Im September haben wir für eine Woche Urlaub am Ammersee gemacht. Wir waren bereits zum dritten Mal dort, eine herrliche Ecke! Dieses Mal wollte ich nicht nur die Gegend erkunden, sondern auch einen Besuch machen.
Am Ammersee
wohnt nämlich meine Facebook-Freundin Susie die, wie ich, gerne schöne alte Dinge und Möbel um sich hat. Was Susie aber im Gegensatz zu mir meisterlich beherrscht, ist das Arrangement und die Integration der alten Schätze in die Wohnung! Das habe ich auf vielen Fotos bestaunen können, auch in Zeitschriften (z.B. jetzt ganz aktuell im Sonderheft Weihnachtszauber von Wohnen & Garten!) Sogar in einem Buch (Man wohnt nur mit dem Herzen gut *Werbung) wurde Susies geschmackvolles Zuhause schon portraitiert.
Edit 26.02.2021: in der aktuellen Ausgabe LandLeben 2/2021 findet Ihr eine Reportage zu Susies allerliebsten Hühnern!

Ich war so frei und habe mich bei Susie selber eingeladen. Sie freute sich auf meinen Besuch, wir mussten nur noch einen Platz in unserem stramm gefüllten Urlaubsprogramm finden. Irgendwie passte nur der letzte Urlaubstag vor der Heimreise, der Samstag.
Es ist wundervoll, wenn man virtuelle Bekanntschaften einmal persönlich treffen kann. Bei gleichen Leidenschaften hat man sofort jede Menge Gesprächsstoff. Als besonderes Highlight war für den Tag auch noch der Besuch einer weiteren Facebook-Freundin, der Claudia, angekündigt. Was war ich aufgeregt!
Eigentlich war geplant, das ich viele Fotos mache. Nun wollte ich lieber meine beiden Facebook-Freundinnen im Gespräch erleben, da kommt das Fotografieren dann eindeutig zu kurz. Darüberhinaus war mein Zeitfenster sehr eng, am Nachmittag sollte es für uns noch zum Oktoberfest gehen. Ja, in voller Montur, die vor einigen Jahren original in Bayern im Fachgeschäft gekauft wurde.
Die Spiegelreflexkamera ließ ich deshalb in der Ferienwohnung, glücklicherweise hatte ich wenigstens die kleine Digitalknipse dabei. Denn es kam, wie es kommen musste. Ich war zunächst mit Susie allein und schon zuckte es mir in den Fingern, das Gesehene doch für Euch festzuhalten.
Aber lassen wir doch Susie einfach mal selber zu Wort kommen. Ich wurde übrigens auch von Nayla sehr freundlich begrüßt.
Susie, magst Du uns beschreiben, wie Ihr wohnt und wie es zu diesem Stil gekommen ist?
Ein herzliches Hallo an dich, liebe Karen und an alle Leser deines Blogs.
Wir, mein Mann und meine beiden Mädchen, wohnen nun bereits seit 16 Jahren hier in dem Haus, das meine Großeltern nach dem Krieg gebaut haben. Ich bin hier quasi aufgewachsen, denn in den Ferien und am Wochenende durfte ich immer zu meiner Oma, von der ich auch die Liebe zu diesem Land und dem See habe.
Als wir einzogen, war das Haus in einem sehr renovierungsbedürftigen Zustand. Über die Jahre haben wir Schritt für Schritt immer wieder etwas ausgebessert, bis wir jetzt endlich fertig geworden sind. Ich hab mich dabei sehr vom skandinavischen Stil beeinflussen lassen. Die Häuser dort gefallen mir einfach unglaublich gut.

Die Liebe zu antiken Möbeln habe ich wohl von meiner Mutter geerbt die, solange ich denken kann, immer auf der Suche nach schönen Antiquitäten war. Mir persönlich gefallen vor allem Dinge, denen man ihr Alter deutlich ansieht. Abgeblätterter Lack und geflickte Stellen in altem Leinen lassen mein Herz höher schlagen. Besonders haben es mir die alten französischen Stücke angetan. Alte Keramik, Leinen, Körbe und Schneiderpuppen sind für mich der Himmel auf Erden. Zu einer echten Leidenschaft wurde es aber erst, als ich vor etwa 5 Jahren, durch Zufall ein Jeanne d’Arc Living Magazin in die Finger kriegte. Seither ist kein Brocantemarkt mehr vor mir sicher. Frankreich, Holland, einfach alles wunderbar, wenn man auf Brocante steht.
