Zu Besuch bei Kaiser Karl – Aachen

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Weiter ging es Ende August von Wuppertal nach Aachen. Das Wochenende war noch nicht zu Ende und bot allerlei Potential 😉
Meine Unterkunft in Wuppertal war erstklassig gewesen und in Aachen erwartete mich noch ein Stern mehr an der hoffentlich blank gewienerten Auszeichnungstafel des gewählten Hotels.  Ich hatte mich für den Quellenhof entschieden. Etwas außerhalb der Innenstadt gelegen mit ausreichenden Parkmöglichkeiten in der Tiefgarage. Für die man allerdings stolze 16 Euro pro Parktag hinlegt, wie ich erst beim Hineinfahren registrierte.

Auf den Gängen hätte man joggen können, der Weg zum Frühstück war weit. Ich fühlte mich etwas verloren auf weite(m)r Flur.

Der Quellenhof ist ein ehemaliges Grandhotel im neoklassizistischen Stil. Die Eingangshalle ist beeindruckend, der Empfang sehr freundlich. Mein Zimmer hat mich eher weniger begeistert. Ich hätte die Bewertungen, die über fleckige Teppiche, abgeschabte Möbel und herunterhängende Tapeten berichten, ernst nehmen sollen. Die Fotos erspare ich Euch. Ich plädiere dafür, mindestens einen der 5 Sterne abzugeben oder besser noch, Geld locker zu machen für eine umfangreiche Zimmersanierung, wie es andere Hotels regelmäßig tun. Immerhin habe ich gut geschlafen bei geschlossenem Fenster und Klimaanlage auf kleinster Lüftungsstufe. Fenster öffnen war trotz beherzigtem Wunsch “ruhige Lage” zwecklos, denn im Innenhof dröhnt 24 Stunden die Lüftung, bingo. Die Matratze war okay. Meckern auf hohem Niveau, ich weiß. Aber bei 250 Euro für eine Nacht für eine Person erwarte ich deutlich mehr Leistung.

Nach der Autofahrt war mir nach Zerstreuung im Grünen. Aus dem Hotel kommend nach links abbiegen geht es Richtung Spielcasino und Stadtgarten. Auf dem Weg ins Grüne kam ich an allerlei Sehenswertem vorbei. Zum Beispiel ein Fotoshooting.

Was die jungen Damen machen, weiß ich nicht. Geburtstag? Für einen Junggesellinnenabschied sehen sie zu jung aus.

Dieser Casino-Ableger hat schon bessere Zeiten gesehen. Ich habe geschaut, ob irgendwo eine Wüstenrose durchs Bild weht 😉

Ehrwürdige Bäume überall.

Dieser junge Mann schaut nachdenklich in die Weite.

Stairway to heaven oder wohin geht es?

Ein kleiner städtischer Weinberg des Aachener Karnevalsverein.

Nach diesem erholsamen Spaziergang fühlte ich mich fürs Stadtgetümmel gewappnet. Am Elisenbrunnen gab es allerlei zu gucken. Luftballons schwebten unter dem Dach der Rotunde…

…aus den Brunnen läuft das schwefelig riechende Quellwasser..

…und gleich daneben  eine Gruppe von Capoeira Aachen, sehr hörenswert der Auftritt.

Weil mich ein Hüngerchen plagte, ließ ich mich bei bestem Wetter rückwärtig vom Elisenbrunnen auf der Terrasse eines Lokals nieder. Von dort ließ ich den Blick schweifen.

Aachen atmet Geschichte, auch im Untergrund.

Der Printenmann, typisch für Aachen.

 

Weiß jemand, wie dieses schöne Eckhaus heißt?

 

Auch das ist Aachen – Buchsbaumentsorgung. Einfach vor die Tür gestellt.

Da liegen sie, die leckeren Printen. Unerreichbar, das Geschäft hatte längst geschlossen.

In Aachen hat es mir sehr gut gefallen. Ich war nicht im Dom und in keinem Museum, dafür blieb keine Zeit. Beim nächsten Besuch würde ich allerdings ein anderes Hotel wählen. Die 5 Sterne hat der Quellenhof m.E. schon lange nicht mehr verdient und das Frühstücksbuffet war auch nicht besonders.

Hat schon mal jemand dort genächtigt und eigene Erfahrungen gemacht?

Am nächsten Morgen ging es zeitig weiter gen Belgien…der Brocantemarkt Tongeren rief ganz laut nach mir, die Fortsetzung folgt.

