Unser Naturteich existiert im August 7 Jahre. Er hat sich recht gut im Gleichgewicht gehalten, aber trotz fachgerechter Auswahl eigentlich nicht so wuchernder Pflanzen, war seit letztem Sommer nicht mehr viel Wasserfläche zu sehen. Vor allem das Schilf hatte sich breit gemacht. Sieht ja hübsch aus mit den Rohrkolben im Winter, aber zu viel ist zu viel. Also ran an den Frühjahrsputz im Teich!
Da ich für diese Aktion das Wasser komplett abpumpen bzw. abschöpfen muss, um danach in den Teich zu steigen, musste ich passende Witterung abwarten. Das war leider erst Ende März der Fall, als es zumindest für einige Tage mal wärmer wurde.
Zum Pinnen:
Leider hatte die Krötenwanderung zu den Laichplätzen bereits begonnen und es war zu befürchten, das ich einige Frösche und Kröten bei der Paarungsanbahnung stören würde. Um das Schlimmste zu verhindern, kontrollierte ich den Teich auf Froschlaichballen oder den Laich von Erdkröten, der in Form von Schnüren abgelegt wird und wie eine Perlenkette aussieht. Noch nichts zu sehen, wäre auch etwas früh gewesen, aber sicher ist sicher! Man will ja nicht als Kindermörder da stehen 😉
Also nichts wie ran an den
Frühjahrsputz!
Am Montagabend versuchte ich, die Tauchpumpe an einer möglichst tiefen Stelle im Teich zu versenken. Gar nicht so einfach, wenn ihr Absinken von der Vegetation verhindert wird. Nach 2 Stunden lasse ich es gut sein und vertage die Fortsetzung auf den nächsten Nachmittag. Es wird immer mal wieder an der Pumpe gerüttelt, damit sie etwas absinkt und noch Wasser zieht. Als ich sie an Tag 2 ausschalte und aus dem Teich nehme, schaut mich vorwurfsvoll ein Frosch an. Er fürchtet wohl um seinen Laichgrund.
An Tag 3 wird deutlich, das sich SEHR viele Kröten und Frösche im Teich tummeln, die den Frühjahrsputz nicht gutheißen. Da müssen sie und ich jetzt durch und zwar heute noch! Vielstimmiges Protestquaken erreicht mein schuldbewusstes Ohr.
Als die Pumpe nicht mehr fördert, schöpfe ich zunächst mühevoll mit einem Eimer weiter ab, bis ich mich hinab traue in das schlammige Restwasser. Gar nicht so einfach, auf der rutschigen Folie! Wer mich dabei gesehen hätte, hätte was zu lachen gehabt. Der Erstversuch der Tiefbereichsbesteigung wird schleunigst beendet, als mir das Wasser in die Gummistiefel läuft.
Also zunächst an die
Reinigung in den höheren Stufen.
Mit einem alten Brotmesser und behandschuht arbeite ich mich mühsam durch den Schilfwust mit seinen sehr kräftigen Ausläufern. Ein Stück abtrennen, ohne dabei die Folie zu verletzten. Stück um Stück geht es voran, meine Brille ist inzwischen schlammbespritzt. Meine „Ernte“ werfe ich ans Ufer, wo sich beachtliche Haufen bilden.
Irgendwann hatte ich so viel Vegetation aus dem tiefsten Bereich ziehen können, das ich dort den Wasserstand noch etwas verringern konnte. Bei in Augenscheinnahme wurde klar, das ich auch (den inzwischen etwas angesetzten) dunklen Schlamm zu entfernen habe. Trotz alljährlicher (fast, im ersten Jahr nicht) Abdeckung mit einem Laubschutznetz sind durch absinkende Blätter und andere Bestandteile nährstoffreiche Ablagerungen entstanden, die bei der Gelegenheit entfernt werden. Nährstoffeintrag bedeutet für einen natürlichen Teiche irgendwann den Tod.
Als ich genug Pflanzen und recht viel Schlamm entfernt habe, ist der Tag schon fortgeschritten. Die quakenden Bewohner sollen schnellstmöglich ihr Badewasser zurück haben. Über gleich 2 Schläuche heißt es jetzt Wasser marsch und irgendwann hat das Wasser sogar schon wieder die Flachstufe erreicht.
