Ach wie schön leuchtete in den letzten Wochen doch das Herbstlaub! An geeigneter Stelle im Garten wird es zu wertvollem Kompost. Es gibt allerdings Stellen, an denen man das Laub besser fernhält.
Wir haben einen Naturteich, der dadurch im Gleichgewicht ist, das er möglichst nährstoffarm gehalten wird. Fällt Laub ins Wasser, wird es irgendwann zu Boden sinken und dort verrotten, was zur Folge hat, das der Teich mit unerwünschten Nährstoffen angereichert wird.
Für dieses Problem gibt es 2 Lösungen:
- Du fischt akribisch und am Besten täglich das Laub von der Wasseroberfläche ab, bevor es absinkt
oder - Du spannst ein Laubschutznetz über den Teich.
Wir haben uns für ein
Laubschutznetz
entschieden. Im ersten Herbst nach dem Teichbau habe ich mich relativ erfolglos im Abfischen versucht. Zuviel Laub entkam mir doch und landete am Teichgrund.
Der Lieferant unserer Teichfolie empfiehlt Schwimmstützen, damit das Netz nicht ins Wasser hängt. Ich habe mir eine wesentlich einfachere und damit günstigere Variante ausgedacht.
Zunächst einmal benötigst Du ein geeignetes Teichschutznetz Werbung*. Bitte wähle eine robuste Qualität mit nicht zu engen Maschen. Es muss einmal gesagt werden, diese billigen sogenannten Vogelschutznetze aus dem Supermarkt oder Baumarkt sind absolut nicht tierfreundlich! Das sehr dünne Garn schneidet in Vogelkrallen ein und viel schlimmer noch, die Vögel verheddern sich darin und verenden in diesem Gefängnis. Darüberhinaus sind die Dinger gar nicht stabil genug, um über mehrere Jahre hinweg als Teichabdeckung benutzt zu werden.
Also, Qualität zahlt sich aus. Ich habe die Größe 6 mal 10 Meter gewählt, damit ich am Ufer rundherum noch genügend Netz zu fassen kriege.
Du hast Dich bestimmt schon gefragt, wie ich das Netz über den Teich gezogen bekomme, sogar ganz ohne Hilfe einer zweiten Person?
Du brauchst:
- 2 angespitzte Baumpfähle Werbung* in passender Höhe, ich habe Pfähle in 1,75cm Länge genommen. Je größer die zu überwindende Strecke ist, desto höher sollten die Pfähle sein.
- biegsamen, grün ummantelten Draht Werbung*, um die beiden Pfähle zu verbinden. Wähle den Draht nicht zu dünn, 2 mm sind ideal.
- einen dicken Hammer (z.B. ein Fäustel Werbung* ), um die Pfähle in die Boden zu rammen. Ganz Gewissenhafte nehmen einen Einschlagschutz, der den Pfahl am Splittern hindert.
- das oben schon erwähnte Laubschutznetz.
Mit den verlinkten Produkten möchte ich ausdrücklich nicht zum Onlinekauf animieren! Pfähle, Draht und Fäustel gibt es vor Ort im Baumarkt, beim Laubschutznetz wird es schon schwieriger.
Los geht es:
- Ist der Teich länglich, wähle gegenüberliegende geeignete Standorte der Längsseite für die beiden Pfähle aus. Bei einem runden Teich ist der Standort beliebig wählbar, etwa gegenüber sollten sich die Pfähle aber dennoch stehen.
- Sind die Standorte festgelegt, wird der Pfahl mit dem Fäustel in den Boden getrieben. Achte darauf, auf keinen Fall die Teichfolie zu verletzen! Der Standort muss außerhalb der Teichfolie liegen. Sitzt der Pfahl so fest in der Erde, das er sich nicht ohne Weiteres hin und her bewegen lässt, ist er tief genug eingeschlagen.