Auf welches der umgesetzten Projekte bist Du besonders stolz?
Unser Häuschen ist recht klein und so ist es schon manchmal eine Herausforderung, für eine vierköpfige Familie alles unterzubringen. Ich hatte es sehr bedauert, dass im oberen Stock kein Badezimmer war. Aber mein Rudi hat mir diesen Wunsch so super erfüllt, dass ich total begeistert bin. Die Badewanne steht jetzt bei uns mitten im Schlafzimmer.
Und in einer winzigen Nische unter dem Dach hat er mir eine Toilette und ein kleines Waschbecken eingebaut.
Überhaupt bin ich besonders stolz darauf, dass wir wirklich alles selbst gemacht haben, obwohl wir gar nicht recht wussten, wie so etwas geht. Fenster einbauen hat uns ein Schreiner einmal gezeigt. Danach haben wir das selber gemacht.
Woher beziehst Du Deine Ideen? Zeitschriften, Bücher, Pinterest oder zack, einfach so – Blitzidee?
All das inspiriert mich natürlich. Man setzt es dann wahrscheinlich nicht eins zu eins so um, sondern wandelt es eben ab wie es einem am Besten gefällt. Ich dachte lange, unsere Badewanne im Schlafzimmer wäre einzigartig, aber irgendwie gibt es doch alles schon mal irgendwo. Ich finde es auch gar nicht schlimm, wenn man was genauso macht wie jemand anderes. Ich denke, es ist ein Kompliment an die Person, von der man es hat.
Meistens sind die Ideen aber ein Mix aus vielen schon mal irgendwo gesehenen, abgewandelten Dingen.
Welche Stelle – drinnen und draußen – magst Du ganz besonders?
Drinnen liebe ich besonders mein altes, kleines Sofa Napoleon, für das ich viele Kilometer gefahren bin, um es zu bekommen und das ich dann sofort von seinem hässlichen Bezug befreit habe. Jetzt steht es halbnackich in unserem Wohnzimmer.
Nur die Sitzfläche hab ich neu gepolstert und mit einem alten Matratzenbezug bezogen.

Draußen mag ich besonders meinen alten Kutschbock, den mir mein Rudi zur Schaukel umfunktioniert hat. Dort sitze ich so gerne und schaue auf den See. Da bin ich glücklich.
Wie kommt Dein Mann mit Eurem Wohnstil zurecht oder wie machst Du ihm das schmackhaft?
Er fühlt sich superwohl Zuhause. Macht auch meine ganzen Spinnereien klaglos mit. Er vertraut mir da einfach und lässt mir vollkommen freie Hand, obwohl ich natürlich alles mit ihm abspreche. Höchst selten kommt mal: “noch eine Terrine, brauchen wir die wirklich?” Aber er weiß, das ich es liebe, also ist es für ihn ok.
Damit es in unserem Dreimädelhaus nicht zu weiblich wird, achte ich halt darauf auch ein paar maskuline Stücke in die Einrichtung zu integrieren. Die alten Industrielampen zum Beispiel oder die alten Koffer, die uns zusätzlich Stauraum bieten.
Am wichtigsten ist meinem Rudi aber hauptsächlich, dass auf dem ganzen französischen Geschirr was Ordentliches zu Essen serviert wird.
Es hat mich so sehr gefreut , dass du mich besucht hast liebe Karen. Ich hoffe, dass wir das irgendwann mal mit etwas mehr Zeit wiederholen können.
Danke, liebe Susie, das ich Dich besuchen konnte und darüber hier berichten darf! Ich hoffe so sehr, das wir uns auch mal in Zutphen oder auf einem anderen Brocantemarkt zum gemeinsamen Bummeln treffen können.