Das Protestquaken weicht einem zufriedenen Gemurmel und ich lasse es für den Tag gut sein. Am nächsten Morgen noch vor der Arbeit im Homeoffice raus und Wasser anstellen, einlaufen kann das Wasser ohne meine Beobachtung.
Die Bewohner sind wieder in ihrem Element und machen weiter mit ihren Balzversuchen, als sei nichts geschehen.
Nachmittags freue ich mich mit Fröschen und Kröten über den neu gefüllten Teich und schaue zufrieden auf die nun wieder sichtbare Wasserfläche.
Vermutlich habe ich beim Ausräumen der Pflanzen auch einige der kleineren Wasserpflanzen dezimiert. Da werde ich noch für Nachschub sorgen. Und die vordere Seerose hat es 2 Blüten gekostet. Da ihr Korb zeitweise meine einzige Trittfläche war, habe ich ihr bestimmt zugesetzt. Mal schauen, ob sie das überlebt hat.
Ich hoffe, bis zur nächsten derartigen Aktion vergehen wieder 7 Jahre, mein Rücken war bedient und ich sah aus wie eine Drecksau. Da war zumindest die Brille gereinigt.
Falls Du einen Teich hast, wie oft sind derartige Aktionen bei Dir notwendig?
Noch nie, es wäre dringendst nötig und jedes Jahr verschieben wir es aufs nächste Jahr……..
Liebe Jacqui,
der Teich war glaube ich, schon da, als ihr eingezogen seid und ist deutlich größer als der Unsrige. Wenn der sein Gleichgewicht noch irgendwie hält, nehmt höchstens kleine Korrekturen vor. Ansonsten einfach so lassen! Ich wollte aber bei unserem kleinen Teich doch noch etwas Wasser sehen, sonst hätte ich mir die Mühe mit dem Schlammabtrag wohl erst in ein paar Jahren gemacht.
Liebe Grüße auch an Findus-Boy 🙂
Karen
Hallo Karen!
Das hast Du wirklich sehr anschaulich beschrieben, ich habe mich köstlich amüsiert!
Ich habe nur einen Miniteich, keine 200l passen da rein. Aber im Sommer ist es ein richtiges Idyll und eine Handvoll Frösche findet darin Platz. Abgelaicht haben sie aber noch nie. Ich glaube, dass sich die Junggesellen in meinem Teich vor den Weibern verstecken. ? Ein Molch hat sich letztes Jahr eingefunden und seit einigen Tagen kommt tatsächlich ein Entenpaar zum Baden vorbei. Einen Frosch haben sie dabei leider schon abgemurkst. ?
Wenn später die Gräser, Mädesüß und Blutweiderich ringsherum hochgewachsen sind, kann man den Teich von Weitem nur erahnen.
Die Enten haben mir meinen Frühjahrsputz zunichte gemacht… das Wasser wurde von ihnen von klar zu braun umgefärbt. Den Tannenwedel musste ich in einem Eimer zwischenparken, sonst hätten sie ihn völlig zerrupft.
Jeder hat so seine Freud und sein Leid mit einem Teich, egal wie groß oder klein. ?
Liebe Grüße
Daniela
Hallo Daniela,
hör mir auf mit den Enten, das ist hier echt auch nervig! Wir haben hier tolle große Tümpel mit viel Wildnis drumherum. Aber nein, ein Entenpaar meint immer, bei uns sei es schöner. Letztes Jahr waren sie nicht mehr oft da, weil kaum noch Wasserfläche zum Rumpaddeln da war. Kaum hatte ich den Teich gesäubert und das Wasser war wieder drin, waren sie wieder da. Und das täglich! Ich will die hier nicht. Die gründeln, wühlen mir alles auf und kacken da rein = Nährstoffe. Zum Glück habe ich Homeoffice und erwische sie oft. Dann renne ich Arme kreisend und klatschend, rufend auf sie zu. Hätten sie einen Mittelfinger, sie täten ihn heben, habe ich das Gefühl. Bräsig und kackfrech. Die wissen genau, das ich ihnen IN den Teich nicht folgen werde. Da kann ich am Rand noch so viel Theater machen. Dauert meist ein paar Minuten, bis sie sich erheben, weil ich wohl doch nerve.
