Tomatenfrust – zu wenig Früchte oder die Tomaten platzen

Wer Tomaten selber anbaut, egal ob im Freiland, im Kübel an der Hauswand, im Gewächshaus oder sonstwo, der macht so seine eigenen Erfahrungen.
Mein Vater war ein Meister im Tomatenanbau und das ganz ohne Gewächshaus. Auf seiner heißgeliebten Parzelle hatte er jedes Jahr eine größere Menge Tomaten, die liebevoll zu hohen Erntemengen gebracht wurden. Ein richtiges Dach gab es nicht, aus Latten und Folie wurde ein Tomatendach gebaut. Als er die Parzelle aus Altersgründen abgegeben hatte, hat er bei mir am Gartenhaus versucht, an alte Erfolge anzuknüpfen.
Oben mein Vater Mitte der 90ger Jahre mit den von ihm gepflanzten Tomaten auf Tochters Grundstück.
Ich habe an gleicher Stelle versucht, es ihm in den Folgejahren gleichzutun. Ist mir leider nicht gelungen. Wahrscheinlich mangels Ahnung und vor allem, weil ich gar keine Zeit für den Garten hatte. Wie man oben am leeren Grundstück ja auch sehen kann 😉
Wer gerne vor sich hin schmunzelt, darf hier mal lesen:
Nun habe ich Zeit zum Gärtnern, wenn auch noch lange nicht genug.
Nach vergeblichen Freilandversuchen haben wir uns vor 3 Jahren ein Gewächshaus angeschafft. Über den Aufbau sollte ich mal berichten fällt mir dabei auf.
Hier ein Pflanzbeispiel aus dem ersten Nutzungsjahr, recht übersichtlich bestückt. Links auf dem Tischchen Nachzügler, die später eine zweite Reihe bildeten. Irgendwie hatte ich im ersten Nutzungsjahr Anfängerglück, wir konnten uns vor Tomaten und Gurken  (von nur 1 Pflanze!) kaum retten.
Letztes Jahr war dann alles nicht mehr ganz so fein, hier ein bisschen Erntesegen.
Ich meinte es gut und gab den Tomaten gleich ordentlich Dünger an die Füße. Später im Jahr habe ich noch einmal nachgelegt.
Und wunderte mich darüber, das die Tomaten zwar emsig und schlank in die Höhe streben, dabei leider sehr gakelig erscheinen und kaum Blütenansätze haben. Wie kann das sein?
Meine Vater kann ich leider nicht mehr fragen. Aber das WWW weiß Rat.
Ein Zuviel an Dünger lässt die Pflanzen schießen, sie bilden massig Blätter, dafür kaum Blüten und kleben schnell unterm Gewächshausdach.
Was ich von meinem Vater noch gelernt hatte, war, das man Tomaten ausgeizt indem man alle Triebe, die aus den Achseln zwischen Stamm und Seitenstrebe wachsen, ausbricht. Habe ich brav gemacht.
Und gegossen habe ich wie ein Weltmeister, die armen Tomatis im GWH, die schwitzen doch!
Später wunderte ich mich, das viele Tomaten geplatzt waren.
Was ich in diesem und dem letzten Tomatenjahr gelernt habe, möchte ich Euch nicht verschweigen:

ob die Gurke rechts noch ausreifen wird?
  1. nicht zuviel, sondern regelmäßig in Maßen gießen. Ich gieße die Tomaten in der Regel einmal wöchentlich. Nur, wenn ich sehe, das eine schlapp macht, gibt es Wasser extra. Die Gurken bekommen allerdings zweimal wöchentlich eine Wässerung. Zuviel bzw. unregelmäßig Wasser ist der Grund fürs Platzen.
  2. nicht zuviel düngen. Die Tomaten sollen zunächst tief einwurzeln. Wenn von Anfang an zuviel Dünger zur Verfügung steht, schießen sich nur nach oben und bilden Blätter statt Blütenansätze. Lieber später im Jahr noch mal in Maßen nachdüngen. Das fördert den Blütenansatz.
  3. doch nicht so akribisch die Zwischentriebe ausgeizen. Gerade jetzt im Spätsommer lasse ich alle Zwischentriebe einfach wachsen , wie sie wollen. Sie haben viele Blüten angesetzt und viele Früchte davon haben wir bereits gegessen. Allerdings sieht das dann auch etwas wild aus im Gewächshaus .