Kurz vor Ende meines kurzen Besuches trafen dann auch noch Claudia und ihr Mann ein, was für eine Freude! Ich hoffe, Susie bald einmal wieder besuchen zu können, dann möchte ich unbedingt eine Runde schaukeln auf der Veranda.
Zum Pinnen:
Wer mehr sehen möchte, kann die Casa Longo bei Instagram besuchen.
wie schön dass ihr euch getroffen habt – auch wenn die zeit knapp war!
gibts fotos vom wies´n-anzug???
xxxxx
Ja, die gibt es. Aber nicht in diesem Bericht. Hätte die ausgewogene Optik gestört 😉
Die Fotos von der Wies‘n fand ich ja schon ganz toll….;-) Das war offenbar ein sehr gelungener Urlaubstag. Eine Badewanne im Schlafzimmer ist ja eine super Idee. Wie schwierig die Badgestaltung in einem alten Haus ist, kenne ich aus eigener Erfahrung….mein Elternhaus stammt aus den 30iger Jahren.
Die Veranda finde ich herrlich, auch wenn der Blick auf den See nicht zu sehen ist.
LG Sigrun
Liebe Sigrun,
der Blick auf den See wird noch besser, wenn man nur 100 Meter die Straße hinab läuft. Dann macht es „bäm“ und man steht direkt davor. Der Ammersee hat glaube ich, die schönsten Sonnenuntergänge zu bieten, die man sich an einem See vorstellen kann. Die Wiesn-Fotos waren übrigens auch bei Facebook, Anmerkung der Redaktion.
Liebe Grüße
Karen
Liebe Karen,
ein wirklich sehr schöner Post, ganz toll!!! Hat mir sehr gut gefallen. Antike Möbel und antike Gegenstände sind ja auch genau mein Stil, wenn wir auch nicht gerade Weiß bevorzugen.
Ich finde es sehr schön, dass sich aus Online Kontakten auch echte Begegnungen ergeben, das hätte ich nicht für möglich gehalten, bevor ich mit dem Bloggen angefangen habe. Mittlerweile habe ich dazu gelernt.
Danke nochmals für den schönen Bericht und euch beiden noch eine wundervolle Adventszeit.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Liebe Karen,
wo kann ich einziehen? Ich bräuchte da mal eben die Adresse …. *lach*
Ein herrliches Zuhause, wirklich! Danke dass Du es uns vorgestellt hast!
Ich wünsche Dir und Deinen Lieben eine wundervolle, besinnliche und friedvolle Weihnacht und einen guten Rutsch in ein erfolgreiches, gesundes und v.a. glückliches neues Jahr!
Liebe Grüße,
Krümel
Was für ein wunderschönes Zuhause, liebe Karen und liebe Susie! Es gehört wirklich sehr viel Geschick und Gespür dazu, alte Sachen so stilsicher zu arrangieren und ein traumhaftes Zuhause daraus zu zaubern. Ich hoffe, ihr habt bald Gelegenheit für ein ausführlichers Treffen – denn auch ich weiß, wie schon solche Treffen sind!
Herzlichst und mit allerliebsten Advent- und Weihnachtsgrüßen, Traude
https://rostrose.blogspot.com/2018/12/vorweihnachtszeit-in-rostrosenhausen.html
Liebste Karen, mit deinem wudnerschönen Post hast du mich gerade so ein bisschden verzaubert und mich in deine andere Zeit entführt. Wunderschön geschrieben, Frage und Antwort, mit den allerschönsten Bildern untermalt. Das war wie eine nklien Geschichte, damit hast du mich so richtig erwischt 😉
Liiiben Dank für diesen traumseligen Post, es war mir eine Freude.
Hab es fein, und komm gut rüber in das junge, frsiche Jahr 2019. Herzlichst, dein Meisje
was für ein tolles Zuhause! ich liebe solche Fotos – alles so stimmig und gemütlich.
liebe Grüße
Manu
Liebe Manu,
ja, Susies Zuhause ist wirklich wundervoll. Alles passt zusammen, da gibt es im ganzen Haus keinen Bruch in der Umsetzung!
Liebe Grüße
Karen