Liebe mitfühlende Grüße
Karen
??? Hab mich grad kaputtgelacht, danke dafür! Ein schönes Wochenende Euch!
wie wär´s mit entenbraten die näxten 2 sonntage???
;-P
So. Jetzt ist unsere Freundschaft Geschichte!! ? => ?
Den Rat hat mir ein Kollege auch schon gegeben 😉
Ich sage nur Katzen, die helfen dabei die Enten irgendwann zu vertreiben. Oder wenn Du auf Wasserfläche verzichten kannst, dann helfen die Krebsscheren: Wenn die bei entsprechendem Wetter vom Grund nach oben wandern, dann finden die Enten das ziemlich doof …
Also Katzen streunen hier genug übers Grundstück, so 5 an der Zahl. Die sind aber garantiert nicht da, wenn die Enten im Anflug sind. Nö, auf die Wasserfläche möchte ich absolut nicht verzichten, auch wenn die Enten das so toll finden wie ich 😉
modderbeenchen!
voll heldenhaft – frau allegria!! endlich kann man den teich wieder sehen. die pflänzchen erholen sich sicher – spätestens näxtes jahr sind sie wieder voll da.
ich weiss schon, warum ich nur ein seerosenBASSIN habe. das im frühjahr auf vordermann zu bringen dauert nur eine stunde – inklusive wassereinlassen 😀
im schlamm fand ich diesmal mehrere libellenlarven, jugendlich kleine gelbrandkäfer und einen winzigen molch von 1,5cm!!
nicht schlecht für einen maurerkübel.
xxxxx <3
So ein Maurerkübel tut es doch auch 🙂 Aber ich hatte ja schon mal einen großen Teich und es ließ mich ohne einfach nicht weiter leben 😉 Nun muss ich auch die Arbeit machen.
xoxo
Hallo Karen,
ich habe keinen Teich im Garten, obwohl der für den Naturgarten sinnvoll wäre. Aber genau diese Arbeit, die du hier beschreibst habe ich nicht vor zu machen. Das scheint mir immer ein irrer Aufwand, wo man das auch liest. Und ich habe schon so viel andere Arbeiten im Garten und vor allem Gemüsegarten. Bei unseren anderen Weihern ist die Sanierung nicht oft nötig. Der eine, von dem ich im Blog schrieb wurde jetzt ausgebaggert und das letzte mal ist ein paar Jahrzehnte her. Irgendeine Wasserfläche, die im Winter nicht abgelassen wird hätte ich zwar gern im Garten, aber wo bekomme ich das Wasser zum Füllen her? Allein der Seerosenpool verbraucht pro Tag im Sommer 2 Gießkannen. Wenn die Flächer größer ist, wird das mehr und gegenEnde Sommer versiegt neuerdings immer der Hausbrunnen, also mit Leitungswasser auffüllen entspricht nicht wirklich dem Naturgarten-Gedanken. Also bleibt es wohl bei Zinkbadewanne und Seerosenpool im Garten mit Wasser.
Wir lassen heute wieder einen Teich ab und setzen die Karpfen um. Sicher sehen wir am Nachmittag auch so aus wie du…..
Liebe Grüße,der Achim
Hallo Achim,
Du hast schon recht. Im Sommer muss man durchaus öfter Leitungswasser nachfüllen. Ich nehme das aber nicht so genau und lasse den Wasserstand dann ruhig mal absacken. Wäre in der Natur ja auch so. Ja, Arbeit macht es, aber zum Glück nur in großem zeitlichen Abstand was solcher Reinigungsaktionen betrifft. Mit Deinen Gefäßen bist Du doch auch gut ausgestattet 🙂
Liebe Grüße
Karen
So ein Teich ist was wundervolles!
Liebe Grüße!
Du sagst es 🙂
Ohlàlà! Wie heisst es so schön: ohne Fleiss kein Preis! Und dein Teich ist ja ein wahres Frösche- und Krötenparadies, alleine darum lohnt sich die feuchte und schlammige Arbeit doch. Hast du gut gemacht, Applaus!