- Nun wickelst Du das eine Ende des Drahtes um das obere Ende des ersten Pfahles und befestigst es, damit es nicht abrutscht und das Netz hoffentlich tragen wird. Mit der Drahtrolle in der Hand bewegst Du Dich am Ufer entlang in Richtung des gegenüber angebrachten Pfahles. Achte darauf, die Drahtrolle sauber abzurollen, damit sich keine Schlingen bilden.
- Wickle den straff gespannten Draht um den zweiten Pfahl und befestige ihn ebenfalls. Falls nach einiger Zeit der Draht mal nachgeben sollte, hast Du die Chance, die Spannung wieder herzustellen, indem Du den Pfahl etwas drehst und damit den Draht nachspannst.
- Geschafft, Dein Querträger als Halterung für das Netz wäre fertig. Nun breitest Du das Netz der Breite nach auf dem Boden hinter Pfahl eins aus. Das geht bei uns nur auf der Seite zum Pavillon hin, hinten liegt nur ein schmaler Weg hinter dem Teich.
- Achte darauf, das der Pfahl in der Mitte der Netzbreite platziert ist. Nun nimmst Du die “Netzwurst” vom Boden auf und ziehst sie vorsichtig mittig über den Pfahl und den Stützdraht in Richtung der anderen Teichseite. Ich fange stets auf der linken Uferseite damit an. Nachdem ca. ein Drittel Richtung Gegenseite geschafft ist, wechselst Du auf die andere, in meinem Fall die rechte Seite des Teiches. Hier ziehst Du die Netzwurst entlang des Ufers, immer darauf achtend, das das Netz nicht an einer Seite ins Wasser rutscht. Auf diese Weise arbeitet man sich wechselweise zum anderen Teichende vor, wo man das Netz über den zweiten Pfahl Richtung Erde abgleiten lässt.
- Im letzten Schritt bleibt jetzt noch das Glattziehen des Netzes in alle Richtungen, damit es möglichst straff gespannt über dem Draht liegt und eine Beschwerung, z.B. mit Steinen rund um den Teich.
Liegt das Netz rundherum plan auf dem Boden, gibt es für Tiere weder ein Hinein- noch ein Hinauskommen! Deshalb habe ich unser Netz quasi höher gelegt, indem ich umgedrehte Blumentöpfe als Erhöhung verwendet habe. Das Netz wird darüber aufgerollt, damit es nicht am Boden aufliegt und dann erst auf dem Topfboden mit einem Stein beschwert.
Ist das
letzte Laub
von den Bäumen gefallen, kannst Du das Netz wieder abnehmen, sauber zusammen legen und bis zum nächsten Herbst einmotten. Die Pfähle ziehe ich aus der Erde und rolle den Spanndraht mit den Pfählen zusammen ein. Über die beiden Einschlaglöcher lege ich zur Abdeckung eine flache Steinplatte, das erleichtert den Einschlag der Pfähle im folgenden Jahr.
Dadurch, das das Netz nicht am Boden liegt, gelangt schon mal das eine oder andere Blatt unter das Netz. Aber der Großteil wird am Eintritt gehindert.
Habt ihr einen Teich und eventuell noch andere Lösungen einer Teichabdeckung parat?
Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal ein Laubschutznetz verwendet, da ich noch etwas vom Buchs übrig hatte. Allerdings sind meine Teiche eigentlich gar keine Teiche… ich würde sie eher als Pfützen betrachten. Das Netz habe ich mir eigentlich zum Abdecken der Buchshecke zum Schutz gegen den Zünsler gekauft. Ich habe wirklich akribisch darauf geachtet, dass das Netz bis zum Boden geht und keine Gefahr für Tiere besteht. Leider hat es eine kleine Meise trotzdem geschafft irgendwie unter das Netz zu gelangen und hat das leider nicht überlebt. Das sollte aber hoffentlich eine große Ausnahme gewesen sein. Mir ist absolut nicht klar, wie das passieren konnte.
