Brüssel-Wochenende und Trödelschätze

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Am letzten Freitag im August hatte ich Geburtstag. Ich wäre alleine daheim gewesen, denn mein lieber Mann hatte ein Männerfreundewochenende. Ich bin zwar nicht diejenige, die jeden ihrer Geburtstage feiert aber so ganz allein zuhause ist es auch blöd. Also habe ich mir etwas Schönes für mich überlegt:: Ich habe mir ein Wochenende in Brüssel in einem flotten Hotel zum Geburtstag gegönnt. Ich war noch nie dort und wollte mir endlich einmal diese Stadt ansehen.

So ganz nebenbei wollte ich natürlich auch mal gucken, was Brüssel in Sachen Flohmarkt so zu bieten hat.

Tag 1, Freitag

Am Geburtstagfreitag hatte ich mir einen Urlaubstag genommen, damit ich nicht erst abends in Brüssel ankomme. Ich kam gegen 13:30 Uhr beim The Hotel Brussels an.
Ab 15 Uhr wäre das Zimmer zum Checkin bereit gewesen, ich hatte Geburtstagsglück und durfte schon rein.

Wenn frau sich schon etwas gönnt, dann aber richtig. Nach Tipps zur Zimmerwahl bei tripadvisor hatte ich mir ein Deluxe-Panorama-Corner-Zimmer mit Ausblick zu 2 Seiten und über halb Brüssel gegönnt. Der Ausblick ist ein Traum besonders beim Sonnenaufgang!

 

 

 

Das Zimmer selbst war im Gegensatz zum Rest des Hotels angenehm hell eingerichtet. Im Hotel herrschen sonst eher sehr dunkle Farben vor. Der Badezimmerteil ist nicht abgeschlossen, sondern nur mit einer Trennwand zum Wohnraum hin abgeteilt, in der sich ein verschiebbarer Spiegel befindet. Somit ist es möglich, während des Duschens über Brüssel zu schauen. Mir nicht, ohne meine Brille nützt der Fernblick nicht viel. 😉 

Die ersten 2 Stunden habe ich glückselig auf dem Bänkchen am Fenster verbracht und einfach nur geschaut. Es gab ein Piccolöchen auf mein Wohl. Der Inhalt der Minibar war übrigens gratis!

Um noch auf den Flohmarkt am Place du jeu de Balle zu gehen, war es dann zu spät. Deshalb habe ich einen Rundgang durchs das

Sablon Viertel

gemacht, war am Mont des Arts und danach noch in den weitläufigen Ixelles.

Stippvisite im schönen Egmont Palace gleich hinter dem Hotel, in dem gerade einige Künstler ihre Werke ausstellten

 
Die Farbe ist jetzt zwar nicht mein Ding aber diese Schönheiten standen im WC des Palastes!

In den Ixelles hatte ich mir ein Restaurant ausgesucht, das Volle Gas. Mein Reiseführer empfahl Kaninchen in Kriekbier. Dazu habe ich mir dann noch ein großes Kriek zum Trinken bestellt und schön blöd geguckt, als meine Bestellung kam. Kriek ist Kirschbier. Aber total lecker und am Samstag habe ich die Variante mich reichlich Eiswürfeln getrunken. Ein wundervolles Sommergetränk allerdings eher für Frauen als für Männer.

Keine Ahnung, wie viele Kilometer ich nachmittags bis abends abgerisssen habe, ich konnte jedenfalls gut schlafen. Hier noch ein paar Impressionen meines Schlenderganges:

 

 

 

 

 

 
Bevor ich mich ins Bett begab, habe ich mir noch ein besonderes Highlight gegönnt. Auf meiner Etage, der 23., lag auch der Spa-Bereich. Die finnische Sauna hat eine große Glasfront, beim Saunieren guckt man über Brüssel, absolut genial!

Tag 2, Samstag

Am nächsten Morgen bin ich freiwillig um 7 Uhr aus dem Bett gehüpft. In meinem Deluxe-Zimmer war der Zugang zur Panorama-Lounge im 24. Stockwerk enthalten. Nun, das ganze Hotel ist sehr durchgestylt und die Atmosphäre teils etwas kühl. Die Panorama-Lounge steigert das noch mit einer unterkühlten Stimmung, was sich auch auf die angebotenen Frühstücksbestandteile übertragen lässt.