Wir hatten ja hier, direkt vor dem Arbeitszimmerfenster, auch einen schönen Teich, gesäumt von vielfarbig blühenden Rhododendren, belebt von vielen Kröten und Fröschen, die an lauen Sommerabenden ein hinreissendes Konzert anstimmten, umschwirrt von vielen kleinen, blauschillernden und grossen Libellen. Eines Tages, als wir von der Arbeit nach Hause kamen, hatte unser Mieter in ZUGESCHÜTTET!! Ich hätte ihn umbringen können……..Seither gibts hier keine Frösche, keine Libellen, und auch keine kleinen, bunten Molche mehr. Wieder ein kleiner Lebensraum verschwunden- wo die doch immer rarer und immer kostbarer werden. Wieso macht man sowas??
Nun geniess deinen wieder gut sichtbaren Teich und hab einen schönen Sonntag,
herzliche Grüsse!
So ein Idiot! Aber auch ich habe mal einen Teich zugeschüttet. Meinen ersten nicht fachgerecht gebauten Teich nämlich, als nach vielen Jahren die Folie komplett brüchig war. Da steht jetzt der Gemüsegarten drauf. 🙂
Liebe Grüße
Karen
Ähemm…nicht Mieter…VERMIETER sollte das heissen! Nur damit keine Missverständnisse entstehen, nüch??
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Thank you, Arun, i have posted a new link in your new Linkparty 🙂
Genau diese Arbeit steht uns auch bevor. Letztes Jahr wurden mit einem Kraftakt erstmal die Seerosen entfernt, die hingen wie Findlinge im Wasser und es war unmöglich die Pflanzen zu zweit aus dem Wasser zu heben. Ich kann mir gut vorstellen was für eine strenge Arbeit du da gemacht hast.
Liebe Pia,
unsere beiden Serosen sind recht mickrig, aber wenn die massig werden (wir haben Zwergsorten), kann ich mir Euer Gewichtsproblem mit denen gut vorstellen!
Liebe Grüße
Karen
Liebe Karen,
schön, dass du auf die Fröschlein und Kröten weitgehend Rücksicht genommen hast – und dass sie jetzt wieder zufrieden mit ihrem aufgeräumten Zuhause sind! Unser Teich ist so Super-MINI, dass wir ihn jedes Jahr putzen müssen – wir tun das aber auch so schonend wie möglich – und offenbar wird es auch uns von den Teichlebewesen verziehen, denn wir haben hier jedes Jahr Libellengeburten und Krötensichtungen zu verzeichnen.
Alles Liebe und ein schönes Wochenende,
Traude
https://rostrose.blogspot.com/2021/04/sonnengelbe-tage-stift-gottweig-co.html
Liebe Traude,
sogar ein halbes Dutzend Molche hat die Aktion überstanden. Die hatte ich bei meiner Aktion überhaupt nicht zu Gesicht bekommen.
Liebe Grüße
Karen
Hallo Karen,
das ist so viel Arbeit, aber ein verlandeter Teich ist doch nicht das Wahre. Umso schöner die Belohnung, am Ende die glücklichen Froschgesichter zu sehen. Auf deinen Blumenerdebericht bin ich gespannt.
Viele Grüße
Erde
Liebe Elke,
so schnell möchte ich eine derartige Aktion auch nicht wiederholen. Meinen Bericht zur Erde habe ich gestern erst gepostet, die Tomaten haben inzwischen noch einen kräftigen Schub gemacht, nun müssen sie dringend raus.
Liebe Grüße
Karen
Liebe Karin,
ohh, was ein Kraftakt!!!! Ich hoffe, du hattest hinterher noch so viel Energie, dir auf die Schulter zu klopften. Teichausräumen ist eine der großen Baustellen im Garten – und ja, er sieht wieder ausgesprochen schön aus. An der Stelle, wo du über deine Krötenaktionen geschrieben hast, musste ich schmunzeln. Wenn ich meine wesentlich kleineren Teiche putze und dazu das Wasser abpumpe, ist der Mann des Hauses dafür verantwortlich, die Libellenlarven aus dem Schlick zu friemeln, eifersüchtig beäugt von den Amseln übrigens.
