Wir hatten uns Mitte September eine Woche Auszeit genommen und waren zum Wandern im kleinen Weindorf Lieser an der Mosel. Außer einem Bäcker und einem Fleischer gibt es dort keine Lebensmitteleinkaufsmöglichkeiten. Wein direkt vom Gut ist außen vor.
Aufgenommen unten im Ort. So hoch kommt das Hochwasser, wenn es kommt!
Die ganze Woche blieb das Auto stehen, nur zweimal fuhr ich zum Grundeinkauf nach Kues. Und war jedes Mal froh, wieder zurück in Lieser zu sein und das Auto abstellen zu können. In Kues ist doch erheblicher Touristentrubel, noch viel schlimmer ist es auf der anderen Brückenseite in Bernkastel. Furchtbar! Deshalb waren wir mit unserer Ortswahl sehr zufrieden. Unser
Ferienhaus lag am oberen Ortsende in traumhafter Lage direkt an den Weinbergen. Das Fernsehen blieb ausgeschaltet, jeden Abend haben wir bei Kerzenlicht vom Balkon aus den Blick auf Lieser genossen und in die relative Stille gehorcht.
Am Tag der Ankunft gingen wir noch eine Runde joggen im Weinberg bis hinter die Paulskirche und zurück. Ächz, schnauf, das geht ganz schön hoch! Und dann auch wieder runter…
Der erste Wandertag führte durch die Weinberge nach Kues, auf die andere Seite hinüber nach Bernkastel und dann hoch am Hang. Die Strecke ab Bernkastel nennt sich
Burg-Olymp-Tour. Beim Gang durch die Weinberge wird einem bewusst, was es bedeuten muss, in
Steillage Weinbau zu betreiben. An manchen Stellen sind die Hänge so steil, das man zu Fuß nicht hinunter laufen könnte, ohne ins Rollen zum kommen.
Krokodil im Wald 😉
An der Burgruine Landhut gibt es sogar eine Ampel. Sie regelt die Zufahrt zum dahinter liegenden Restaurant
Schützenhaus. Sehr empfehlenswert und ein toller Ausblick auf Bernkastel und das Moseltal! Als wir wieder unten in Kues waren, sind wir erschöpft in den letzten Bus zurück nach Lieser gekrabbelt. Von der Haltestelle läuft man dann noch 1km sanft bergauf.
Wandertag Nummer 2 führte uns auf die andere Moselseite nach Mülheim auf den Panoramaweg. Dazu kamen dann noch gute 6km Hin- und Rückweg von und zum Ferienhaus. An einigen Stellen hatten wir einen tollen Blick hinüber nach Lieser und aufs dortige Schloß.
Tag 3 brachte uns wunderschönes Spätsommerwetter (was dann auch so blieb und täglich wärmer wurde) und die Tour vom Urstrom zum Strom. Beim Wehlener Obstartweg habe ich einen riesigen Apfel stibitzt, da hätte eine Familie von satt werden können. Wir haben ihn andächtig verspeist. Auf dem Rückweg haben wir eine nette Pizzeria hoch oben am Kueser Plateau gefunden und lecker gegessen. Das war allerdings Stunden nach dem Apfel 😉
an der Dreifaltigkeit
Wilhelm Tell hätte seine Freude gehabt 😉
Blick auf Wehlen
Eidechse am rustikalen Picknicktisch
Walnussskulptur. Nussbäume gibt es dort Unzählige.
Der Rückweg nach Lieser bringt besonders an einer Stelle einen traumhaften Blick hinunter auf die Mosel und die untergehende Sonne.
Am Tag 4 sind wir erneut nach Bernkastel getippelt, dieses Mal haben wir die andere Seite das bewaldeten Hanges erkundet, den
Maria Zill Panoramaweg. Abends wieder Glück gehabt, letzten Bus für den Rückweg geentert.
Wer sich fragt, warum es bei den kurzen Wanderungen immer Abend wird, bis wir zurückkommen, das liegt daran, das wir erst mittags losgehen. Wir schlafen herrlich aus, frühstücken in Ruhe und dann geht mein Mann joggen, ich nur manchmal.
Am fünften Tag wollten wir eigentlich eine kürzere Tour machen über Siebenborn und Maring-Noviand. Auf dem Hinweg gefiel uns allerdings die Verkehrsbeschallung von unten herauf nicht, am Rückweg wäre der Verkehr noch dichter gewesen. Also kurzerhand umgeplant, von Siebenborn schräg rüber durchs Paulstal, hoch zur Dreifaltigkeit und oben am Plateau auf fast ebenem Moselhöhenweg wieder bis zu unserer Lieblingspizzeria. Wir waren etwas später dran als 2 Tage vorher und die Sonne war schon fast verschwunden.
Blick auf Maring
Zanhstocherlager – Stützpfähle für Weinreben
Kloster Siebenborn mit Gemüsegarten
sie sammeln sich 🙁
ein Traumplatz dort oben zum Sonnenuntergang!
Der letzte Wandertag brachte Morgennebel, den ich für eine stimmungsvolle 8km-Wanderung hoch zum Walderlebnispfad genutzt habe. Mein Mann hat morgens einen längeren Lauf als Training fürs kommende Wochenende absolviert. Es war eine herrliche Stimmung in den Weinbergen und im Wald. Später ging der Nebel hoch und die Sonne kam durch, wunderschön – und heiß.
Mittags wollten wir dann nur noch eine kleine Wanderung absolvieren, eine abgekürzte Brauneberger-Juffer-Runde. In dieser absoluten Südhangsteillage war es kaum auszuhalten. Wir haben uns runter an die Mosel durchgeschlagen, um im Schatten eines Gebäudes ein Päuschen von der Sonne zu nehmen. Auf dem Rückweg lag der Lieser Marktplatz, an dem Tag fand eine Art Dorffest statt. Dort haben wir dann tatsächlich den ersten und einzigen Moselwein der ganzen Woche getrunken 😉
Wenn man an der Mosel Urlaub macht, muss man sich nicht unbedingt von Weinprobe zu Weinprobe hangeln, man kann auch einfach nur wandern gehen. Uns hat es jedenfalls sehr gefallen 🙂
Liebe Karen,was für eine herrliche Gegend. Ich werde beim schauen Deiner Bilder schon ganz entspannt. Toll, dass Ihr so viel wandert und dadurch so schöne Landschaften zu sehen bekommt.Liebe Grüße und ein schönes WochenendeBirgit
Da habt ihr wunderbareres Wetter für euren Urlaub gehabt!Herrlich!Liebe Grüsse Tanja
sieht nach einem phantastischen urlaub aus!! herrliche gegend und wandern wäre auch unsere wahl – nur vorher joggen tät der bahnwärter nicht schaffen ;-)die hochwassermarken haben wir hier auch – sogar ein städtchen das wehlen heist – elbe heist der fluss….xxxx