Kaffee nur aus dem Automaten, Gummi-Brötchen, Fertig-Flocken als Müsli abgepackt und überhaupt ein sehr übersichtliches Angebot. Okay dachte ich mir, morgen gehst Du zum Frühstück ins Restaurant, da wird wohl mehr geboten. Also noch fix ein bis zwei der winzigen Crossaints eingeworfen und los gings mit Taschen und Tüten bewaffnet in die Marollen zum Place du Jeu de Balle.
Auf dem Weg dorthin
 

 

hier die Ausbeute meines ersten Ganges hoch über Brüssel gelagert:
Beim ersten Händler bekam ich 3 Teile für 3 Euro. Leider wurden die Preise danach normaler und ich habe auch vieles stehen gelassen, weil der Preis absolut zu hoch war. Leinen kann man günstiger in Deutschland kaufen, habe ich festgestellt. Das Stöbern auf diesem Markt ist anstrengend, viele Händler haben ihre Ware bunt durcheinander in Bananenkisten und man wühlt und wühlt bis man etwas Schönes findet.
zu teure Mangeltücher
Nach einer kurzen Verschnaufpause bin ich wieder losgezockelt. Zuerst zum Grand Sablon um bei den Antiquitätenhändlern die Stände abzuklappern. Nun, das war nichts für mein Beuteschema. Hochglanzpoliertes Silber und alte Juwelen zu horrenden Preisen. Also weiter zum anderen Markt.
Auf dem Weg sah ich schöne Fassaden und nette Trödelläden. In einem konnte ich zwei traumschöne alte Holzboulekugeln erwerben. Auf dem Flohmarkt wurde bereits eingepackt und ich bin quasi im Schnelldurchlauf rüber um einzusammeln, was mir morgens schon gefallen hatte. Pas cher, Madame, pas cher und schon war das Holzregal meines. Es hängt jetzt im Gäste-WC und beherbergt die Pappseifenschale vom Vormittagsfoto. Und wieder zum Hotel, abladen.
 

 

 

 
Auf dem Rückweg zum Hotel fand ich noch einen wundervollen Laden in der

Rue Blaes: K.Loan.

Ich habe natürlich vorher gefragt, ob ich Fotos für mein Blog machen dürfe und man bedankte sich, das ich vorher frage. Hätte ich noch etwas tragen können, ich hätte vieles mitnehmen wollen!
 

 

im K.Loan:

 

 

 

 

 

 
Damit war mein Beutezeug fürs Erste beendet und ich machte mich auf, mehr von der Stadt zu entdecken. Mit der Metro raus bis zum

Atomium,

welches von Hotel aus echt winzig aussah. Nun, auch von ganz nah ist es nicht sooo beeindruckend. Also fix knipsi knipsi und wieder rein in die Bahn, zurück in die City.
Für die restliche Innenstadt war ein Samstagabend einfach zu wenig, so habe ich mich bis zur Galeries Royales Saint-Hubert durchgeschlagen, den Grand Place besucht und Manneken Pis eine Visite abgestattet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
Gute Nacht, Brüssel…

Tag 3, Sonntag, Abreise aus Brüssel via Tongeren

Sonntagmorgen, 7 Uhr, dieses Mal weckt mich das Handy mit Unwetterwarnung für daheim. Hier ist noch kein Unwetter in Sicht. Panoramaduschen und dann ab ins Restaurant zum Frühstück.
Ui, wie edel. Aber leider wieder recht unterkühlte Speisen. Die Auswahl ist etwas größer als im 24., 4 statt 2 Säfte und statt nur Rührei (welches sowohl oben als auch unten nicht toll war) gibt es tatsächlich auch Speck und Würstchen sowie fade Champignons dazu. Fazit: Das Hotel an sich ist toll und gut gelegen.