Danke für deine lieben Worte und eine schöne Frühlingszeit.
Alles Liebe, Elisabeth
Liebe Elisabeth,
am Liebsten hätte ich mir zur Belohnung eine Flasche Sekt geöffnet, aber wir hatten keinen im Haus 😉 So habe ich mich auf einen Stuhl gesetzt in der Abendsonne und stolz auf den sauberen Teich geschaut und mich einfach nur gefreut. Das kann ich mir vorstellen, das die Amseln liebend gerne die Libellenlarven hätten.
Liebe Grüße
Karen
Liebe Karen,
diese Arbeit steht mir auch noch bevor, und so richtig viel Elan habe ich nicht. Wir haben auch Schilf im Teich, allerdings eine deutlich kleine Variante, die aber auch ein sehr dichtes Wurzelwerk bildet, da komme ich auch nur mit Messer durch. Und nur kleine Stücke kann ich rausschneiden. Man muss ja auch immer, wie Du schon schreibst, auf die Folie aufpassen.
Ich bewundere Dich, wie konsequent Du diese Arbeit durchgezogen hast. Vielleicht beschränke ich mich dieses Jahr auch nur auf das Schlamm rausholen, das ist dringend notwendig.
Ich wünsche Dir noch eine schöne Restwoche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
mir wurde das Schilf von Naturagart auch auch kleine Variante verkauft, über die Jahre scheint das aber irgendwie mutiert zu sein zu normaler Größe. MIr reicht das auch mindestens für die nächsten 10 Jahre 🙂
Liebe Grüße
Karen
Oh, liebe Karen, das, was Du da erledigt hast, kann ich mir lebhaft vorstellen – auch den Gestank 😉
Ich habe eben zum Glück zufällig bei Urte Deinen Kommentar gesehen – sonst wär mir dieser unterhaltsame Post wohl noch länger durchgerutscht. Denn zur Zeit treibe ich mich mit unseren 3 Graukatzen lieber auf Inst rum, da Deko und Garten immer noch so gut wie ruhen … Mal schauen, ob ich es jetzt wie geplant – nach 3 Jahren DSGVO – schaffe die Blogs den geänderten Bedingungen anzupassen und wieder zu öffnen. Denn Insta ist mir dafür zu fummelig. Und ich liebe solche Erlebnisberichte wie Deinen 😉 Denn an solche Erfahrungen mit der Matschpampe kann ich mich auch gut erinnern …
Ich weiß nur gar nicht mehr wann das war, als Wolfgang beim Teichschlamm rausschaufeln vom Rand in den Teich abgerutscht war. Gefühlt so um 2009 oder 2011 … Seitdem wir festgestellt hatten, dass wir beim Ablassen des Wassers unheimlich viele Tiere stören, haben wir es gelassen. Dann kam noch der Versuch den Schlamm aus der Tiefwasserzone mittels Eimer herauszuschöpfen. Aber da uns im Winter 2010/2011 durch den Pumpenausfall alle Fische eingegangen waren, haben wir es danach gelassen.