12 Gedanken zu “Zu Besuch bei Kaiser Karl – Aachen

  1. Hallo,
    ja ich kann mir gut vorstellen, dass der Quellenhof nicht mehr das ist wie vor 40 Jahren. Mein verstorbener Mann war aus Aachen und hat dort damals, so um 1965 seine Lehre als Hotelfachmann gemacht und damals war es das erste Haus am Platz. Leider vergessen viele dieser großen ehemals Grandhotels mit der Zeit zu gehen und übrig bleibt ein großer Name aber nichts mehr dahinter. Ich persönlich finde Aachen ja eher hässlich, immer wenn wir auf Schwiegerelternbesuch waren mussten wir auch mal in die Stadt. Außer dem Viertel rund um den Dom fand ich es immer schlimm dort. Mir hat es überhaupt nicht gefallen. Da gibt es weit schönere Städte.

    Liebe Grüße Burgi

    1. Liebe Burgi,
      das ist ja interessant, Dein verstorbener Mann hat in dem Schuppen seine Lehre gemacht! Vom äußeren Auftritt ist es immer noch hui, nur die Zimmer sind eine Schande. Ich habe von Aachen nur den innerstädtischen Bereich gesehen, in der Peripherie gibt es doch bei allen Städten mehr oder weniger hässliche Ecken 🙂
      Liebe Grüße
      Karen

  2. Hallo Karen,
    wir waren an einem Adventswochenende 2013 in Aachen, haben im Mer*Hotel am Dom gewohnt und es hat uns bestens gefallen. Auch die hist. Altstadt sowie der Besuch in der Printenbäckerei war super. Ich würde immer wieder mal dort hinfahren…hab auch darüber berichtet. 😉 Zu schade mit der Übernachtung… das trübt schon nachhaltig das Erlebnis. Bei dem alten Gebäude handelt es sich um eine uralte Gaststätte – Zum Postwagen.
    Lieben Gruß, Marita

  3. Aachen ist ja eine sehr schöne Stadt! Gefällt mir gut. Wir fahren ja immer nur dran vorbei, wenn wir nach England fahren. Das ist ein marker, mehr nicht. Sollte man vielleicht mal anhalten. Das mit dem Hotel ist der Hammer, hast du dich beschwert? So viel Geld. Ich hätte aber auch nicht soviel ausgegeben. Mit Unterkünften aller Art kenne ich mich bestens aus und könnte ein Buch darüber schreiben.

    Sigrun

    1. Ich wäre nicht die Erste, die sich beschwert und die Armen an der Rezeption können ganz sicher nichts für den Zustand der Zimmer. Einmal im Jahr bin ich in der Laune ” ich gönne mir was”, da ist der Preis dann Nebensache. Reinfälle inbegriffen 😉

  4. das hotel ist schlicht eine frechheit!!
    anzeige an DEHOGA ist ja da wohl mal nötig. ansonsten schöne alte bäume und häuser in aachen – und ganz klar, pfefferkuchen in allen varianten. schade dass der laden schon zuhatte 😉
    bin gespannt wie dein flohmarkttrip war!!
    xxxxx

    1. Och nö, ich kämpfe nicht gerne für Dinge, die mir unwichtig sind. Das können andere machen, falls sie Zeit dafür haben. Dem Printenladen hätte ich gerne etwas Umsatz in die Kasse befördert, zum Glück für meine Figur war schon geschlossen 😉

  5. 250 Euro pro Nacht für eine Person??? wow, ich glaube, da wäre ich rückwärts wieder raus. so nobel das Hotel von außen auch wirkt – das Geld hätte ich echt nicht ausgegeben. und wenn die Zimmer eher abgewohnt sind, ist es ja gleich doppelt ärgerlich, so viel Geld bezahlt zu haben.
    hab dank für deine netten zeilen bei mir – hab mich sehr gefreut 🙂
    liebe Grüße
    Manu

    1. Ich verbuche das auf dem Konto Erfahrungen, Manu. Den Grundpreis habe ich ja gesehen und akzeptiert. Nach den Bewertungen hätte ich dort nie buchen sollen. Eigene Blödheit 😉

  6. Liebe Karen,
    wir schauen mittlerweile lieber auch immer nach den Bewertungen und meist ist
    ja doch was Wahres dran. Schade – bei so viel Geld enttäuscht zu werden.
    Aber deine Bilder sind toll und ich war noch nie in Aachen.
    Bestimmt ist es mal eine Reise wert 🙂
    Ganz viele liebe Grüße
    von Urte

  7. Hallo liebe Karen,
    wir sind zweimal im Jahr in Aachen, einmal zu Ostern und einmal im Advent.
    Da decken wir uns mit Lebkuchen und jeder Menge Schokolade ein.
    Da es nicht weit von uns weg ist, fahren wir morgens hin und abends zurück.
    Aber einmal haben wir dort übernachtet, allerdings im Novotel.
    War damals ganz nett, mitten in der Stadt, natürlich laut, aber sauber und gutes Frühstück.
    Aachen ist aber immer eine Reise wert und eine wie ich finde hübsche Stadt.
    Lieben Gruß
    Nicole

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