 

Wie sieht Eure Tomatenerfahrung 2016 aus?

14 Gedanken zu “Tomatenfrust – zu wenig Früchte oder die Tomaten platzen

  1. Ach ja, liebe Karen, mit dem Gewächshaus stehe ich auf Kriegsfuß, genau wie mit den Tomaten. Irgendwie kriege ich es gar nicht hin. In meinem Gewächshaus sieht es aus wie im Urwald. Die Tomaten blühen zwar, aber die Früchte bilden sich nicht aus. Hoffe einfach mal auf das nächste Jahr und werde mich über den Winter mal schlau machen, was verbessert werden muss. Vielleicht liegt es auch am Boden ??? Keine Ahnung. Dein Gewächshaus mit den grünen Streben gefällt mir sehr !!!Viele Lieblingslandgrüße schickt Dir Petra ♥

    1. Hallo Petra!Vielleicht sind die Blüten nicht befruchtet? man soll ja selber an den Pflanzen "ruckeln" damit sich die bestäuben. Kann ich mir sonst nicht erklären. Ins Gewächshaus finden die Hummeln vielleicht nicht hin???Liebe GrüßeDaniela

  2. Moin Karen!Ach, so ein Gewächshaus wär ja auch noch mein Traum! Mit Tomatenzucht kenn ich mich nur in der Theorie aus. Hab viel gelesen und Gartensendungen (speziell englische) gesehen, da ich mit Tomaten auch noch mal starten will. Aber unser verwilderter Garten, den wir erst seit 2014 haben, hatte erst mal andere Pläne mit uns ;-)In dem Blog "Achimsgarten" gibt es heute auch so ein Tomaten-Thema, auch sehr interessant! Mir scheinen die Früchtchen immer noch ein Mysterium zu sein….Meine Nachbarn in unserer Gartengemeinschaft schwören als Dünger übrigens auf Hühnermist! Liebe GrüßeDaniela

  3. Liebe Karen,oooh ja, das kenne ich… im ersten Jahr hatte ich die Tomaten im Freiland, es war heiß und trocken, dann regnete es zuviel und die Tomaten platzen. Letztes Jahr hatte ich solche Schutzhülle aus Vlies – das gleiche.Dieses Jahr habe ich sie nun in großen Töpfen und in Ermangelung eines Gewächshauses hab ich zwei Tomatenhäuser gekauft. Das ist besser, aber auch noch nicht optimal, denn ich habe viele Pflanzen, so dass einige doch wieder draußen stehen, aber geschützt im Hinterhof unter der Treppe. Die Ernte ist um einiges besser als in den letzten beiden Jahren, aktuell haben sie aber viel Braunfäule, was auch daran liegt, dass ich zu wenig Zeit habe, mich mal richtig um sie zu kümmern. Ich gieße und ernte täglich, das war es dann aber auch.Ah, ich glaube, ich gehe gleich mal raus und putze die ganzen braunen Blätter raus, dann sieht es schon wieder besser aus.Nach Urwald sehen meine Tomaten übrigens auch aus :-).Mja, also besser, aber noch lange nicht optimal. Mein Nachbar hat nur ein einziges Tomatenhaus und ungefähr 5 Pflanzen und hat eine richtig gute Ernte. Irgendwas mache ich also wohl noch falsch. Seine sehen auch überhaupt viel besser aus. Vielleicht frag ich ihn einfach mal.Außerdem brauche ich ein richtiges Gewächshaus, sonst wird das in diesen Breiten nichts.Zucchini und Gurken hab ich auch im Topf und im Tomatenhaus, genauso Paprika und Chili. Da ernte ich immerhin was (im Gegensatz zu dem Kürbis im Freiland, der vom Wetter und den Schnecken platt gemacht wurde), aber im Grunde nicht sooo viel, es reicht gerade mal so.Liebe Grüße und einen schönen TagBirgit

    1. Meine ersten Kürbis- und Zucchinipflanzen haben die Schnecken schneller weggemampft, als ich gucken konnte. Alles, was an den Tomaten braun wird, habe ich über viele Wochen akribisch weggeschnitten und im Restmüll entsorgt. Lässt man das dran, verbreitet sich m.W nach alles Übel schneller.

