Unser Haus und die Garage sind Baujahr 1991. Wie so oft, hat die Garage ein Flachdach. Es grenzt an ein Wunder, das es nicht schon viel eher Probleme gab. Seit einigen Jahren tröpfelt es durchs Garagendach, ohne das man genau nachvollziehen kann, wie das Regenwasser sich seinen Weg bahnt. Unsere diversen Abdichtversuche haben nichts gebracht. Da muss der Fachmann ran und alles neu machen. Wenn schon neu, dann bitte aber etwas nützlicher für die Natur, nämlich in Form eines Gründaches!
Ein Gründach
wiegt deutlich mehr als eine einfache Dachhaut, selbst in der extensiven Ausführung. Zusätzlich Steine, wie oben im Foto, waren nicht geplant oder benötigt. Da aus den mir vorliegenden Bauzeichnungen die Statik nur für die aufmontierte Dachlast beschrieben war, nicht aber die gesamt mögliche Tragfähigkeit der Balkenkonstruktion aufgeführt, beauftragte ich zunächst einen
Statiker,
der mir bescheinigte, das eine Last vom 50 kg pro Quadratmeter möglich sei. Uff, erste Hürde genommen und die erste Rechnung bezahlt.
Nächster Schritt zum dichten Garagen- und Gründach war im August 2019 der Besuch einer (sehr zuverlässigen!!!) Dachdeckerfirma hier aus der Nähe, die uns außerdem noch ein Veluxfenster im Treppenhaus tauschen sollte. Die beiden Angebote (hier ein Link zum Gründach unserer Wahl) lagen zügig vor, das Veluxfenster wurde Anfang September montiert und dann hörte ich nichts mehr. Was nicht so schlimm war, denn das Aufbringen einer neuen Dachhaut nebst Gründach erschien mir im Frühling ideal. So rief ich im Februar dort an, vereinbarte einen Termin für den 30.3., einen Montag, an dem ich seit 1.1.2020 stets einen freien Tag habe.
Zum Pinnen:
Es kam der März und es kamen die Corona-Beschränkungen. Handwerker durften weiter tätig sein, aber wer weiß, ob das mit unserem Termin klappen wird? Die freundliche Dame am Telefon sagte: wenn sie nichts Gegenteiliges gehört haben, dann klappt das schon und unsere Leute kommen am 30.3. zu ihnen.
So geschah es tatsächlich!
Zusätzlich brachte genau dieser Tag einen Hauch von Winter mit andauerndem Schneefall und später Regen! Die beiden tapferen Handwerker hielten mit einer schneebedingten Unterbrechung bis zum frühen Nachmittag durch, die Restarbeiten sollten am Folgetag erfolgen. Mir war es gleich, war ich doch inzwischen eh vor Ort, weil ins Homeoffice “verbannt”.
Am Dienstag kamen per LKW die Gründach-Elemente und der Unterbau. Umladen auf den Klein-LKW der Dachdeckerfirma, von wo die beiden Handwerker die schweren Elemente aufs Dach wuppten. Zunächst wurde die Schutz-, Drän- und Speicherschicht (obere Rolle) verlegt. Darauf wurden die vorgefertigten Gründachelemenete mit fertig eingesätem Sedum/Moos-Gemisch passgenau zugeschitten und verlegt, so das am Ende des Tages 6 qm Sedummatten übrig waren.
Die Frage, ob die hier bleiben sollten, bejahte ich. Bezahlen hätte ich sie sowieso müssen, weil sie im Angebot aufgeführt und bestellt worden waren. Mal eben auf die Schubkarre damit und ab nach hinten?
Denkste, Frau Allegria, selbst ohne die Dränmatte (die war aufgebraucht) sind die Teile sauschwer. Mit Ach und Krach (ich kann ja nie abwarten, bis Hilfe naht, selber Schuld) habe ich die 6 Teile in den hinteren Garten transportiert und mir eine Verwendung überlegt.
Sie sollen aufs Gerätehaus auf dem zumindest auf der Ostseite ohne unser Zutun bereits ein Gründach entsteht. Hübsch, oder? Christian hat mit ein wenig Unterstützung durch mich je 3 Gründachteile auf beide Seiten des Gerätehausdaches gewuchtet, in der Hoffnung, das sie dort auch ohne den eigentlich benötigten Unterbau überleben. Bis jetzt sieht es gut aus.
Das neue Gründach hat dann vom 1.4. bis zum 29.4.2020 keinen einzigen Tropfen Regen gesehen. Erst der gestrige Tag und vor allem die Nacht brachten mal etwas Feuchtigkeit. Hier ein Foto von heute durch die Scheibe auf einen Teil des Garagendaches.