Viele Grüße von
Margit
Ich hatte die dünnen Netze einige Jahre über unserem Fruchtwein verspannt, damit wir wenigstens ein paar Trauben selber essen können und nicht nur die Amseln alles futtern. Fast täglich konnte ich Amseln unter dem Netz herausholen, die nicht mehr heraus fanden und als dann eine Amsel jämmerlich verreckt ist, weil sie versucht hat, Kopf voran durch Netz zu entkommen, werden diese sogenannten Vogelschutznetze nicht mehr verwendet.
Sogar mein Teichnetz ist mal fast einem Frosch zum Verhängnis geworden. Der hatte ebenfalls versucht, Kopf voran durchs Netz in den Teich zu gelangen. Ich habe ihn dann frei geschnitten und in den Folgejahren das Netz wie beschrieben “aufgebockt”.
Liebe Grüße
Karen
ich weis schon warum ich keinen teich will – zuviel aufwand ;-D
das mini-bassin für die seerose ist da unkompliziert. entweder sammele ich die blätter ab wenn ich grad vorbeikomme oder sie sinken zu boden und düngen die seerose – die sich dann mit üppiger blütenpracht bedankt. ausserdem überwintern in dem schlamm am grund die libellenlarven und manchmal ein frosch. quak 😀
schüttets bei euch auch so??
xxxxxx
Als ich das schrieb, dachte ich an Dein Mini-Bassin. Ich habe aus den Fehlern meines ersten Teiches gelernt und versuche nun, die mit viel Frauenpower erstellte neue Teichkuhle längst möglich ohne Schlammschaufeln nach Ablassen des Wassers am Leben zu halten. Bedeutet aber, das meine beiden Seerosen irgendwann die Grätsche machen, weil sie nicht genug Nährstoffe bekommen. Ich hatte bei Kauf der Seerosen Düngestäbchen bekommen, die man jährlich ins Pflanzsubstrat stecken soll. Und wie gelingt es mir bitte, dieses Stäbchen unter Wasser unter die Gewebeabdeckung im Seerosentopf zu stecken? Bauchseits auf einem Querbrett reichen meine Arme trotzdem nicht bis zum Seerosentopf hinunter. Also habe ich die Stäbchen anderweitig verwendet und den Seerosen alles Gute gewünscht.
Hier schüttet es vor allem immer dann, wenn ich gerade auf dem Rad sitze. Heute morgen wäre ich auf einem Feldweg fast im Schlamm versunken , weil die Leute von Bauhof den Weg frisch abgezogen, aber noch nicht neu verfestigt hatten. Mein Rad sieht aus, als wäre ich damit in schwerem Gelände gewesen 😉
Liebe Grüße
Karen
taucherbrille und schnorchel?
(also fürs düngen der seerosen – obwohl vll. auch demnäxt fürs radfahren? )
;-DDD
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Ja, so ein Netz zu spannen habe ich auch versucht. Ich habe aber nicht mit der Raffinesse des riesigen Spitzahorns in unserem kleinen Hausgarten gerechnet. Seine großen Blätter blieben brav liegen – und verdunkelten den kleinen Teich täglich komplett während Hunderte von Samennase durch die Maschen schlüpften. Was mir aber leider erst dämmerte als es anfing zu müffeln. Seitdem gibt es kein Netz mehr überm Teich sondern doofes Dauerkeschern über viele Wochen.
Liebe Grüße
Claudia
Hör mir bloß auf mit Ahornn! Unsere Nachbarn haben einen, steht direkt bei uns am Zaum und alles segelt mit dem Westwind zu uns rüber.
happy fishing 😉
Wir haben einen Miniteich unter einem Japanischen Fächerahorn und Korkenzieherhasel. Im Herbst fallen hier Tausende kleiner Blätter herab und da wir ja einen Schrebergarten haben, würde sich der Teich ohne Abdeckung in ein stinkiges Moor verwandeln. Ich verbinde Bambusstäbe zu einer Art Tipi-Unterkostruktion und lege ein feines Netz darüber. Für kleine Teiche passt das super. bei größeren ist Deine Spanntechnik echt klasse. Liebe Grüße aus Berlin! Caro
Das ist für kleine Teiche eine super Idee.