  4. Hallo Karen !Ich habe mein Gewächsshaus jetzt schon sieben Jahre und die Tomaten gedeihen ganz gut darinnen. Allerdings…. heuer wollte ich auch zuviel des Guten. Ich dünge den gesamten Gemüsegarten und das GWH Im Herbst mit Rinderdung den ich untergrabe. heuer im Frühling hab ich zum erstenmal auch noch Tomatendünger gekauft und dachte ich verwöhn sie auch mal zur Wachstumszeit. Tja,- der Schuss ist nach hinten losgegangen. Bis auf Goldita die reichlich fruchtet, ok Valencia geht auch, aber die drei anderen Sorten sind eher eine Enttäuschung. Und auch die Blütenendfäule tritt vermehrt auf. Jetzt weiss ich auch dass es einfach zuviel Dünger war. Ist ja irgendwie witzig wenn das einem alten Hasen passiert, der 35 Jahre Tomaten baut, oder? Ich werde diesen Herbst gar nicht düngen, sondern nur etwas Kalk streuen und hoffen dass das nächste Tomatenjahr wieder besser wird. Dschungel hab ich nicht, ich wüsste nicht warum ich die Seitentriebe jetzt dranlassen sollte? Da kann ja nix mehr reif werden davon. lg Frieda

    1. Hab mich missverständlich ausgedrückt. Die Seitentriebe lasse ich schon seit mehreren Wochen stehen und es reift daran noch allerlei aus. Sonst wären wir schon komplett durch mit den 2016er Tomaten 🙁

  5. Liebe Karen, ich darf die Tomaten ja nicht anfassen, da ist mein Mann der Chef. Unsere Ernte ist heuer sehr, sehr reichlich. Die letzten zwei Wochen wird es jetzt ein bisschen weniger. So dumm wie es klingt, den Tomaten ist es aktuell zu heiß, dann platzen sie auf. Die Kraft lässt es jetzt einfach schon nach. Seit August lässt mein Mann überhaupt keine neuen Triebe mehr zu, und kürzt oben radikal, damit das was ist noch ausreifen kann. Beim Ausgeizen haben die meisten Tomaten unterschiedliche Ansprüche. Große Tomaten geizt er mehr aus, als beispielsweise die Minitomaten. Habt ihr die Gurken bei den Tomaten stehen? Angeblich können die beiden nicht miteinander. Und ansonsten ist mir aufgefallen, daß er heimlich mit seinen Tomaten spricht…. 😉 …. das ist bestimmt ein ganz wesentlicher Faktor. LG Sabine

  6. zu Tomaten weiß wohl fast jeder eine eigene Geschichte ;)ich kann mich erinnern dass ich sie als Kind bei meinem Vater gerne vom Strauch genascht habe..Dächer oder Folien für Tomaten waren total unbekanntauch heute noch pflanzt er welche an und lässt sie wachsen..die letzten Wochen hat er mich reichlich mit Früchten eingedeckt..in Österreich gibt es den "Paradeiser Kaiser" vielleicht goolet ihr mal..der Tod der Tomate ist zu viel gießen ..er sagt.. man gießt sie einmal wenn man sie setzt.. dann lässt man sie in Ruhe ;)im Freiland pflanzt er sie auf Stroh ..weder geizt er sie aus noch bindet er sie hoch liebe GrüßeRosi

  7. DAnke für deinen tollen Tipp. 2016…. sehr mässig. 2017…. alle Pflanzen kaputt. Ich werde heute in den Baumarkt fahren und hoffentlich ein paar Pflanzen ergattern könnnen. Den für eine Anzuch ist es zu spät.
    lg, Elke

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