Das Frühstück

nimmt man nur deshalb ein, weil es schon im Preis enthalten ist und nicht, weil es gut wäre.
Nach weiteren Fußmärschen stand mir nicht der Sinn, hatte ich mir doch am Vortag eine fette Blase unterm Fuß gelaufen. Packen, auschecken und ab zum Auto. Die Tiefgarage schlägt übrigens mit stolzen 35 Euro pro Tag zu Buche.
Zum Pinnen:
Auf dem Rückweg wollte ich noch

2 Sonntagsflohmärkte in Brüsseler Stadtteilen besuchen,

das Navi führte mich brav hin. Beim ersten Markt ein paar Teile gefunden, beim 2. Markt mangels Parkplatz weitergefahren. Es war erst 11 Uhr. Da das Auto noch so leer aussah und mein Geld doch gerne in Belgien geblieben wäre, Blitzidee: einen kleinen Umweg fahren und

Tongeren

mitnehmen. Die Adresse vom Brocantemarkt hatte ich nicht parat, da ich nicht dachte, das noch schaffen zu können. In Tongeren angekommen, große Tragetasche umgehängt und mitten rein in die Altstadt. Doch – wo ist der riesige Brocantemarkt? Auf ein Erfrischungsgetränk niedergelassen und im www lokalisiert, das ich noch 900m zu Fuß zurückzulegen hatte, ich war am falschen Ende von Tongeren.
Leider war es inzwischen so spät, das die Händler bereits anfingen, einzupacken. Hätte ich vorher gewusst, was dieser Markt  zu bieten hat, wäre ich direkt vom Hotel hierher gefahren. Leider auch hier neben akzeptablen Preisen absolute Fantasievorstellungen. Ich kaufte, was ich gerade eben noch tragen konnte und schleppte meine runden Füße nebst Taschen zum Auto.
Immer noch Platz und Geld, verdammt. Egal, jetzt ab nachhause. Aber an der Ausfallstraße lockte eines von vielen Schilder

“Antik open”.

Ich kam in eine richtig vollgestopfte Trödelhalle und fand, was ich selbst in Tongeren nicht gesehen hatte: einen richtig großen Flaschentrockner zum akzeptablen Preis. Ich war glücklich  und das Auto nun auch wirklich voll.

Rückfahrt in Deutschland

Ohne großartige Staus legte ich den weiteren Heimweg zurück und habe auf der Terrasse dann meine Gesamtbeute ausgebreitet.
 
 
 
Fazit: reist frau alleine, kann sie nur kaufen, was sie alleine tragen kann. Gut, das ich bei der Trödelhalle mit dem Auto vorfahren konnte. 😉

15 Gedanken zu “Brüssel-Wochenende und Trödelschätze

  1. Das war aber ein tolles Erlebnis. Gratuliere herzlich zur Reise und zum Geburtstag. Du kannst es: " Mach dir mal selbst ein GEechenk"! Ganz wunderbar liebe Karen. Und ich hab ein paar Eindrücke von der großen weiten Welt.Vielen Dank und bis bald,Angelika

  2. Liebe Karen,die herzlichsten Glückwünsche nachträglich <3.Ich finde es klasse,daß du dich so verwöhnt hast (vom Frühstück mal abgesehen 😉 )Danke für die vielen tollen Bilder.Da hast du aber reichlich Schätze mitgebracht…ich will demnächst auch mal nach Tongeren fahren.Hab eine schöne Restwoche.GLGCaroline

  3. Liebe Karen,vielen Dank für den lieben Kommentar in meinem letzten Post…..Ich habe mich jetzt hier bei dir sehr lange umgesehen…..wow was für einen riesen und schönen Garten du hast, ich bin begeistert……wenn bei mir der Spaten umfällt trifft er den anderen Gartenzaun:)))) also wir haben durch den Wintergarten einen sehr kleinen Garten und wenn ich dann deinen sehe, geht mir das Herz auf….und dann das wundervolle Wochenende in Brüssel….ich beneide dich:)))) Auf jeden Fall wünsche ich dir noch alles Liebe nachträglich.Ganz liebe GrüßeAnnett

    1. Liebe Annett,schön, Dich bei meinen Lesern begrüßen zu dürfen :-)Ich stell mir das gerade vor, wie Dein Spaten gegen Nachbars Zaun knallt. Aber, Ihr habt den Wintergarten, der bei uns wegen des niedrigen Daches nicht möglich war. Ersatz ist der blaue Pavillon.Ganz liebe GrüßeKaren

  4. Tolle Bilder…..Brüssel steht ganz oben auf meiner Wunschliste…..wenn ich nicht so faul beim Koffer packen wäre *g*Taufe deshalb, weil der verstaubte Name Salettl nicht zum Aufgeräumten passte :o)Liebe GrüßeSigrid

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