LG Karen
So, nun bin ich Deinem Teich-Link gefolgt, habe mir den Bericht nach 2 Jahren auch mit Interesse angeschaut und verdiene jetzt die Tapferkeitsmedaille 😉
Also ist Teichbau nicht Männersache sondern hat auch was mit Frauenpower zu tun 🙂 Denn bei uns war ich im August 2000 – so quasi als Expo-Projekt, die Buddel-Fee bei uns im Garten, die mit dem Aushub den ‘Hochwald’ anlegte, dann auch den Sand rangekarrt hat, Steine sammelte und Kies schaufelte, um anschließend die ausgelagerten Teichpflanzen wieder ins Wasser zu setzen. Denn auch wir hatten vorher schon einen kleinen – mit Haus & Garten geerbten – 2qm Teich, an dem Wolfgang in 4 Jahren erste Erfahrungen mit Fischen, Pflanzen, Teichchemie und Pumpen sammelte. Nur da waren Schilf & Seggen noch ziemlich handzahm. Auch wenn ich schon damals die Seggen in den Pflanzschalen im kleinen Metallteich an der Betonfläche mit der Säge in tragbare Teile zerlegen musste …
Und ich glaube zum Zurechtzuppeln der Teichfolie in dem Loch hatten wir dann sogar 7 Personen – zu zweit hätten wir das nicht geschafft.
Natürlich mussten dann auch wieder die ausgelagerten Goldfische und Shubunkins rein. Und 2 Kois sollten es dann auch noch sein. Aber trotzdem bitte möglichst naturnah. Also Filter-Hochbecken, ein zusätzlicher gekaufter Filter mit vorgeschalteter UVC-Lampe, und weil es ja so toll filtert, durfte auch etwas Schilf und eine andere Seggenart mit in den Teich – und nicht nur in die gemauerten Filter-Hochbecken 😉
Seit dem Winter 2010/2011 waren fast alle Fische tot, da unbemerkt die Pumpe ausgefallen war. Bis jetzt haben wir die Pumpe nicht ausgetauscht und haben nun auch fast einen richtigen Naturteich ohne Fische, dafür aber mit reichlich Posthornschnecken. Wir füllen ihn nur ab und an mit Grundwasser auf. Allerdings lassen wir auch all’ die Blätter von Nachbars Blutbuche im Herbst in den Teich fallen. Ich gebe gerne zu, dass es nach einer geschlossenen Eisdecke bisweilen mal etwas faulig riecht, aber das gibt es recht schnell wieder. Unser Allheilmittel heißt seit vielen Jahren Teichbakterien als Schlammabbauhilfe und Klarwasser-Teichbakterien gegen grünes Wasser und Algenbildung. Allerdings mag es auch sein, dass es bei uns so gut funktioniert, da wir leider viel zu viel ‘Filter’-Schilf im Teich haben und uns die Krebsscheren spätestens ab Mai die Wasseroberfläche besetzen. Aber gegen das wuchsfreudige Schilf kommen wir nun nicht mehr an, und die Krebsscheren mag ich nicht rauswerfen. Also haben wir im Sommer anderes grünes Wasser – und somit halt ganz anderes Abenteuer am Teich 😉
LG Silke
Haha liebe Silke, dann weißt Du ja, wie es mir ging. Den ersten Teich habe ich auch alleine angelegt. Mein erster Mann hat nur schlaue Sprüche geliefert und bei der Folie geholfen. Die Steine von damals hatte ich alle mühsam über viele Monate vom Wegesrand aufgeklaubt. Frauenpower rules 😉
Liebe Grüße
Karen