Nur leider haben wir inzwischen auch reichlich Schilf im Teich – die blödeste Idee, die man bei der Teichanlage haben kann … Bei uns wandert es auch immer in die tieferen Bereiche und überwuchert alles. Also versuchen wir die frischen Halme möglichst lange zu rupfen. Nur irgendwann verlieren wir in jedem Gartenjahr dazu die Lust. Inzwischen habe ich ca. 150 Halme schon wieder gekappt. Denn das Rausreißen funktioniert nicht mehr – wir haben im Herbst 2000 leider fast alle Pflanzen in Gitterkörbe gepflanzt. Das war auch so eine blöde Idee – so haben wir im flachen Uferbereich schon lange einen Gitterkorb-Teppich, den wir nicht mehr herausbekommen. Aber man arrangiert sich halt mit den Umständen/seinen Fehlern …
Seerosen haben wir schon lange nicht mehr – dafür aber Krebsscheren, die zusammen mit den Posthornschnecken anscheinend auch für gute Wasserqualität sorgen. Molche fühlen sich bei uns wohl, und ein einsamer Frosch sitzt am Teichrand. Inzwischen haben wir dank unserer Flo auch wieder Fische, denn sie hatte sich vor 2 Jahren einen Goldfisch aus einem der Nachbarteiche mitgebracht. Diese Umsiedlung hatte er überlebt und so bekam er im letzten Mai 4 Fische zur Gesellschaft. Im Dezember sah ich dann die ersten Babyfische, und auch wenn der Teich im letzten Winter häufiger mal zugefroren war, so haben sie es trotz niedriger/verschlammter Tiefwasserzone gut überlebt. Also scheint unser Wasser noch gut zu sein. Wir arbeiten schon seit Jahren nur noch mit Teichbakterien. Wenn es Dich interessiert, dann schau mal nach Teichschlammabbauhilfe FB4. Sonst kann ich Dir auch gerne die Links zu den Bakterien schicken. Unsere Fische, Posthornschnecken und Molche fühlen sich bei dem Mittel zusammen mit den Klarwasserbakterien jedenfalls schon seit Jahren ‚pudelwohl‘. Und der Vorteil ist auch, dass wir die Libellenlarven durch solche Entschlammungsaktionen nicht stören. Nur, das gebe ich gerne zu, solche Bakterien sind nicht günstig. Allerdings ist es schon ein Unterschied, ob man sich einige Tage mit dem Entschlammen aufhält und die Bewohner dabei stört oder einige male im Jahr Bakterien mittels Gießkanne zugibt … Übrigens hatten wir noch nie in all den Jahren ein Netz über dem Teich und fischen nur ganz selten Laub ab, obwohl Nachbars Blutbuche fast über unseren Teich reicht …
LG Silke
Liebe Silke,
habe mich amüsiert über Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht mit Eurem Teich. Ich habe mich ja gerade noch fangen können, ohne im Matsch zu landen. Der Seerosenkorb (aus dem die Seerose längst ausgewandert ist) hat mich gerettet. Bevor ich die nächste Aktion dieser Art mache, werde ich wohl jeweils im Frühjahr eine lange Leiter über über den Teich legen und dann bäuchlings zum Absäbeln der abgestorbenen Schilfhalme rüber robben. An Schlamm war nicht viel und der stank auch nicht. Wir hatten ja nie Fische und beim organischen Material fische ich ab, was ich sehe. Ja, alles in Gitterkörben macht das Auslichten noch schwieriger. Hier hat Rausreißen aber auch nicht mehr funktioniert. Zu verwurzelt miteinander das ganze Schilf.
Liebe Grüße
Karen
Guten Morgen Karen,
das mit der Leiter ist eine gute Idee! Das könnte vom Steinfeld rüber zu den Platten vot Hochwald sogar klappen 🙂 Nur, für so eine Aktionmüsste wohl schon im Januar tolles Wetter sein. Denn in den letzten Jahren legte das neue Grün dann meist schon los. Und ob ich nach/während Corona nochmals wieder so beweglich bin, dass ich über eine Leiter robbe???
Wir haben auch eine 4m Verlängerungsstangemit Schere bzw. Greiferaufsatz. Aber das ist so mal eben mit dem quer Rüberhalten auch ein ziemliches Bauch-, Beine-, Po-Training – gerade kurz nach dem gemütlichen Weihnachtsfest 😉
Ach ja, Teich macht Arbeit. Und ich gebe zu, er hatte mich in den letzten Jahren so zur Verzweifelung gebracht, dass ich nur noch ein Sumpfbeet haben wollte … Aber dann kam ja Flo mit ihrem Fisch. Und jetzt ist es so toll wieder Fische, Molche, Frösche und all‘ die aktiven Schnecken zu sehen. Dafür lohnt es sich doch. Auch wenn ich das ‚grüne‘ Wasser ab Juni manchmal echt verfluche und irgendwann nicht mehr Schilfsträuße pflücken mag …
Ich wünsche dir auch einen ergiebigen Regentag und ab morgen herrlich sonniges Wetter!
LG Silke
Liebe Silke,
das mit der Leiter ist zunächst nur eine Idee bei mir im Kopf. Mal sehen, wie das in der praktischen Umsetzung klappt, wenn ich da mit Schneidwerkzeug bewaffnet quer über den Teich robbe 😉
LG Karen