Fazit: es tropft nicht mehr durchs Dach, wir sind um einige TEUR ärmer aber glücklich mit einem robusten und trockenheitsresistenten Gründach 🙂
Na, dann wünsche ich Dir eine gute Ladung Wasser aufs Dach! Einerseits, damit Du weißt, dass es wirklich dicht ist – denn Wasser ist dünn und schnell … und andererseits, dass die Pflänzchen anwachsen.
Als bei uns im Herbst 1999 das Gründach über dem Treppenhaus entstand, stellte sich nämlich heraus, dass es irgendwo eine undichte Ecke gab. Da musste im Frühjahr das gerade so schön angewachsene Pflanzmaterial wieder runter, zwischengelagert werden und wieder aufgepflanzt werden …
Und nun leidet der sich irgendwann von selbst eingestellte andere Bewuchs aus Schnittlauch und Storchschnabel fürchterlich unter der Trockenheit. Noch nie sah das Dach bei uns im April schon so erbärmlich durstig aus.
Deine Sedummatten finde ich spannend. Denn wir haben auf der Nordseite auch ein altes undichtes Garagenmodell, das eigentlich dringend vor eindringender Feuchtigkeit geschützt werden müsste. Aber da immer noch unklar ist, was in ca. 5 Jahren mit dem Haus passiert, scheue ich zur Zeit die Kosten. Und unter Corona ist das alles nicht leicht.
Aber wenn bei meiner Mutter das Garagendach wieder nervt, ist das eine gute Alternative. Die Dachhaut sollte da bei der nächsten Aktion eh’ begrünt werden.
Liebe Grüße von Silke, die jetzt 2 fast kahle Buchsbäume hat. Durch den fehlenden Regen hat der Zünsler jetzt wohl ein ganz leichtes Spiel …
Liebe Silke,
seit 3 Tagen haben wir immer wieder teils auch heftige Regenfälle, bisher hält alles dicht! Das Geniale bei diesen Matten ist, das die Pflanzen darauf fertig eingewachsen sind. Wird einfach wie Rollrasen auf den Unterbau gelegt, anwachsen und angießen überflüssig. Mindestens einmal im Jahr muss ich aber aufs Dach und kontrollieren, ob sich unerwünschter Aufwuchs eingestellt hat. Nicht, das wir in ein paar Jahren eine stämmige Birke auf dem Dach haben. 😉
Unser Buchs sieht derzeit bescheiden aus. 4 Wochen fast kein Wasser (außer mit dem Schlauch mal) und dazu knallige Sonne. Ganz schön verbrannt. Aber die Spatzen und Meisen sehen mehr als ich, sind fleißig ab Absammeln. Bisher konnte ich noch keine Zünslerraupe entdecken und der Buchs treibt an vielen Stellen frisch grün aus.
Liebe Grüße
Karen
finde ich richtig gut, dass ihr eure € in etwas der natur nützliches investiert! nicht nur bietet so ein gründach nahrung und wohnung für kleine bestien, es verbessert auch das mikroklima – es wirkt ausgleichend.
die resteverwertung auf dem schuppen könnte klappen, ist doch das alte dach schon schön schmutzig & rau 😀
hier hat es bis jetzt nur getröpfelt…. trotzdem verdoppelte sich die grünmasse gleich mal……
<3 xxxxx
Seit 3 Tagen endlich mal Regen, natürlich gleich wieder von viel Wind begleitet. Das Dach auf dem Gerätehaus ist eh renvovierungsbedürftig, da haben wir es riskiert, die Matten direkt aufzulegen. Die Spatzen oben im Nistkasten über der Garage haben jetzt jedenfalls einen grünbunten Teppich 😉
Liebe Grüße
Karen
Ein Gründach? Keine schlechte Idee! Bei unserer Dachform hätten wir überhaupt keine Möglichkeit dafür, generell sind bei unserer Witterung Flachdächer nicht so optimal. Dennoch haben viele eines…
Ich bin sehr gespannt, wie sich das Gründach entwickelt. Hält es auch lange Hitze- und Trockenperioden aus?
LG Kathrin
Liebe Kathrin,
die letzten 4 Wochen gab es keinen Tropfen Regen, die Matten sehen jetzt immer noch genauso top aus, wie am Tag der Lieferung. Sedum ist ja generell sehr sehr strapazierfähig, wird schon klappen.
