche umgefüllt und am zweiten Weihnachtstag der Familie mitgenommen.

6 Gedanken zu “Eierpunsch und Kerzengießen

  1. Auch eine gute Möglichkeit, alte Wachsreste zu verwenden! Ich habe Schmelzlicht, in das man immer wieder altes Wachs nachfüllen kann. Was auch gut funktioniert… ein Stück Grillkohle in einen kleinen Topf geben, außen mit Wachsresten auffüllen und anzünden. Hab ich sogar mal auf meinem Blog genauer beschrieben.Viele Grüße von Margit

  2. Oh man, hoffentlich geht es deinem Daumen schon wieder besser:(Die Kerzen sind klasse geworden, danke für die tollen Tipps:) Und auch das RP für Eierpunsch kann ich gut gebrauchen. Meinst du man kann auch Lebkuchengewürz statt Zimt reinmachen? Herzlichst Kirsten

    1. Danke, der Daumen ist schon wieder unblutig. Versuch das ruhig mit dem Lebkuchengewürz nur nicht so extrem viel. Bei meiner Mischung war trockener Wein im Spiel, da hätte ich besser etwas mehr Vanillezucker nehmen sollen auch wegen des Orangensaftes, der noch weitere Säure mitbringt.

  3. Liebe Karen,eben habe ich an Eierpunsch gedacht und mich nach einem Rezept umgesehen und schon finde ich es hier bei Dir. Klasse, Dankeschön.ich wünsche Dir einenglücklichen Jahresausklang und ein schönes Jahr 2017Viele GrüßeJo

  4. Liebe Karen,Du warst aber fleißig! Mit Kerzenherstellung habe ich mich noch nie befasst. Das scheint nicht so einfach zu sein, und man braucht Wissen und Erfahrung. Toll, dass Du so detailliert das Gießen der Kerzen beschreibst. Viele GrüßeLoretta

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