Liebe Grüße
Karen
Das ist eine super Entscheidung- ich glaub, es war die richtige! Vor allem der Natur bringt das Dach viel, praktisch, wenn es ausserdem für “dichte Verhältnisse” sorgt! ? Der Regen wird noch kommen, und dann bin ich gespannt, was sich bei euch tun wird! Wenn ich hier aus dem Fenster schaue, dann blicke ich direkt auf das begrünte Dach der grossen Halle, die unser Vermieter zum Unterstellen seiner Transporter und Gartenmaschinen benutzt. Im Sommer ist das eine blühende Pracht, und die vielen kleinen Flattermänner, die sich dort dann tummeln, zeugen von seinem ökologischen Nutzen!
Fazit: Eure Euronen habt ihr richtig gut eingesetzt!
Herzliche Grüsse zum Wochenende!
Seit 3 Tagen besteht die neue Dachkonstruktion den Regentest 🙂 Ich fand das vorher so öde, nur die blanke Dachpappe zu haben, deshalb gefällt mir die neue Lösung ausgezeichnet. Mal sehen, wie sich das über die Jahre entwickelt.
Liebe Grüße
Karen
Ich wusste gar nicht, dass man das direkt so machen kann.
Liebe Grüße!
Wichtig ist der andere Unterbau. Kann man nicht einfach auf ein vorhandenes Dach aufbringen 🙂
Liebe Grüße
Karen
Wir hatten auch Probleme mit dem Garagendach. Durch den Einbau einer Türe an der Seite, bildete sich offensichtlich ein kleiner Riss, der sich durch das Dach zog. Die Garagenfirma hat den Riss hoffentlich dicht bekommen. Seither war zum Glück nichts mehr. Das begrünte Dach sieht auf jeden Fall toll aus. Bei den Gewächsen bekomme ich allerdings leichte Angstzustände. Habe ich doch irgendwann den Wahnsinn begangen und im Garten Mauerpfeffer gepflanzt. Den habe ich mittlerweile gefühlt überall! Haha…
Viele Grüße von
Margit
Liebe Karen,
du bringst mich da auf eine Idee! Ich habe schon vor langer Zeit Gefallen an begrünten Dächern gefunden, doch Garage haben wir keine und auch sonst kein Flachdach. Aber wir haben eine Gartenhütte mit einem schäbigen Dach (durch das der Efeu wächst…) Vielleicht könnte das ja mal ein “Sedumparadies” werden… Muss ich mir mal genauer ansehen. Allerdings erst nach all den anderen Gartenprojekten, die wir hier gerade am Laufen haben. Eins davon beantwortet übrigens deine Frage vom vorigen Post: Wir haben die Corona-Zeit dazu genützt, unsere vier alten, teilweise morschen Hochbeete (eigentlich billige Holzkomposter) zu schleifen und stattdessen zwei große neue Hochbeete aus Lärchenholz-Bausätzen aufzustellen. (Bretter zusägen lassen war ja nicht…) Aus den Überbleibseln der alten “Hochbeete” bauen wir als nächstes Komposmieten, die zwei Kunststoffkomposter hingegen habe ich (wie meine Freundin Helga) zu Pflanzgefäßen für Kartoffeln und Topinambur umfunktioniert. Da können sie schön tief wurzeln und viele Knollen bilden 🙂 Dein neues Schlüssellochbeet schau übrigens klasse aus!
Schönes Wochenende und liebe Grüße,
Traude
???️??️???
https://rostrose.blogspot.com/2020/04/auf-den-spuren-des-ludwig-van-in-baden.html
Liebe Karen,
Das haben meine Großeltern vor Jahren auch auf ihrer Garage gemacht und es nie bereut. Man hat keine Arbeit damit und trotzdem eine weitere Gartenwelt geschaffen.
Viel Freude damit!
Liebe Grüße
Steffi
Liebe Karen,
es ist manchmal wirklich nicht einfach, zu sehen, wo das Wasser rein kommt. Wasser sucht sich die unmöglichsten Wege.
Die Lösung mit dem Gründach gefällt mir sehr gut. Gut, dass die Handwerker, den Termin gehalten haben. Das ist ja leider nicht immer selbstverständlich.
Ich bin gespannt, ob die anderen Matten auch richtig grün bleiben oder werden.
Ich wünsche Dir noch eine schöne Woche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Vielen Dank für diesen Beitrag! Unsere Garage hat ebenfalls ein Flachdach. Ein solches Gründach gefällt mir. Das Ergebnis sieht übrigens auch gut aus!
LG Elsa